Jequié
Jequié, amtlich portugiesisch Município de Jequié, ist eine brasilianische Stadt im Bundesstaat Bahia. Im Jahr 2010 hatte sie 151.895 Einwohner,[2] die Jequieenser genannt werden. Im Jahr 2020 wurde die Bevölkerung auf 156.126 Bewohner geschätzt.[3] Die Stadt liegt 210 km südwestlich von Salvador da Bahia, der Hauptstadt des Bundesstaates entfernt, am Rio de Contas, im Übergang zwischen dem Savannengürtel und der Waldzone (zona da mata). Die Gegend von Jequié ist reich an Eisenerz.
Município de Jequié „Cidade Sol“, „Chicago Baiana“ Jequié | |||
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Blick auf das Zentrum von Jequié | |||
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Koordinaten | 13° 51′ S, 40° 5′ W | ||
Lage des Munizips im Bundesstaat Bahia | |||
Symbole | |||
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Wahlspruch „Todo Poder Emana do Povo“ Alle Macht kommt vom Volk | |||
Gründung | 1897 | ||
Basisdaten | |||
Staat | Brasilien | ||
Bundesstaat | Bahia | ||
Região intermediária | Vitória da Conquista (seit 2017) | ||
Região imediata | Jequié (seit 2017) | ||
Höhe | 215 m | ||
Klima | tropisch, Aw | ||
Fläche | 2969 km² | ||
Einwohner | 151.895 (2010) | ||
Dichte | 51,2 Ew./km² | ||
Schätzung | 156.126 (1. Juli 2020) | ||
Gemeindecode | IBGE: 2918001 | ||
Postleitzahl | 45200-001 bis 45214-999 | ||
Zeitzone | UTC−3 | ||
Website | www.jequie.ba.gov.br (brasilianisches Portugiesisch) | ||
Politik | |||
Stadtpräfekt | Sérgio da Gameleira[1] (2017–2020) | ||
Partei | Partido Socialista Brasileiro (PSB) | ||
Wirtschaft | |||
BIP | 2.557.370 Tsd. R$ 15.766 R$ pro Kopf (2017) | ||
HDI | 0,665 (2010) |
Geschichte
Der Ort Jequié ging aus einem Lehen des Portugiesen João Gonçalves da Costa hervor, der die Fazenda Borda da Mata gegründet hatte. Die Fazenda wurde später an José de Sá Bittencourt verkauft. Er war aus Minas Gerais nach Bahia geflüchtet, nachdem eine Verschwörung gegen die portugiesische Herrschaft (Inconfidência Mineira) (Minas-Verschwörung) 1789 gescheitert war. Nach Bittencourts Tod im Jahre 1828 wurde das Anwesen unter seinen Erben aufgeteilt, ein Teil der Fazenda hieß fortan Jequié.[4]
Zu einer Stadt entwickelte sich Jequié in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dank geschäftiger Märkte, die Händler aus einem weiten Umkreis anzogen. Durch die Binnenschifffahrt auf dem Rio de Contas und Maultiertransporte konnte Jequié mit allen lebenswichtigen Gütern aus größeren Städten versorgt werden. Jequié wurde zu einem Umschlagplatz für den Südosten und Südwesten Bahias sowie für das Einzugsgebiet des Rio de Contas; die werdende Stadt wuchs entlang der Ufer des Flusses.
Seit 1860 gehörte Jequié zur Munizipalstadt Maracás. Angesichts seiner zunehmenden Bedeutung als Handelszentrum wurde Jequié 1897 von Maracas gelöst und unter dem ersten Bürgermeister Urban Gondim zum selbständigen Munizip erhoben. 1910 erhielt Jequié das Stadtrecht. Heute zählt die Stadt zu den größten und reichsten Gemeinden in Bahia.
Am 7. November 1978 wurde die Stadt Sitz des römisch-katholischen Bistums Jequié.
Herleitung des Ortsnamens
Der Name „Jequié“ bedeutet in der Sprache der Indigenen „Jaguar“, in Anspielung auf die große Zahl dieser Tiere in der Region. Einer anderen Erklärung zufolge leitet sich der Ortsname vom Wort „Jequi“ her, einem von den Indianern zum Fischen im Rio de Contas verwendeten trichterartigen Gegenstand.
Sie trägt die Städtespitznamen Cidade Sol (Sonnenstadt) und Chicago Baiana (Chicago von Bahia).
Klima
Jequié ist für sein warmes Klima bekannt. Umgeben von Bergen, leidet die Stadt während der meisten Zeit des Jahres unter der Hitze. An Sommertagen kann die Temperatur 48 °C erreichen, nachts kann es aber auch empfindlich kalt werden. Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger ist Aw.[5]
Söhne und Töchter der Stadt
- Dorival Souza Barreto Júnior (* 1964), römisch-katholischer Geistlicher, Weihbischof in São Salvador da Bahia
- Antônio Tourinho Neto (* 1964), katholischer Geistlicher, Bischof von Cruz das Almas
- Guilherme (* 1988), Fußballspieler
Literatur
- Émerson Pinto de Araújo: Capítulos da História de Jequié. EGB Editora, Salvador da Bahia 1997.
- Nice Lecocq Müller: Jequié. Estudo de geografia urbana. Avulso / Associação dos Geógrafos Brasileiros, São Paulo 1970.
- Mílton Santos: A cidade de Jequié e sua região. In: Revista brasileira de geografia. Jg. 18 (1956), Heft 1, S. 71–112. ISSN 0034-723X.
Weblinks
- Website der Stadtpräfektur (brasilianisches Portugiesisch)
Einzelnachweise
- Sérgio da Gameleira 40 (Prefeito). In: com.br. Eleições 2016, abgerufen am 6. Oktober 2018 (brasilianisches Portugiesisch).
- IBGE: Cidades@ Bahia: Jequié – Panorama. Abgerufen am 4. November 2020 (brasilianisches Portugiesisch).
- IBGE: Estimativas da população residente no Brasil e unidades da federação com data de referência em 1° de julho de 2020. (PDF; 2,6 MB) In: ibge.gov.br. 2020, abgerufen am 4. November 2020 (brasilianisches Portugiesisch).
- IBGE: Jequié – História., Abriss der Geschichte der Stadt Jequié. Abgerufen am 6. Oktober 2018 (brasilianisches Portugiesisch).
- Klima Jequié: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm für Jequié. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 6. Oktober 2018.