Jiří Voskovec

Jiří Voskovec (* 19. Juni 1905 in Sasau, Böhmen, Österreich-Ungarn; † 1. Juli 1981 in Pearblossom, Kalifornien; eigentlicher Name Jiří Wachsmann, später George Voskovec) war ein tschechischer Schauspieler und Schriftsteller.[1]

Jiri Voskovec (l.) 1926 mit Božena Svobodová im tschechischen Stummfilm Pohadka maje

Leben

Voskovec, wie die bohemisierte Form seines Namens lautet, studierte in Prag und Dijon. 1925 gründete er zusammen mit Jan Werich das Osvobozené divadlo, ein Avantgarde-Theater, das sich mit komischen Mitteln mit politischen und sozialen Problemen befasste. Gemeinsam mit Werich bildete er ein Autorenteam, das unter der Abkürzung V&W legendär wurde. Da das Osvobozené divadlo explizit antifaschistisch war, mussten Voskovec, Werich und der Kapellmeister Jaroslav Ježek das Theater infolge der Unterzeichnung des Münchner Abkommens 1938 schließen, und flohen im Januar 1939 in die Vereinigten Staaten. Voskovec kehrte nach dem Krieg 1946 nur noch einmal kurz in die Tschechoslowakei zurück. Daraufhin lebte er zwei Jahre in Frankreich, um danach wieder in die Vereinigten Staaten zu gehen. Dort wurde er elf Monate wegen Verdachts auf kommunistische Sympathien auf Ellis Island interniert.

Voskovec lebte unter dem Namen George Voskovec in New York City, wo er am Broadway spielte. Darüber hinaus wurde er oft in Spielfilmen als europäischer Ausländer besetzt. Zu seinen berühmtesten Filmrollen zählt die des Geschworenen Nummer 11 (in der deutschen Synchronisation ein Schweizer, gesprochen von Bernhard Wicki) im Justizdrama Die zwölf Geschworenen. Bis zu seinem Tod arbeitete er als Schauspieler. Insgesamt hat er in rund 75 Filmen mitgespielt, wobei die ersten schon ab 1926 noch in Europa gedreht wurden.

Voskovec führte seine erste Ehe bis 1945 mit Madelaine Main, noch im Jahr der Scheidung heiratete er Anne Gerlette, mit der er zwei Töchter adoptiert hatte.[2][3] Die Ehe hielt bis Annes Tod im Jahre 1958. 1961 heiratete er Christine McKeown, mit der er bis zu seinem Tod verheiratet war. Er ist begraben auf dem Olšany-Friedhof in Prag.

Sein Urgroßvater war Adolf Maria Pinkas. Der Asteroid (2418) Voskovec-Werich wurde nach ihm und Jan Werich benannt.[4]

Filmografie (Auswahl)

Commons: Jiří Voskovec – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nachruf auf Jiří Voskovec in The New York Times
  2. Adriena Borovičková, Voskovec & Wachsmanni. Z rodinné kroniky a dopisů., Bookmann 2005, ISBN 80-903455-2-2
  3. http://www.imdb.com/name/nm0903667/bio
  4. Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. Fifth Revised and Enlarged Edition. Hrsg.: Lutz D. Schmadel. 5. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 2003, ISBN 3-540-29925-4, S. 186, doi:10.1007/978-3-540-29925-7_2419 (englisch, 992 S., Originaltitel: Dictionary of Minor Planet Names. Erstausgabe: Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 1992): “1971 UV. Discovered 1971 Oct. 26 by L. Kohoutek at Bergedorf.”
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