Janka-Härte-Test

Der Janka-Härte-Test ist eine Methode zur Bestimmung und Klassifizierung der Härte von Holz (Holzhärteprüfverfahren). Entwickelt wurde der Janka-Härte-Test von dem österreichischen Holztechnologen Gabriel Janka (1864–1932), dessen Lebensarbeit den Problemen der Elastizität und Festigkeit von Bauhölzern verschiedener österreichischer Wuchsgebiete galt. Die von ihm an der forstlichen Versuchsanstalt Mariabrunn entwickelte Methode war eine Modifikation der Härteprüfung nach Brinell, bei welcher die Eindringtiefe von Stahlkugeln in das zu prüfende Material bei bestimmten Drücken gemessen wurde.

Verwendet wird eine kleine Stahlkugel die man zur Hälfte ins Holz eindrückt

Der Härtewert richtet sich dabei nach dem Widerstand, den Holz dem Eindringen eines härteren Körpers entgegenstellt. Gemessen wird die Kraft, die erforderlich ist, um eine Kugel aus Stahl mit einem Durchmesser von 11,284 mm (= 100 mm² Querschnitt) bis zur Hälfte ihres Eigendurchmessers, parallel zur Faser, in das Holz einzudrücken.[1] Die Maßeinheit des Härtegrads ist international nicht einheitlich; es wird entweder Newton, Pond oder lbf gebraucht. In den USA wird die Härte von Holz häufig in Janka angegeben, 1 Janka entspricht dabei 1 lbf oder auch veraltet 1 kgf.

Zu beachten ist, dass die Härte einen Durchschnittswert für die jeweilige Holzart darstellt und die Streuung meist nicht angegeben ist. Der ermittelte Wert hängt insbesondere vom Feuchtegehalt und spezifischen Gewicht des Holzes ab, das auch innerhalb der gleichen Holzart unterschiedlich ausfallen kann.[2]

In Deutschland wird die Härte von Holz allerdings meist gemäß der Norm ISO 3350 in Brinell angegeben und zwar in zwei Werten: quer zur Faserrichtung (H BI) und längs zur Faser (H BII). Die Einheit der Brinell-Härte ist N/mm².

Janka-Härte ausgewählter Holzarten[3] (siehe auch: Holzeigenschaft)
Holzart Lateinischer Name Janka-Härte in lbf (USA) Härte in Newton
Australische Kasuarine Allocasuarina luehmannii[4] 5000 22500
Pockholz Guajak sp. 4500 20000
Tabebuia Tabebuia sp. 3684 16387
Lapacho Handroanthus sp. 3640 16192
Ebenholz Diospyros sp. 3220 14323
Faserbambus Bambus Strand sp. 3000 14002
Blauholz Haematoxylum campechianum 2900 12900
Eucalyptus resinifera Eucalyptus resinifera 2697 12000
Jatoba Hymenaea sp. 2350 10453
Mesquite Prosopis sp. 2345 10431
Kordie Cordia sp. 2200 9786
Bubinga Guibourtia sp. 1980 8807
Merbau Intsia sp. 1925 8563
Jarrah Eucalyptus marginata 1910 8496
Pekannuss Carya illinoinensis 1820 8096
Afzelia Afzelia sp. 1810 8051
Bangkirai Shorea sp. 1798 7998
Palisander Dalbergia sp. 1780 7918
Robinie Robinia pseudoacacia 1700 7512
Wenge Millettia laurentii 1630 7251
Sapeli Entandrophragma cylindricum 1510 6717
Sumpf-Eiche Quercus palustris 1510 6717
Zucker-Ahorn Acer saccharum 1450 6450
Bambus Bambuseae 1380 6139
Schmuckzypresse Callitris sp. 1375 6116
Amerikanische Weiß-Eiche Quercus alba 1360 6050
Weiß-Esche Fraxinus americana 1320 5872
Roteiche Quercus rubra 1290 5738
Gelb-Birke Betula alleghaniensis 1260 5605
Teak Tectona grandis 1155 5138
Cocobolo Dalbergia retusa 1136 5053
Sibirische Lärche Larix sibirica 1100 4893
Schwarznuss Juglans nigra 1010 4493
Papier-Birke Betula papyrifera 910 4048
Zeder Cedrus sp. 900 4003
Amerikanische Platane Platanus occidentalis 840 3737
Afrikanisches Mahagoni Khaya sp. 830 3692
Brasilianische Araukarie Araucaria angustifolia 780 3470
Monterey-Kiefer Pinus radiata 750 (625 – 792) 3336
Weihrauch-Kiefer Pinus taeda 690 3069
Douglasie Pseudotsuga menziesii 660 2936
Rot-Erle Alnus rubra 590 2624
Kastanie Aesculus sp. 540 2402
Schwarz-Fichte Picea mariana 520 2313
Hemlocktanne Tsuga sp. 500 2224
Küsten-Tanne Abies grandis 490 2180
Küstenmammutbaum Sequoia sempervirens 480 2135
Linde Tilia sp. 410 1824
Weymouth-Kiefer Pinus strobus 380 1690
Balsa Ochroma pyramidale 100 445

Einzelnachweise

  1. F. Kollmann: Technologie des Holzes und der Holzwerkstoffe. Zweite Auflage, Erster Band, Springer, 1951, ISBN 978-3-642-49474-1 (Reprint), S. 910.
  2. Gabriel Janka: Die Härte der Hölzer (PDF), Mitteilungen aus dem forstlichen Versuchswesen Österreichs, XXXIX. Heft, Forstliche Versuchsanstalt in Mariabrunn, 1915, auf zobodat.at
  3. Die meisten Angaben waren ursprünglich im März 2010 von Benutzer:Ennimate aus der Tabelle im englischen Artikel übernommen worden.
  4. Daten umstritten: Australian Buloke bei The Wood Database (siehe Kommentar zu Janka).
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