Joan A. Steitz

Joan Elaine Argetsinger Steitz (* 26. Januar 1941 in Minneapolis, Minnesota) ist eine US-amerikanische Biochemikerin und Professorin an der Yale University in New Haven, Connecticut.

Joan A. Steitz, 2010

Leben

Joan Steitz erwarb 1963 am Antioch College in Yellow Springs, Ohio, einen Bachelor in Chemie und 1967 einen Ph.D. in Biochemie und Molekulare Biologie an der Harvard University in Cambridge, Massachusetts. Sie arbeitete als Postdoktorand bei der National Science Foundation in Arlington County, Virginia und dem Medical Research Council Laboratory of Molecular Biology in Cambridge im Vereinigten Königreich. Von 1970 bis 1978 war sie Juniorprofessorin (1970 Assistant Professor, 1974 Associate Professor) und seit 1978 ordentliche Professorin für Molekulare Biophysik und Biochemie an der Yale University in New Haven, Connecticut – unterbrochen von Auslandsaufenthalten am Medical Research Council Laboratory of Molecular Biology und dem Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen, Deutschland und einem Forschungsaufenthalt am California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena, Kalifornien. Zusätzlich forscht sie seit 1986 für das Howard Hughes Medical Institute (HHMI).

Joan A. Steitz war mit Thomas A. Steitz († 2018) verheiratet, der 2009 den Nobelpreis für Chemie erhielt. Das Paar hat einen Sohn.

Wirken

Steitz leistete Pionierarbeit auf dem Gebiet der RNA-Forschung. Sie entdeckte die snRNP-Komplexe und ihre Funktion im Zusammenhang mit der Entfernung nicht-codierender Abschnitte der prä-mRNA und dem Zusammenfügen codierender Abschnitte (Splicing).[1] Außerdem entdeckte sie das Spliceosom und konnte zeigen, wie ribosomale RNA die Translation der mRNA initiiert, und dass snoRNA innerhalb der Introns codiert werden und eine wichtige Rolle bei der Modifizierung verschiedener RNA-Moleküle spielen.[2] Neuere Arbeiten befassen sich mit der Wirkung regulatorischer RNA verschiedener Viren auf genetisches Material der Wirtszelle.[3]

Die Datenbank Scopus hat zwei Profile, die sich Steitz zuordnen lassen mit einem h-Index von 93[4] bzw. 30[5] (Stand jeweils April 2023).

Auszeichnungen (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Joan Steitz Honored with the Distinguished Albany Medical Center Prize. In: news.yale.edu. 2. Mai 2008, abgerufen am 24. Januar 2016 (englisch).
  2. Professor Joan Steitz ForMemRS bei der Royal Society (royalsociety.org); abgerufen am 1. Mai 2014
  3. Joan A Steitz, PhD. In: medicine.yale.edu. Abgerufen am 17. April 2018 (englisch).
  4. Steitz, Joan Argetsinger (1). In: scopus.com. Scopus, abgerufen am 18. April 2023 (englisch).
  5. Steitz, Joan Argetsinger (2). In: scopus.com. Scopus, abgerufen am 18. April 2023 (englisch).
  6. The Passano Awards 1945–2009 bei passanofoundation.org; abgerufen am 21. November 2010
  7. Eli Lilly Award in Biological Chemistry (Memento des Originals vom 9. Oktober 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.divbiolchem.org (PDF; 46 kB) Preisträger 1935 bis 2011; abgerufen am 21. November 2010
  8. Book of Members 1780–present, Chapter S. (PDF; 1,5 MB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 17. April 2018 (englisch).
  9. Joan A. Steitz bei nsf.gov; abgerufen am 21. November 2010
  10. Past Winners bei cme.edu; abgerufen am 21. November 2010
  11. Amerikanische Biochemikerin erhält Max-Delbrück-Medaille (Memento vom 3. Januar 2011 im Internet Archive) bei mdc-berlin.de; abgerufen am 21. November 2010
  12. UNESCO-L’Oréal-Preis For Women in Science bei unesco.de; abgerufen am 21. November 2010
  13. Past Winners – Rosenstiel Award – Rosenstiel Basic Medical Sciences Research Center – Brandeis University. In: brandeis.edu. Abgerufen am 23. Januar 2016 (englisch).
  14. Mitgliederverzeichnis: Joan A. Steitz. Academia Europaea, abgerufen am 20. Januar 2018 (englisch).
  15. Joan A. Steitz – Gairdner Foundation. In: gairdner.org. Abgerufen am 17. April 2018 (englisch).
  16. Albany Medical College: 2008. In: amc.edu. März 2011, abgerufen am 23. Januar 2016 (englisch).
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