Jeannine Pilloud

Die Familie Pilloud stammt aus Châtel-Saint-Denis, doch bereits die Grosseltern zogen nach Dübendorf.[4] Der Vater arbeitete für die Schweizerische Bankgesellschaft (heute UBS), die Mutter war Hausfrau.[4] Pilloud wuchs in Dübendorf auf.[4] Sie besuchte das Gymnasium in Oerlikon.[5]

Pilloud studierte Germanistik, Geschichte und Publizistik an der Universität Zürich.[6] Parallel dazu besuchte sie die Ringier-Journalistenschule in Zofingen und arbeitete bei der Boulevardzeitung Blick für Peter Uebersax.[6][4] Nach dem Ausflug in die Medienwelt studierte sie Architektur an der ETH Zürich.[6] Ihre Diplomarbeit verfasste sie bei Mario Campi.[5]

Von Januar 1990 bis März 1991 war Pilloud als Produktmanagerin bei der Wirtschaftsinformatikschule Schweiz (WISS) angestellt.[2] Sie war zuständig für das Marketing der Berufslehrgänge zum Informatikprojektleiter und Projektleiterassistent.[2] Von April 1991 bis Januar 1994 arbeitete sie als Architektin bei der Suter + Suter AG,[2] einem Architekturunternehmen in Basel.[7][8]

Von Februar 1994 bis Dezember 2000 war Pilloud als Business Unit Managerin verantwortlich für das IT-Projektgeschäft der IBM Schweiz.[2] Ihr Vorgesetzter war Riet Cadonau.[5] In dieser Funktion arbeitete Pilloud unter anderem mit Isabelle Welton und Susanne Ruoff zusammen.[5] Von Januar 2001 bis Mai 2003 war Pilloud CIO und Leiterin eServices der Bon appétit Group (heute Rewe).[2] Von Juni 2003 bis Februar 2011 war Pilloud Senior Vice President Western Europe ICTO bei der Deutschen Telekom AG.[2]

Von April 2011 bis Dezember 2017 war sie Leiterin Personenverkehr und als erste Frau Mitglied der Konzernleitung der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB).[2][9] Dort war sie verantwortlich für das operative Geschäft der Division Personenverkehr der SBB, inklusive der Tochtergesellschaften im Bereich Regionalverkehr, Bahncatering und Tourismus.[2] Ab Januar 2018 war Pilloud Delegierte für öV-Branchenentwicklung bei den SBB.[2] Im Februar 2019 kündigte sie an, die SBB zu verlassen.[10]

2018 begann sie eine Verwaltungsratskarriere.[9] Seit 2018 ist sie Verwaltungsrätin des Schweizer Telekomunternehmens Salt Mobile und seit 2017 Vorstandsmitglied von Schweiz Tourismus.[9] Im Jahr 2019 kandidierte Pilloud für das Präsidium des Migros-Genossenschafts-Bundes,[9] unterlag jedoch auf der Migros-Delegiertenversammlung im März Ursula Nold.[9]

Seit 2019 ist sie Verwaltungsrätin von FehrAdvice & Partners AG (gegründet 2010 von Ernst Fehr und dem CEO von FehrAdvice, Gerhard Fehr), einem Behavioral Design- und evidenzbasierten Strategieberatungsunternehmen, das sich auf Verhaltensökonomik (Behavioral Economics) spezialisiert hat.[11]

Im August 2019 übernahm Pilloud als CEO die Geschäftsführung des Schweizer Telekommunikationunternehmen Ascom.[3] Pilloud war bereits ab April 2019 Präsidentin des Verwaltungsrats bei Ascom.[12][13] Am 7. November 2019 wurde kommuniziert, dass Pilloud sich aufs operative Geschäft konzentriert. Sie trete daher mit sofortiger Wirkung als Präsidentin und Mitglied des Verwaltungsrats zurück und bleibt CEO.[14] Nach zweieinhalb Jahren Tätigkeit als CEO der Ascom Holding trennte sich der Verwaltungsrat von Pilloud per Ende Januar 2022, Nachfolger wurde Nicolas Vanden Abeele.[15]

Am 8. Dezember 2022 wurde Pilloud zur Präsidentin des Verwaltungsrats des Bahnherstellers Alstom Switzerland gewählt.