Jedlice (Ozimek)
Jedlice (deutsch: Jedlitze) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Sie liegt in der Gemeinde Ozimek (Malapane) im Powiat Opolski (Kreis Oppeln) in der Woiwodschaft Oppeln.
Jedlice Jedlitze | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Oppeln | ||
Powiat: | Opolski (Oppeln) | ||
Gmina: | Ozimek (Malapane) | ||
Geographische Lage: | 50° 42′ N, 18° 11′ O | ||
Einwohner: | 140 (2006) | ||
Postleitzahl: | 46-040 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 077 | ||
Kfz-Kennzeichen: | OPO | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Nächster int. Flughafen: | Katowice-Pyrzowice | ||
Geografie
Jedlice liegt fünf Kilometer nordwestlich vom Gemeindesitz Ozimek (Malapane) und 20 Kilometer östlich von der Kreisstadt und Woiwodschaftshauptstadt Oppeln. Durch den Ort fließt die Malapane, nördlich des Ortes befindet sich der Turawa-Stausee.
Geschichte
Das 1754 eröffnete Hüttenwerk Malapane war so produktiv, dass aus den Überschüssen 1775 ein zweites Hüttenwerk nordwestlich von Malapane gebaut werden konnte, mit dem der Eisenbedarf gedeckt werden sollte. Das Jedlitzer Werk bestand aus einem Frischfeuer und einem Zeug- und Zainhammer. Für das Werk wurde ein Kanal gebaut, um es mit Wasser der Malapane anzutreiben.[1] Um das Hüttenwerk Jedlitze sollte eine Kolonie gebaut werden. Die Planungen sahen zwei Teile oder Orte vor, westlich der Malapane sollte eine kreisförmige Bebauung erfolgen, mit einem inneren und einem weiteren äußeren Ring, östlich der Malapane sollte eine kreuzförmige Bebauung erfolgen. Die Kolonie wurde nie vollendet, auch sonst entwickelte sich der Ort kaum, es blieb über die nächsten Jahrzehnte bei wenigen Häusern. Die Bebauung östlich der Malapane blieb komplett aus. Dies wohl auch, weil durch den Bau der benachbarten Kolonie Antonia zunächst nicht mehr so viele Wohnhäuser benötigt wurden.
1818 wurde der Ort als Jedli(t)ze erwähnt und hatte zehn Häuser, drei Frischfeuer und einen Zainhammer.[2] 1865 bestand Jedlitze aus dem Werk, vier Arbeiterfamilienhäusern, ein Zinkblech-Produkte-Magazin, ein Kretscham (Gaststätte) mit Stallung, ein Beamtenhaus mit Stallungen und Scheuer, zwei Kohlenschoppen und ein Werk- und Spritzenschoppen. Im Werk befanden sich zwei Hüttengebäude, vier Frischfeuer mit zwei Doppelessen mit Winderhitzungsvorrichtungen, vier gusseiserne Hammergerüste, Doppelzylindergebeläse, ein Ambosschleifwerk, ein Zinkblech-Walzwerk mit Glüh- und Umschmelzöfen und zwei Zirkularscheren.[3]
Jedlitze verblieb nach der Teilung Oberschlesiens beim Deutschen Reich. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Oppeln.
1945 kam der bis dahin deutsche Ort unter polnische Verwaltung und wurde ins polnische Jedlice umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1960 wurde in den Werksgebäuden eine Glashütte eingerichtet. 1999 kam der Ort zum wiedergegründeten Powiat Opolski.
Sehenswürdigkeiten und Bauwerke
Unter Denkmalsschutz stehen heute:
- die Überreste eines metallurgischen Anwesens und eines Stahlwerks sowie der städtebauliche Grundriss aus dem 18.–19. Jahrhundert:
- Hüttengebäude von 1805
- Alte Wohnhäuser (domy mieszkalne) an der Ulica Feniks 2, 3, 4 und 5
- Arbeitskanal der Malapane
- Der Beatenhof (Beatka) von 1780 (Haus Nr. 35)
Weblinks
Einzelnachweise
- Oskar Simmersbach: Die Begründung der oberschlesischen Eisenindustrie unter Preussens Königen, Kattowitz 1911
- Geographisch-statistisches Handbuch über Schlesien und die Grafschaft Glatz, Band 2
- Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865