Janusz Reiter
Janusz Stanisław Reiter (* 6. August 1952 in Kościerzyna) ist ein polnischer Diplomat, Germanist und Publizist kaschubischer Herkunft. Reiter war 1990–1995 als Botschafter Polens in Deutschland und 2005–2007 als Botschafter in den USA tätig.
Leben
Nach dem Abitur studierte Reiter in den 1970er Jahren in Warschau Germanistik. Sein Studium schloss er mit einer Magisterarbeit über Hermann Hesse ab. 1977 begann er als Redakteur für die polnische Tageszeitung Życie Warszawy zu arbeiten. Nach der Verhängung des Kriegsrechts in Polen 1981 durch General Wojciech Jaruzelski veröffentlichte Reiter unter Pseudonymen politische Artikel und beteiligte sich an der Arbeit diverser politischer Oppositionsgruppen. Bei dieser Tätigkeit lernte er den späteren Ministerpräsidenten Tadeusz Mazowiecki kennen, der ihn nach seiner Amtsübernahme 1989 zum Botschafter Polens in Deutschland ernannte. Als Botschafter war er in Bonn von 1990 bis 1995 tätig. 1996 gründete er das Zentrum für Internationale Beziehungen in Warschau und ist als Kommentator für die Tageszeitung Rzeczpospolita tätig.
Am 3. Oktober 2005 wurde er als Botschafter Polens in den USA vereidigt. Ende Oktober 2007 schied er aus diesem Amt. Zurzeit berät er die polnische Regierung als Klimabotschafter. Zudem ist er Mitglied des Aufsichtsrates im Energiekonzern Vattenfall.
Auszeichnungen
- 1995 – Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Bundesverdienstkreuzes
- 2002 – Viadrina-Preis der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder)
Literatur
- Ludger Kühnhardt: Janusz Reiter: Ein Brief zum 70. Geburtstag. In: ders.: Zwischen den Zeiten. Betrachtungen zu Geschichte, Fortschritt und Freiheit. Nomos, Baden-Baden 2024 (Schriften des Zentrum für Europäische Integrationsforschung Center for European Integration Studies der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn; 86), ISBN 978-3-7560-0385-3, S. 103–108.
Weblinks
- Literatur von und über Janusz Reiter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek