Janssons frestelse

Janssons frestelse (schwed. „Janssons Versuchung“) ist ein in ganz Schweden bekannter und beliebter Auflauf. Er wird aus Kartoffeln, Zwiebeln, schwedischen Anchovisfilets (schwedisch ansjovis) und Sahne hergestellt. Der Auflauf gehört in Schweden zu einem typischen Weihnachtsessen, wird aber auch über das ganze Jahr gegessen. In Finnland kennt man das gleiche Gericht unter dem Namen Janssonin kiusaus.

Frisches Janssons frestelse

Zubereitung

Die möglichst mehlig kochenden Kartoffeln werden dafür in ganz feine Stifte zerteilt und roh belassen, während die Zwiebeln in Scheiben bzw. Ringe geschnitten und dann vorzugsweise in Butter glasig geschmort werden. Je nach Vorliebe kann man auch einige Scheibchen Knoblauch unter die Zwiebeln mischen, der Knoblauch sollte später jedoch eher zu ahnen als zu schmecken sein. Danach schichtet man die eine Hälfte der Kartoffeln, die Zwiebeln, die abgegossenen Anchovisfilets und die andere Hälfte der Kartoffeln übereinander in eine Auflaufform, würzt dabei jeweils etwas vorsichtig (wegen der nicht gerade milden Anchovis) mit Salz und dafür lieber großzügiger mit frisch gemahlenem weißen Pfeffer, übergießt alles reichlich mit frischer Sahne (die man auch mit der abgegossenen Flüssigkeit der Anchovis mischen kann), garniert mit Paniermehl und Butterflocken und lässt das Gericht dann bei 200 °C im vorgeheizten Backofen mindestens 45 Minuten garen, bis die Oberfläche je nach Geschmack goldbraun bis dunkelbraun geworden ist. Abschließend wird noch etwas frisch gehackte Petersilie über die Speise gestreut und „Janssons Versuchung“ heiß serviert.

Da in Deutschland pikant eingelegte Anchovisfilets – in Schweden traditionell aus skarpsill (deutsch „Europäische Sprotte“ oder „Sprott“, „Brisling“ bzw. „Breitling“; Sprattus sprattus balticus) hergestellt – häufig mit gesalzenen Sardellenfilets verwechselt werden, ist es dort nicht leicht, an den richtigen Fisch zu gelangen. Um das klassische schwedische Essen aber nicht durch derartige Produkte zu verfälschen, sollte man auf ein Anchosen-Halbkonserven-Produkt wie den sogenannten Appetitsild aus Sprotten respektive Kräutersprotten zurückgreifen.

Variationen

Werden Bücklinge statt Anchovisfilets verwendet, dann wird das entsprechende Gericht in Schweden als Karlssons frestelse (deutsch „Karlssons Versuchung“) bezeichnet. Und ganz ohne Fisch heißt es dort Svenssons frestelse (deutsch „Svenssons Versuchung“).

Umstrittene Herkunft der Bezeichnung

Laut schwedischer Wikipedia soll der Überlieferung zufolge der schwedische Opernsänger und Gourmet Per Adolf „Pelle“ Janzon (* 1844; † 1889) der Schöpfer von Janssons frestelse gewesen sein. Andere Quellen berichten jedoch, dass eine nicht namentlich bekannte Restaurant-Besitzerin einen von ihr heimlich begehrten Stammgast namens Jansson mit diesem Gericht becircen wollte.

Gunnar Stigmark schreibt in seinem Artikel Så var det med Janssons frestelse (deutsch „So war das mit Janssons frestelse“) im Gastronomisk kalender, dass der Name dem gleichnamigen Film Janssons frestelse von 1929 entliehen wurde. Stigmarks Mutter und eine für einen Gesellschaftsabend angeheuerte Köchin hätten den Filmtitel für ihr Gericht übernommen – und danach sei dessen Rezept in andere Haushalte und letztendlich in diverse Kochbücher gelangt.

Der Auflauf gilt als typisch für die Region Småland, wo er abends in den noch heißen Öfen der vielzählig vorhandenen Glasbläsereien zubereitet wird.

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