Jefunne
Jefunne ist im Alten Testament der Name zweier Personen.
Etymologie
Der hebräische Personenname יְפֻנֶּה jəfunnæh, deutsch ‚Jefunne‘ ist die Kurzform eines Verbalsatznamens mit der Besonderheit, dass es sich bei dem Prädikat um ein Verb im Dopplungsstamm und im Passiv handelt (Pu‘al). Das Subjekt wird nicht ausgedrückt, ebenso wenig wird im Passiv der aktiv Handelnde genannt. Das Prädikat leitet sich von der Wurzel פנה pnh „wenden“ ab, mit der Bedeutung „gewendet werden“ im Pu‘al. Der Name bedeutet daher „(Er) wurde gewendet“, möglich aber nicht unumstritten ist die Interpretation „Er (Gott) wurde gewendet / versöhnt“. Martin Noth schlägt vor, Grundstamm Aktiv statt Dopplungsstamm Passiv zu lesen, was יִפְנֶה jifnæh ergibt. Dann bedeutete der Name „(Gott) wandte sich gnädig zu“. Diese Deutung steht aber gegen die Vokalisation des Masoretischen Textes und die Septuaginta, die den Namen des Vaters Kalebs stets mit Ιεφοννη iefonnē wiedergibt (einschließlich Sir 46,7 ). Die Vulgata gibt den Namen als Iepphonne wieder, der Samaritanische Pentateuch als Yēfanni.
Der Name des Sohnes Jitrans in 1 Chr 7,38 wird in der Septuaginta abweichend Ιφινα ifina geschrieben.
Jefunne, Vater Kalebs
Jefunne ist der Vater des Kundschafters Kaleb aus dem Stamm Juda und wird stets zusammen mit diesem erwähnt. Jos 14,6 wird er als Kenasiter bezeichnet.
Jefunne, Sohn Jitrans
In 1 Chr 7,38 ist Jefunne der älteste Sohn Jitrans, seine Brüder heißen Pispa und Ara. Er ist ein Nachkomme Aschers in der 6. Generation.
Literatur
- Art. יְפֻנֶּה, In: Gesenius. 18. Aufl. 2013, S. 480.
- Martin Noth: Die israelitischen Personennamen im Rahmen der gemeinsemitischen Namengebung. Kohlhammer, Stuttgart 1928, S. 199.247.
- Hans Rechenmacher: Althebräische Personennamen. Münster 2012, S. 92.207.