Jan Gassmann (Regisseur)

Jan Gassmann (* 28. September 1983 in Zürich) ist ein Schweizer Filmregisseur.

Leben

Jan Gassmann sammelte 1999 bei der Fernsehsendung VideoGang auf Tele24 erste Erfahrungen im Filmemachen.[1][2] Nach einem längeren Aufenthalt in Ecuador studierte er Dokumentarfilmregie und Fernsehpublizistik an der Hochschule für Fernsehen und Film München.[2]

Sein erster Langfilm Chrigu startete 2007 auf der Berlinale.[3] Dafür wurde er mit dem Berner und Zürcher Filmpreis, sowie dem Prix Walo ausgezeichnet.[4][5] Sein erster langer Spielfilm Off Beat (2011) wurde weltweit auf Festivals gezeigt und kam in der Schweiz und in Deutschland ins Kino.

Seit 2010 lebt Gassmann in Zürich, wo er mit Julia Tal und Lisa Blatter die Produktionsfirma 2:1 Film gründete. Mit dieser Firma produzierte Gassmann unter anderem den Kinodokumentarfilm Karma Shadub, an dem er gemeinsam mit Ramòn Giger als Co-Regisseur und Editor beteiligt war.[6]

Zusammen mit Michael Krummenacher entwickelte er die Idee zu Heimatland, einem kollektiven Spielfilm mit neun anderen Regisseuren über den fiktionalen Untergang der Schweiz. Der Film feierte 2015 seine Premiere im internationalen Wettbewerb des Filmfestivals Locarno, und wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet.[7]

Sein nächster Kinodokumentarfilm Europe, She Loves wurde 2016 auf der Berlinale uraufgeführt.[8] Im Film portraitiert Gassman Liebesbeziehungen von vier Paaren in Estland, Griechenland, Spanien und Irland.[9][10]

2022 wurde er mit 99 Moons an die Filmfestspiele von Cannes in die Sektion ACID eingeladen.[11] Der Spielfilm erzählt die Geschichte zweier junger Erwachsener, deren Anziehung sich zwischen Affäre und Beziehung bewegt, über eine längere Zeitspanne, genauer über 99 Mondzyklen. Die Hauptrollen wurden von einem Laiendarsteller und einer Laiendarstellerin verkörpert.[12]

Anfangs 2024 erscheint Les paradis de Diane, bei dem Gassmann gemeinsam mit Carmen Jacquier Regie geführt hat. Der Film erzählt die Geschichte einer Frau, die ihr Kind und dessen Vater nach der Entbindung verlässt. Les paradis de Diane wird im Januar als Eröffnungsfilm an den Solothurner Filmtagengezeigt; die internationale Premiere ist für Februar 2024 an der Berlinale in der Sektion Panorama angekündigt.[13][14][15]

Filmografie

  • 2007: Chrigu (Dokumentarfilm)
  • 2011: Off Beat – Alles falsch, alles richtig (Spielfilm)
  • 2013: Karma Shadub (Dokumentarfilm, Regie zusammen mit Ramon Giger)
  • 2015: Heimatland (Spielfilm)
  • 2016: Europe, She Loves (Dokumentarfilm)
  • 2022: 99 Moons (Spielfilm)

Auszeichnungen

Chrigu

Karma Shadub

Heimatland

Europe, She Loves

Einzelnachweise

  1. Jan Gassmann. In: Solothurner Filmtage. Abgerufen am 30. Oktober 2023.
  2. Jan Gassmann | filmportal.de. Abgerufen am 30. Oktober 2023.
  3. Chrigu - Forum 2007. In: Berlinale. Abgerufen am 30. Oktober 2023.
  4. Chrigu - Filmdetail - HFF München. Abgerufen am 30. Oktober 2023.
  5. JAN GASSMANN – ZDOK. In: ZHDK. Abgerufen am 30. Oktober 2023 (deutsch).
  6. Karma Shadub – Films. In: Visions du Réel. Abgerufen am 30. Oktober 2023 (deutsch).
  7. Heimatland. In: Swiss Films. Abgerufen am 30. Oktober 2023.
  8. Europe, She Loves an der Berlinale abgerufen am 13. Dezember 2017
  9. zeit.de abgerufen am 13. Dezember 2017
  10. Jan Gassmann auf arsonfilm.com abgerufen am 13. Dezember 2017
  11. L'ACID - 99 MOONS. Abgerufen am 30. Oktober 2023.
  12. Leila Alder: «99 Moons» – wenige Worte, viel Körperlichkeit. In: Akutmag. 3. Januar 2023, abgerufen am 30. Oktober 2023.
  13. Les Paradis de Diane | Paradises of Diane. Abgerufen am 10. Januar 2024.
  14. Les paradis de Diane. Abgerufen am 10. Januar 2024.
  15. CINEBULLETIN: Spielfilm «Les paradis de Diane» eröffnet 59. Solothurner Filmtage - CINEBULLETIN. Abgerufen am 10. Januar 2024.
  16. Medienmitteilung Prix Walo Abgerufen am 13. Dezember 2017
  17. Karma Shadub auf swissfilms Abgerufen am 13. Dezember 2017
  18. Nominationen Schweizer Filmpreis Abgerufen am 17. Oktober 2017
  19. Medienmitteilung Stadt Zürich Abgerufen am 17. Oktober 2017
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