Jane Asher

Jane Asher (* 5. April 1946 in Marylebone, County of London) ist eine britische Schauspielerin und Autorin.

Jane Asher, 2008

Leben

Jane Asher ist das zweite von drei Kindern des in London tätigen Arztes Richard Asher und der Musiklehrerin und Musikprofessorin an der Guildhall School of Music and Drama[1] Margaret Asher. Ihr älterer Bruder Peter Asher wurde als eine Hälfte des Popduos Peter & Gordon bekannt, ihre jüngere Schwester Clare arbeitet ebenfalls als Schauspielerin.

Bereits als Kind hatte Jane Asher Rollen in der Werbung gespielt. Im Jahr 1952 gab Asher in dem Drama Mandy ihr Filmdebüt. In den folgenden zehn Jahren war sie in zahlreichen Fernseh- und Kinoproduktionen zu sehen, darunter der Science-Fiction-Film Schock (1955), die TV-Serie Die Abenteuer von Robin Hood (1956–1958) und die Literaturverfilmung Der Prinz und der Bettelknabe (1962). Im Jahr 1960 übernahm sie die weibliche Hauptrolle in einer West-End-Theaterproduktion von Peter Pan. Im Alter von 15 Jahren war sie einer der bekanntesten Kinderstars Großbritanniens.

Jane Asher als Julia in Romeo und Julia am Bristol Old Vic, 1967

Am 18. April 1963 besuchte Asher im Auftrag der BBC-Musikzeitschrift Radio Times einen Auftritt der Band The Beatles in der Royal Albert Hall, um eine Konzertkritik zu schreiben und die Band zu interviewen. Aus diesem Treffen entwickelte sich eine langjährige Beziehung zu dem Beatles-Musiker Paul McCartney, mit dem sie sich 1967 verlobte. Im Januar 1966, als Asher auch am Old Vic Theatre in Bristol spielte, komponierte McCartney, der seit Ende 1963 bei Ashers Eltern in der Wimpole Street 57 im Londoner Stadtteil Marylebone in einer Dachkammer mit Klavier wohnte, das Lied Eleanor Rigby. Wenn John Lennon ihn besuchte, konnte McCartney auch das Musizier- und Unterrichtszimmer von Margaret Asher im Keller zum Songschreiben nutzen.[2] Jane Asher diente McCartney als Inspirationsquelle für mehrere Songs, darunter We Can Work It Out, Here, There And Everywhere, You Won’t See Me, I’m Looking Through You und For No One. Obwohl Paul laut Cynthia Lennon „stolz wie ein Pfau“ auf seine schöne, berühmte und gutbetuchte Verlobte war, hatte er immer wieder Affären. Marianne Faithfull behauptete sogar, die beiden seien nie richtig gut miteinander ausgekommen. 1968 kam es zur Trennung,[3] ein Jahr später heiratete McCartney die Fotografin Linda Eastman.

Im Jahr 1964 war Asher gemeinsam mit Vincent Price in Roger Cormans Satanas – Das Schloß der blutigen Bestie (nach Edgar Allan Poes Erzählung Die Maske des Roten Todes) zu sehen, 1966 neben Michael Caine in der Komödie Der Verführer läßt schön grüßen (Alfie). 1966 war Asher mit einer Shakespeare-Produktion auf Tournee in der Vereinigten Staaten, bei der Paul McCartney einige Tage mit ihr in Denver verbrachte. Am 18. Oktober 1967 begleitete sie ihn bei der Premiere von How I Won the War ins Londoner Pavilion Theatre.[4] Das Drama Deep End, in dem sie 1970 eine Hauptrolle spielte, gilt als eine ihrer besten und bekanntesten Arbeiten als Schauspielerin und brachte ihr eine Nominierung für den Britischen Filmpreis ein.

Im Jahr 1971 lernte sie den Zeichner Gerald Scarfe kennen, mit dem sie seit 1981 verheiratet ist und drei Kinder hat.

Seit 2001 hat sich Jane Asher auch als Autorin von Rezeptbüchern und Romanen einen Namen gemacht. Sie ist Inhaberin einer Firma für Fertigkuchen und präsentiert ihre Backrezepte auch im britischen Fernsehen. Asher tritt jedoch auch weiterhin in Filmen und Fernsehserien auf, beispielsweise in einer Nebenrolle in Sterben für Anfänger (Death at a Funeral, 2007) von Frank Oz.

Filmografie (Auswahl)

Commons: Jane Asher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Paul McCartney: Lyrics. 1956 bis heute. Hrsg. mit einer Einleitung von Paul Muldoon. Aus dem Englischen übersetzt von Conny Lösche. C. H. Beck, München 2021, ISBN 978-3-406-77650-2, S. 841.
  2. Paul McCartney: Lyrics. 1956 bis heute. Hrsg. mit einer Einleitung von Paul Muldoon. Aus dem Englischen übersetzt von Conny Lösche. C. H. Beck, München 2021, ISBN 978-3-406-77650-2, S. 11–13, 160–161 und 335.
  3. Vgl. dazu auch Paul McCartney: Lyrics. 1956 bis heute. 2021, S. 179–180.
  4. Paul McCartney: Lyrics. 1956 bis heute. 2021, S. 336 und 639.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.