João-Coutinho-Klasse

Die João-Coutinho-Klasse ist eine Schiffsklasse von sechs Korvetten der portugiesischen Marine. Sie stehen seit Mitte der 1970er-Jahre im Dienst. Die noch in Dienst stehenden Einheiten werden heute als Patrouillenboote eingesetzt.

João-Coutinho-Klasse
NRP Antonio Enes (F 471), 2010
NRP Antonio Enes (F 471), 2010
Schiffsdaten
Land Portugal Portugal
Schiffsart Korvette
Bauwerft Blohm + Voss, Hamburg
Bazán, Ferrol
Gebaute Einheiten 6
Dienstzeit seit 1970
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 85,0 m (Lüa)
Breite 10,3 m
Tiefgang (max.) 3,3 m
 
Besatzung 70 (7 Offiziere, 13 Unteroffiziere und 50 Mannschaften)
Maschinenanlage
Maschine 2 × OEW-Pielstick-Dieselmotoren
Maschinen­leistung 18.560 PS (13.651 kW)
Höchst­geschwindigkeit 22 kn (41 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung
Sensoren
  • 1 × Western Electric SPG-34-Feuerleitradar
  • 1 × Kelvin-Hugues-Navigationsradar
  • 1 × QCU-2-Sonar

Aus der Klasse wurden einige weitere Korvettenklassen abgeleitet. Hierzu zählten die Baptista-de-Andrade-, Descubierta-, Espora-bzw. MEKO 140- und D'Estienne-d'Orves-Klasse.

Geschichte

Die Schiffe wurden in Portugal entworfen. Das Land verwendete die Schiffe für den Einsatz in seinen damals nach Unabhängigkeit strebenden Kolonien. Gebaut wurden die Schiffe auf Werften in Westdeutschland und Spanien. Auf die ab 1968 bei Blohm + Voss in Hamburg gebaute João Coutinho wurde im Oktober 1969 ein Sprengstoffanschlag verübt.

Nach Indienststellung kamen sie bei Patrouillen- und Kampfeinsätzen in Angola, Mosambik, Guinea-Bissau und den Kapverden zum Einsatz. Nachdem die afrikanischen Kolonien ihre Unabhängigkeit erhalten hatten, kamen die Schiffe als Patrouillenboote in den portugiesischen Hoheitsgewässern zum Einsatz.

In den Jahren 1989–1991 wurde das Hauptradar modernisiert und eine Satellitenkommunikation (Inmarsat) installiert. Auch ein SIFICAP-Satelliten-Datenaustauschsystem für den Fischereischutz mit Landeinsatzzentralen wurde eingerüstet. Die U-Jagdausrüstung wurde ausgebaut und die Besatzung infolge der geänderten Aufgaben reduziert.

Einheiten

Alle Schiffe sind in Lissabon beheimatet; sie wurden nach Politikern und Offizieren benannt, die eine Rolle in der portugiesischen Marine- und Kolonialgeschichte gespielt haben.

KennungNameBauwerftKiellegungStapellaufIndienststellungAußerdienststellungVerbleib
F 471NRP António Enes Bazán, Ferrol 10. April 196816. August 196918. Juni 1971aktiv
F 475NRP João Coutinho Blohm + Voss,
Hamburg
24. Dezember 19682. Mai 19697. März 197031. August 2014außer Dienst
F 476NRP Jacinto Cândido 10. Februar 196916. Juni 196929. Mai 197015. November 2018[1]außer Dienst
F 477NRP General Pereira D'Eça 21. April 196926. Juli 196910. Oktober 197020132016 versenkt – Verwendung als künstliches Riff[2]
F 484NRP Augusto de Castilho Bazán, Ferrol August 19685. Juli 196914. November 19702003außer Dienst
F 485NRP Honório Barreto Juli 196811. April 197015. April 19712003außer Dienst

Mit Zulauf der Patrouillenboote der Viana-do-Castelo-Klasse werden die verbliebenen Schiffe (wie auch die Baptista-de-Andrade-Klasse) zum Ende des zweiten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts außer Dienst gestellt.

Commons: João Coutinho-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Portugal retires NRP Jacinto Candido, Janes, 15. November 2018
  2. Best Purpose-Sunk Wrecks of 2016, William Harrison, 9. Dezember 2016
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