Jedi’ot Acharonot

Jedi’ot Acharonot (, hebräisch יְדִיעוֹת אַחֲרוֹנוֹת Jədīʿōt Acharōnōt, deutsch Letzte Nachrichten, englische Umschrift Yedioth Ahronoth) ist eine hebräischsprachige Tageszeitung in Israel. Jedi’ot Acharonot ist das Flaggschiff der Jedi’ot-Gruppe, die sich im Mehrheitsbesitz der Familien Mozes und Fishman befindet und heute der größte Presse- und Buchverlag in Israel ist.

Jedi’ot Acharonot
Beschreibung Boulevard-Tageszeitung
Verlag Jedi’ot-Gruppe (Israel)
Hauptsitz Tel Aviv-Jaffa
Erstausgabe 11. Dezember 1939
Erscheinungsweise Täglich außer Samstag (Sabbat)
Verkaufte Auflage rund 300.000 Exemplare
(pressreference.com)
Chefredakteur Ron Yaron
Herausgeber Arnon Mozes
Weblink ynet.co.il
Der Sitz von Jedi’ot Acharonot in Tel Aviv

Seit den 1970er Jahren war Jedi’ot Acharonot die auflagenstärkste und meistgelesene Tageszeitung des Landes (vor Maʿariv und Ha'Aretz), wurde jedoch im Jahr 2010 durch Israel HaYom auf Platz 2 verdrängt.

Geschichte

Das Blatt wurde am 11. Dezember 1939 von Nachum Komarov als eine der ersten privaten Zeitungen Palästinas gegründet. Kurze Zeit später übernahm Yehuda Mozes die Zeitung. Erster Geschäftsführer war dessen Sohn Noach Mozes. In den ersten Jahren erschien sie zweimal täglich.[1] Herausgeber ist heute Arnon Mozes, der Sohn von Noach Mozes.

Einer der ersten Chefredakteure war der aus Leipzig stammende Journalist Esriel Carlebach (1909–1956), der 1948 mit einer Gruppe von Journalisten das Blatt verließ und seine eigene Zeitung Jediʿot Maʿariv gründete, heute der größte Konkurrent (um Verwechslungen zu vermeiden, später in Maʿariv umbenannt). Nachfolger von Carlebach bei Jedi’ot Acharonot wurde Herzl Rosenblum. Der Sohn von Rosenblum, Moshe Vardi, war 13 Jahre lang Chefredakteur, 2005 wurde er abgelöst von Rafi Ginat. Seit April 2007 ist Shilo De-Beer in dieser Position. Unter den früheren Korrespondenten war Elie Wiesel, Friedensnobelpreisträger von 1986, der ab 1952 aus Paris, ab 1956 von den Vereinten Nationen aus New York berichtete.

Verbreitung und Ausrichtung

Anfang der 1980er Jahre erreichte Jedi’ot Acharonot die höchste Auflage, rund 230.000 verkaufte Exemplare.[2] Im Jahre 2008 erzielte die Zeitung an Werktagen eine Verbreitung von rund 34 %, an Freitagen von rund 49 %. Sie wurde damals von mehr als der Hälfte aller Leser hebräischsprachiger Zeitungen gelesen.[3]

Die politische Ausrichtung der Zeitung gilt als gemäßigt konservativ. Von Gründung der Kadima-Partei im Jahr 2005 an (bis zu ihrer Auflösung 2015) waren häufig wohlwollende Kommentare bezüglich der Politik ihrer Spitzenpolitiker wie Ariel Scharon, Tzipi Livni und Schaul Mofas zu lesen.

Siehe auch

Commons: Jedi’ot Acharonot – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mordechai Naor: Eretz Israel. Könemann, Köln 1998, ISBN 3-89508-594-4, S. 209
  2. Michael Wolffsohn: Israel. Grundwissen-Länderkunde. Politik – Gesellschaft – Wirtschaft. Leske und Budrich, Opladen 1984, ISBN 3-8100-0435-9, S. 110.
  3. Media Aid: Israel – Hebrew- and English-Language Media Guide. (PDF; 1,4 MB) FAS Director of National Intelligence – Open Source Center, 16. September 2008
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