Jeder gegen jeden (Film)
Jeder gegen jeden (Originaltitel Cien años de perdón) ist ein spanischer Actionfilm von Daniel Calparsoro aus dem Jahr 2016.
Handlung
Es regnet heftig in Valencia, als eine Gruppe von sechs Männern in die Bank stürmt. El Uruguayo, El Gallego und die anderen nehmen die Mitarbeiter als Geiseln und beginnen damit, die Schließfächer im Tresorraum auszuräumen. Alles scheint gut vorbereitet, doch sie merken, dass der vorbereitete Fluchttunnel unter Wasser steht und die Flucht ins U-Bahn-System nicht möglich ist. Jetzt müssen sich die Bankräuber etwas einfallen lassen, um das Gebäude unbeschadet zu verlassen.
Die Bankdirektorin Sandra, die kurz vor ihrer Entlassung steht, geht mit El Gallego einen Deal ein. Sie sagt diesem, dass sich in einem Schließfach kompromittierende Informationen auf einer Festplatte befänden, die der nach einem Unfall im Koma liegende Politiker Soriano dort deponiert hat. El Gallego stellt fest, dass auch El Uruguayo, der die Gruppe anwarb, hinter dem Inhalt dieses Faches her ist. El Uruguayo wurde von Mitgliedern der Regierungspartei beauftragt, eine Kiste aus dem Schließfach zu stehlen – ohne jedoch über den Inhalt Bescheid zu wissen. Sie haben also ein noch besseres Druckmittel als die Geiseln. Polizist Ferrán und Geheimdienstmitarbeiter Mellizo versuchen mit allen Mitteln zu verhindern, dass die Gruppe mit der delikaten Beute aus der Bank fliehen kann, da dies für die spanische Regierung und ihre Präsidentin eine große Gefahr darstellt.
Als Loco, einer der Bankräuber, versehentlich die Daten von der Festplatte löscht, versucht die Gruppe dennoch, mit diesem Druckmittel in ihren Verhandlungen zu bluffen und einen Fluchtbus zu bekommen. Die Verhandler gehen darauf ein, auch weil sie hier eine Chance sehen, sich der Bankräuber und der Festplatte zu entledigen, in dem sie den Bus in die Luft sprengen. Doch die Bankräuber kommen nicht mit den Geiseln aus der Bank, sondern nutzen dies als Finte, um nach dem nachlassenden Regen doch noch durch den Tunnel zu flüchten. Sie gelangen ins U-Bahn-System und können alle entkommen. Da ein Polizist, der während der Verhandlungen von der Festplatte erfuhr, einen Freund bei der Presse über die skandalösen Verwicklungen informierte, lösen diese Informationen eine landesweite Empörungswelle in den Medien aus.
Synchronisation
Die deutsche Synchronisation übernahm die Think Global Media GmbH. Das Dialogbuch schrieb Marlon Rosenthal, sie führte auch die Dialogregie.[2]
Rolle | Darsteller | Synchronsprecher[2] |
---|---|---|
Gallego | Luis Tosar | Erich Räuker |
Uruguayo | Rodrigo De la Serna | Nicolas Böll |
Ferrán | Raúl Arévalo | Detlef Bierstedt |
Mellizo | José Coronado | Thomas Kästner |
Sandra | Patricia Vico | Andrea Solter |
Cristina | Marian Álvarez | Marie-Isabel Walke |
Domingo | Luis Callejo | Matthias Friedrich |
El Puñetas | Joaquín Climent | Felix Würgler |
Ernesto | Vicente Ayala | Stefan Bergel |
Julio | Miquel Fernández | Nils Nelleßen |
Laura | Nani Jiménez | Runa Aléon |
Loco | Joaquín Furriel | Julius Jellinek |
Marco | Pablo Andrés Pinto | André Beyer |
Marina | Maria Molins | Maria Burghardt |
Varela | Luciano Cáceres | Viktor Neumann |
Hintergrund
Der Film wurde vom 22. Oktober 2014 bis zum 30. Dezember 2014 in Valencia, auf Gran Canaria und in Buenos Aires gedreht.[3]
Rezeption
Kritiken
Die Redaktion der TV Spielfilm gibt dem Film einen Daumen nach oben und beschreibt ihn als „Wendungsreich und elegant inszeniert“.[4]
Im Lexikon des internationalen Films werden dem Film insgesamt 3 von 5 möglichen Sternen gegeben. Der Film wird folgendermaßen beschrieben; „Actionkrimi mit frischen Ideen und guter Besetzung. Zwischen einem furiosen Beginn und einem spannenden Finale entsteht zwar auch inszenatorischer Leerlauf, den die Qualitäten des Films allerdings ausgleichen.“[5]
Oliver Armknecht bezeichnet den Film in seiner Kritik auf film-rezensionen.de als unterhaltsam, auch wenn der Film sich teilweise verzettele und manche Gedanken kaum weiterführe. Zum Ende entwickele sich der Film zu einem Polit-Thriller, durch die Einführung neuer Figuren werde der Bankraub fast zur Nebensache. Der Film mache seinem deutschen Titel alle Ehre, denn nicht nur die Bankräuber zögen nicht immer an einem Strang, auch andere Figuren würden Alleingänge versuchen. Allianzen würden geschmiedet, es würde „gefeilscht, geblufft und gepokert“. Als Fazit schreibt der Kritiker, Jeder gegen jeden sei „manchmal überfrachtet, insgesamt aber doch recht spannend, gerade auch wegen der sehr volatilen Gruppendynamik, die keinen Platz für gut und böse lässt“. Der Film erhält 7 von 10 Punkten.[6]
Einspielergebnis
Der Film spielte ungefähr 10 Mio. US-Dollar ein.[7]
Auszeichnungen & Nominierungen
- 2017: Goya-Verleihung – Nominierung für den Preis des Besten Nachwuchsdarstellers (Rodrigo de la Serna) und Nominierung für den Preis des Besten Originaldrehbuchs (Jorge Guerricaechevarría)[3]
- 2017: Mestre Mateo Awards – Auszeichnung als Bester Darsteller (Luis Tosar), weitere Nominierungen in sieben Kategorien[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- Freigabebescheinigung für Jeder gegen jeden. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).
- Jeder gegen jeden (2016). In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 14. November 2022.
- Jeder gegen jeden. Internet Movie Database, abgerufen am 29. Juli 2021 (englisch).
- Jeder gegen jeden. In: TV Spielfilm. Abgerufen am 1. August 2021.
- Jeder gegen jeden. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 29. Juli 2021.
- Oliver Armknecht: Jeder gegen Jeden. In: film-rezensionen.de. 23. Dezember 2016, abgerufen am 1. August 2021.
- To Steal from a Thief. Box Office Mojo, abgerufen am 29. Juli 2021.