Jean-Stéphane Bron

Jean-Stéphane Bron besuchte von 1988 bis 1989 die Ipotesi-Filmschule in Italien, bevor er 1995 an der École Cantonale d’art de Lausanne sein Diplom machte, im Bereich Film.[1]

Er ist Gründungsmitglied der Produktionsfirma Bande à part Films, gemeinsam mit Ursula Meier, Frédéric Mermoud und Lionel Baier.[2][3]

Bron ist Mitglied des Collectif 50/50, das sich für die Gleichstellung von Frau und Mann und Diversität im Film und der audiovisuellen Branche einsetzt.[4][5]

Seine Dokumentarfilme behandeln zeitgenössische Themen: die Krise der Demokratie, die ökonomische Krise, der Aufstieg des Populismus.

Sein erster langer Dokumentarfilm Connu de nos services (1997) behandelt den Fichenskandal der Schweizer Bundespolizei der 1970er- und 1980er-Jahre.[6]

Nach La Bonne Conduite und En cavale erschien 2003 Mais im Bundeshuus (Le génie helvétique), mit über 100'000 Eintritten einer der erfolgreichsten Schweizer Kinofilme.[7][8] Der Dokumentarfilm folgt der aussenparlamentarischen Kommission zum Gentech-Gesetz.[9][10]

Cleveland versus Wall Street zeigt einen fiktionalen Prozess der Stadt Cleveland gegen die Wall Street; der Film wurde 2010 am Festival von Cannes (Sektion Quinzaine des Réalisateurs) uraufgeführt und war für den französischen Filmpreis César nominiert.[11]

In L’expérience Blocher (2013) begegnet der Filmemacher dem Milliardär und SVP-Politiker Christoph Blocher. Der Film wurde auf der Piazza Grande am Locarno Festival uraufgeführt.[12]

Sein Film L’Opéra de Paris (2017), der hinter die Kulissen der Pariser Oper blickt, wurde in diversen Ländern im Kino gezeigt.[13] Mit diesem Film, der weltweit über 200'000 Kinoeintritte verbuchte,[11] davon über 120'000 in Frankreich,[14] gewann er 2018 zum dritten Mal den Schweizer Filmpreis für den besten Dokumentarfilm.[15]

2017 erschien La Vallée, als Teil der vierteiligen Serie Schockwellen, produziert von RTS und ARTE.[16] Der Film wurde, gemeinsam mit den anderen drei Teilen, an der Berlinale uraufgeführt.[17] Das Drehbuch zum Film hatte Bron gemeinsam mit der französischen Drehbuchautorin und Regisseurin Alice Winocour geschrieben.

The Brain – Cinq nouvelles du cerveau beschäftigt sich mit Fragen zur Neurowissenschaft und der Künstlichen Intelligenz.[18] Wie bereits seine früheren Filme bedient sich auch The Brain dramaturgischer Mittel, die vom Spielfilm bekannt sind.[19]

2022 erschien die vierteilige Dokumentarserie Ma rue de l’Ale, in der Bron sein Quartier in Lausanne mit der Kamera entdeckt und Geschichten von Menschen aus seiner Strasse erzählt.[20][21]

Nebst seiner Arbeit als Regisseur ist Bron auch als Produzent tätig. So produzierte er unter anderem den Kinodokumentarfilm Les guérisseurs von Marie-Ève Hildbrand, Gewinnerprojekt des CH-Dokfilmwettbewerbs des Migros-Kulturprozents.[22]

• Jean-Stéphane Bron bei swissfilms.ch
• Jean-Stéphane Bron bei IMDb