Sébastien Japrisot

Sébastien Japrisot (bürgerlich: Jean-Baptiste Rossi; * 4. Juli 1931 in Marseille; † 4. März 2003 in Vichy) war ein französischer Schriftsteller, Drehbuchautor, Regisseur und Übersetzer. Sein Pseudonym ist ein Anagramm seines bürgerlichen Namens. Japrisot gilt als einer der einflussreichsten französischen Krimiautoren.

Werk

Japrisots erster Roman Prélude d’amour (Les mal partis) erschien 1950 in Frankreich und den USA noch unter seinem bürgerlichen Namen Jean-Baptiste Rossi. 1953 übersetzte er J. D. Salingers Kultroman Der Fänger im Roggen ins Französische. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit arbeitete Japrisot in einer Pariser Werbeagentur.

1962 schrieb Japrisot den Kriminalroman Mord im Fahrpreis inbegriffen (Compartiment tueurs), der zu einem Bestseller wurde. 1965 wurde das Buch von Constantin Costa-Gavras mit Yves Montand verfilmt. Es folgten die Romane Piège pour Cendrillon, für den Japrisot für den 1963 Grand prix de littérature policière ausgezeichnet wurde und 1966 La Dame dans l'auto avec des lunettes et un fusil, der mit dem Prix d'Honneur ausgezeichnet wurde und zweimal verfilmt wurde: 1970 von Anatole Litvak und 2015 von Joann Sfar. 1977 folgte der Krimi Blutiger Sommer, den Jean Becker 1983 als Ein mörderischer Sommer verfilmte und 1991 mit Die Mimosen von Hossegor (Un long dimanche de fiançailles) sein letzter Roman, der 2005 unter dem Titel Mathilde – Eine große Liebe von Jean-Pierre Jeunet mit Audrey Tautou verfilmt wurde.

Japrisot selbst führte zweimal Regie: 1976 verfilmte er seinen Debütroman Les mal partis, 1988 folgte sein Spielfilm Juillet en septembre.

Werke (auf Deutsch)

  • Mord im Fahrpreis inbegriffen. Rowohlt, Reinbek 1964; ebd. 2018, ISBN 978-3-688-10943-2 (Compartiment tueurs, 1962)
  • Falle für Aschenbrödel. Rowohlt, Reinbek 1965; ebd. 2018, ISBN 978-3-688-10935-7 (Piège pour Cendrillon, 1963)
  • Porträt einer Dame im Auto mit Brille und Gewehr. Rowohlt, Reinbek 1967; ebd. 2018, ISBN 978-3-688-10939-5 (La Dame dans l’auto avec des lunettes et un fusil, 1966)
  • Weekend im Tresor. Rowohlt, Reinbek 1970 (Adieu l’ami, 1968)
  • Lauf, wenn du nicht schießen kannst. Rowohlt, Reinbek 1974; ebd. 2018, ISBN 978-3-688-10941-8 (La Course du lièvre à travers les champs, 1972)
  • Blutiger Sommer. Rowohlt, Reinbek 1979; ebd. 2018, ISBN 978-3-688-10937-1 (L’Été meurtrier, 1977)
  • Die Mimosen von Hossegor. Aufbau, Berlin 1996 (Un long dimanche de fiançailles, 1991)
    • Neuausgabe als: Mathilde – eine große Liebe. Aufbau, Berlin 2005, ISBN 3-7466-2117-8.

Auszeichnungen

Verfilmungen

Einzelnachweise

  1. Un long dimanche de fiancailles. Abgerufen am 19. November 2015.
  2. FOLLE À TUER (1975). In: BFI. Abgerufen am 4. Oktober 2019 (englisch).
  3. Folle à Tuer. In: Time Out. Abgerufen am 4. Oktober 2019 (englisch).
  4. Tulard, Jean: GUIDE DES FILMS. A-K. Robert Laffont, 1997, ISBN 978-2-221-08640-7 (französisch).
  5. erschien nach DNB erstmals 2005 unter dem Titel Mathilde – eine große Liebe
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