Johann Anton Theodor Heermann

Johann Anton Theodor Heermann (* um 1762; † 22. Juli 1813 in Reinerz, Provinz Schlesien) war ein preußischer Architekt. Er war Baubeamter in Posen, Glogau und Liegnitz.

Leben und Wirken

Heermanns Herkunft ist unbekannt. Er war seit 1781 Deich-Inspektor in Westpreußen und seit 1785 Oberdeichinspektor mit Dienstsitz in Graudenz. Ab 1790 war er Kammer-Kondukteur in Marienwerder. Im gleichen Jahr wurde er Mitglied der Freimaurerloge Zu den drei gekrönten Türmen in Marienburg.[1] Er wurde 1793 Mitglied in der neuen Loge Zum Bienenkorb in Thorn.[2]

Seit 1793 war Heermann als Baurat und Mitglied der Kriegs- und Domänenkammer in Posen tätig, wo er mit David Gilly und weiteren Architekten beim Ausbau der Stadt zusammenarbeitete.[3] Im Jahre 1796 schuf er einen Entwurf für das neue Stadttheater, der von 1802 bis 1804 ausgeführt wurde.[4] Zwischen 1801 und 1803 beaufsichtigte Heermann den Bau des Schlosses Owinsk bei Posen auf Vermittlung von Gilly. 1806 war er Mitbegründer der Freimaurerloge Friedrich Wilhelm zur beglückenden Eintracht in Posen und deren erster Vorsteher. Nachdem Posen 1807 zum neuen Herzogtum Warschau gekommen war, wechselte Heermann 1809 nach Schlesien und war im Département Glogau und für die Bezirksregierung in Liegnitz tätig.

Im Jahre 1813 starb Heermann an einem Lungenleiden.[5] Er war seit 1800 verheiratet und hatte eine bei seinem Tod noch minderjährige Tochter.

Literatur

  • Rolf Straubel: Biographisches Handbuch der preußischen Verwaltungs- und Justizbeamten 1740–1806/15. K. G. Saur, München 2009, ISBN 978-3-598-23229-9, S. 392 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

  1. Karlheinz Gerlach: Die Freimaurer im Alten Preußen 1738–1806. 2009, S. 419.
  2. Geschichte der Johannis-Loge „zum Bienenkorb“ in Thorn 1793 bis 1893. S. 6 (18)
  3. Christof Baier u. a. (Hrsg.): Retablissement. Preußische Stadtbaukunst in Polen und Deutschland. Lukas Verlag, Berlin 2016, S. 301 (eingeschränkte Vorschau auf Google Bücher; mit falschem Sterbejahr)
  4. Julius Kohte: Übersicht der Kunstgeschichte der Provinz Posen. 1896, S. 120. (eingeschränkte Vorschau auf Google Bücher) (Digitalisat); auch in Die Kunstdenkmäler des Stadtkreises Posen. 1896, S. 86 f. (eingeschränkte Vorschau auf Google Bücher) (Digitalisat / 15. Reihe); In einigen polnischen Darstellungen wird fälschlich David Gilly als Architekt angegeben.
  5. Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen vom 3. August 1813, S. 13 (Todesanzeige). (Digitalisat); Er wurde dort als Vater und Bruder bezeichnet, die Ehefrau war offenbar schon vor ihm gestorben oder geschieden.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.