Japanische Breitflügelfledermaus

Die Japanische Breitflügelfledermaus (Eptesicus japonensis) ist ein auf Japan endemisches Fledertier in der Familie der Glattnasen. Die Population zählte bis in die späten 1980er Jahre zur Nordfledermaus (Eptesicus nilssonii).[1]

Japanische Breitflügelfledermaus
Systematik
Überfamilie: Glattnasenartige (Vespertilionoidea)
Familie: Glattnasen (Vespertilionidae)
Unterfamilie: Eigentliche Glattnasen (Vespertilioninae)
Tribus: Eptesicini
Gattung: Breitflügelfledermäuse (Eptesicus)
Art: Japanische Breitflügelfledermaus
Wissenschaftlicher Name
Eptesicus japonensis
Imaizumi, 1953

Merkmale

Die Art unterscheidet sich nur wenig von der Nordfledermaus. Sie besitzt eine etwas hellere Fellfarbe und der Schwanz ist mit 35,5 bis 38,5 mm Länge etwas kürzer. Bei beiden Arten ist ein Teil der Schwanzflughaut von Fell bedeckt. Dieser Streifen ist bei der Japanische Breitflügelfledermaus etwa 10 mm breit und bei der Nordfledermaus 20 bis 25 mm breit.[2] Die Exemplare erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 54 bis 68 mm, eine Unterarmlänge von 38 bis 42 mm und besitzen 9 bis 12 mm lange Hinterfüße. An den schwarzbraunen Haaren der Oberseite können sich hellbraune Spitzen befinden. Um den Hals ist ein goldgelber Kragen vorhanden. Die Unterseite ist von hellem gelbbraunem Fell bedeckt. Die Japanische Breitflügelfledermaus hat schwarzbraune Ohren, Flughäute und nackte Bereiche des Gesichts. Das Gebiss enthält robuste Zähne, bei denen der zweite obere Schneidezahn zwei Höcker hat. Der diploide Chromosomensatz besteht aus 50 Chromosomen.[3]

Verbreitung und Lebensweise

Das Verbreitungsgebiet liegt auf der japanischen Hauptinsel Honshū. Es sind mehrere disjunkte Populationen vorhanden. Diese Fledermaus lebt in Gebirgen oberhalb von 700 Metern Höhe. Sie hält sich in Wäldern und in Kulturlandschaften auf.[4]

Die Exemplare ruhen am Tage in Gebäuden und sehr wahrscheinlich in Baumhöhlen. Von den meisten Verstecken sind Einzelexemplare oder kleine Gruppen dokumentiert.[3]

Gefährdung

Vermutlich wirken sich Störungen in den Verstecken und die Fällung von Bäumen mit geeigneten Unterschlüpfen negativ auf den Bestand aus. Die Japanische Breitflügelfledermaus ist selten. Die größte bekannte Kolonie mit trächtigen Weibchen hatte etwa 200 Mitglieder. Die IUCN listet die Art als gefährdet (vulnerable).[4]

Einzelnachweise

  1. Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 3. Auflage. 2 Bände. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4 (englisch, Eptesicus japonensis).
  2. Jens Rydell: Eptesicus nilssonii. (PDF-Download) In: Mammalian Species #430. American Society of Mammalogists, 23. April 1993, S. 1–7, archiviert vom Original; abgerufen am 26. Januar 2023 (englisch).
  3. Wilson, Lacher Jr. & Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. 9 - Bats. Lynx Edicions, 2019, ISBN 978-84-16728-19-0, S. 853 (englisch).
  4. Eptesicus japonensis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2020. Eingestellt von: Fukui, D., 2018. Abgerufen am 26. Januar 2023.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.