Joachim Klinger

Joachim Klinger (* 18. April 1932 in Dortmund; † 1. Februar 2024 in Berlin[1][2][3]) war ein deutscher Jurist, Lyriker, Karikaturist und Illustrator.

Leben und Werk

Klinger studierte in Münster und Tübingen Jura, wurde in Tübingen promoviert und war 30 Jahre lang – zuletzt als Leitender Ministerialrat – im Kultusministerium des Landes Nordrhein-Westfalen tätig.[4] Als Filmreferent des Landes NRW im Kultusministerium – unter Minister Hans Schwier – war er maßgeblich daran beteiligt, dass aus dem damaligen Filminstitut das heutige Filmmuseum in Düsseldorf entstanden ist.[5]

Er arbeitete künstlerisch als Maler, Zeichner, Karikaturist und Buchillustrator und verfasste Gedichte. Seine Gedichtbände versah er mit eigenen Illustrationen; außerdem illustrierte er Werke anderer Autoren des Grupello Verlags. Klinger lebte mehr als vierzig Jahre in Hilden (Rheinland), danach in Berlin.[6] Im Hildener Wilhelm-Fabry-Museum befindet sich eine mehr als 300 Arbeiten umfassende Sammlung von Karikaturen und Zeichnungen Klingers.[7] Karikaturen von ihm erschienen regelmäßig im Kulturmagazin Musenblätter.[8]

Zu seinem 85. Geburtstag veranstaltete das Wilhelm-Fabry-Museum in Hilden vom 5. März bis 23. April 2017 eine monographische Ausstellung mit Werken des Künstlers als Hommage an sein Leben.[9][10] Ein Nachruf auf Joachim Klinger, der am 1. Februar 2024 in Berlin verstorben ist, ist in den Musenblättern abgedruckt.[1]

Werke (Auswahl)

  • Prozess und Zeichnung – Justizkarikaturen. Ratingen, Kastellaun, Düsseldorf 1972.
  • Freispruch für die Karikatur – ein Plädoyer für „Die bucklige Tochter der Zeichenkunst“. Grupello Verlag, Düsseldorf 1999, ISBN 3-933749-26-3.
  • In Hafenkneipen trifft sich gern der Ringelnatz mit Morgenstern. Lyrische Kapriolen und Karikaturen. Grupello Verlag, Düsseldorf 2002, ISBN 3-933749-76-X.
  • Morgensterns Kater, Ringelnatzens Pinguin. Fortgesetzte lyrische Kapriolen und Karikaturen. Grupello Verlag, Düsseldorf 2004, ISBN 3-89978-024-8.
  • Wadenkrampf bei Waterloo – Eskapaden und Balladen. Grupello Verlag, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-89978-040-6.
  • Palmströms Taschentuch und Korfs Galoschen. Gedichte mit Zeichnungen. Grupello Verlag, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-89978-071-0.
  • Pegasus und Flügelschwein. Gedichte mit Zeichnungen. Grupello Verlag, Düsseldorf 2009, ISBN 978-3-89978-120-5.
  • Kunstliebhaber. Joachim Klinger, Hilden 2010, ISBN 978-3-940710-13-0.
  • Buchliebhaber. Joachim Klinger, Paderborn 2010, ISBN 978-3-928060-65-3.
  • Kleinod oder Kultklamotte im Museum Bergamotte. Gedichte und Illustrationen. Grupello Verlag, Düsseldorf 2012, ISBN 978-3-89978-163-2.
  • Franz und Franziska – ein altes Ehepaar. Klinger, Berlin 2013.
  • Sieh mich an! Joachim Klinger, Berlin 2014.
  • Wie geht’s? Klinger, Berlin 2016.
  • mit Werner Biedermann: Mit Gefühlen ist das so eine Sache... Köln 2016, ISBN 978-3-944427-16-4.
  • mit Werner Biedermann: Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen... Schwerte 2005, ISBN 3-927382-51-5.
  • Felizitas. (Skizzen über ein schlagfertiges Kind unserer Zeit zum Liebgewinnen.) Joachim Klinger, Berlin 2017.
  • Was wären wir ohne Tiere? Gedichte und Zeichnungen. Grupello Verlag, Düsseldorf 2017, ISBN 978-3-89978-291-2.
  • Kirche und Karikatur. Joachim Klinger, Berlin 2017.
  • Mit dem Tod, mit dem Engel. Joachim Klinger, Berlin 2018.
  • Reise in das Ungefähre – Lyrische Spätlese, mit Zeichnungen des Autors. 1. Auflage. Grupello Verlag, Düsseldorf 2018, ISBN 978-3-89978-320-9.[11]
  • Die Fortsetzung des Märchens vom Gestiefelten Kater. Text und Bilder. Berlin 2019.
  • Ich kann mehr als du. Erzählung mit elf Bildern. Berlin 2019.
  • Großer Tusch für Wilhelm Busch. Einführung und Illustrationen zu Versen von Wilhelm Busch, gewidmet Bruno Kehrein, Grupello Verlag. Berlin 2020.
  • Wie sah Goethe aus? What did Goethe look like? Taschenbuch mit 53 Zeichnungen. Zweisprachig. Verlag Königshausen und Neumann, Würzburg 2021, ISBN 978-3-8260-7391-5.
  • Hilde & Hugo. Ein Comicstrip. Lindemanns Bibliothek Band 383. 2021 Lindemanns. ISBN 978-3-96308-130-9.
  • Deine Katze liebt dich. Zeichnungen, gewidmet Judith Klinger. Berlin 2021.

Einzelnachweise

  1. Frank Becker: Joachim Klinger †. In: Musenblätter - Das unabhängige Kulturmagazin. 4. Februar 2024, abgerufen am 5. Februar 2024.
  2. Wolfgang J. Ruf: In memoriam Joachim Klinger, auf filmbuero-nw.de
  3. joachim klinger, auf humorpark-eremitage.de
  4. Biografische Angaben auf der Seite des Grupello-Verlags
  5. Persönlichkeiten, auf duesseldorf.de
  6. Stadtmarketing macht in Kunst In: Neue Ruhr Zeitung. 24. September 2008.
  7. Klaus-Dieter Krupp: Eine amüsante „Atastrophe“ In: Neue Ruhr Zeitung vom 25. November 2008.
  8. Frank Becker: Joachim Klinger 80 Jahre. In: Musenblaetter. April 2012.
  9. Sandra Abend: Vorwiegend heiter - Werke von Joachim Klinger. Ausstellungskatalog Wilhelm-Fabry-Museum, Hilden 2017, ISBN 978-3-940710-42-0.
  10. Joachim Klinger, Kunst und Humor, ebda, S. 51.
  11. Dazu eine anregende Besprechung von Frank Becker in: Musenblätter – Literatur-Rezensionen vom 13. September 2018; siehe ausführlich unter Der fahle Reiter | Joachim Klingers lyrische Spätlese
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