Jean-Nicolas Lambert

Jean-Nicolas Lambert (* 1708 bei Epinal (Vogesen); † 1759 (1761?) in Paris)[1][2][3] war ein französischer Lauten- und Geigenbauer der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.[4]

Schaffen

Lambert war von etwa 1731 bis zu seinem Tode in Paris als Geigenbauer aktiv; für 1745 war er geschworener Zunftmeister. Überliefert als Adresse bzw. Werkstattadresse ist die Rue Michel-le Comte in Paris. Lamberts Tätigkeit war nicht auf den Geigenbau beschränkt, sondern wie viele andere Geigenbauer seiner Zeit fertigte er auch weitere Saiteninstrumente wie z. B. Violoncelli, Liebesgeigen (Viola d’amore), Gitarren und Lauten.[1] Lütgendorff lobt die Qualität der Geigen sowie der Liebesgeigen: „Seine Violen…sind gut gemacht; besser noch sind aber seine Liebesgeigen.“[1] Diese werden bis in die Gegenwart kopiert.[5] Nach Lamberts Tod führte seine Witwe die Werkstatt noch bis zum Ende der 1780er Jahre weiter.[3]

Werke

Bei überlieferten Instrumenten werden neben dem Klang die Auswahl der Hölzer, die Qualität des Lackes[6] und die handwerkliche Bearbeitung hervorgehoben. Zur Identifizierung seiner Arbeiten verwendete Lambert neben seinem Zettel oft den Brandstempel „Lambert à Paris“, angebracht in der Regel am Boden unter dem Halsansatz.[1] Eine Viola d’amore von Lambert findet sich in der Musikinstrumentensammlung des Metropolitan Museum of Art, New York City,[7] eine weitere Viola d’amore, diese eine Arbeit von 1772, also aus der Zeit als seine Witwe die Werkstatt leitete, im Victoria and Albert Museum, London[8], sowie eine Geige, ein Violoncello und weitere Saiteninstrumente im Musée de la Musique, Cité de la Musique, Paris[9].[10] Weiterhin ist eine Geige, ebenfalls zugeschrieben der Werkstatt von Lamberts Witwe, im Besitz des Bach-Hauses in Eisenach.

Literatur

  • W. L. von Lütgendorff: Die Geigen- und Lautenmacher vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 3. Auflage. Frankfurter Verlags-Anstalt, Frankfurt am Main 1910.
  • L. Grillet: Les ancêtres du violon et du violoncelle, les luthiers et les fabricants d'archets. 1901.
  • A. Dipper: A look at parisian violin makers’ approach to varnish. String. 2016. (stringsmagazine.com)
  • Brief update on the workshop of Lambert – Paris and Mirecourt, circa 1735–1790.
  • sinier-de-ridder.com

Einzelnachweise

  1. W. L. von Lütgendorff: Die Geigen- und Lautenmacher vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 3. Auflage, Frankfurter Verlags-Anstalt, Frankfurt am Main, 1910.
  2. Victoria and Albert Museum: Viola D'amore | Lambert, Jean Nicolas | V&A Explore The Collections. Abgerufen am 5. November 2021 (englisch).
  3. Page:Grillet - Les ancêtres du violon et du violoncelle, 1901,T2.djvu/353 Wikisource (französisch)
  4. collections.vam.ac.uk
  5. https://www.jonathanhill-luthier.com/french-style-viola-damore http://hebberts.com/14061
  6. stringsmagazine.com
  7. metmuseum.org
  8. Victoria and Albert Museum: Viola D'amore | Lambert, Jean Nicolas | V&A Explore The Collections. Abgerufen am 5. November 2021 (englisch).
  9. Aus dem "Musée de la Musique", Paris. Abgerufen am 5. November 2021.
  10. collectionsdumusee.philharmoniedeparis.fr
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