James Bond 007 – Feuerball
Feuerball (Originaltitel: Thunderball) ist der vierte Teil der von Eon Productions Ltd. produzierten James-Bond-Reihe. Regie führte zum letzten Mal Terence Young, die Rolle des MI6-Agenten James Bond ist mit Sean Connery besetzt. Der britische Film nach einer Kurzgeschichte von Ian Fleming spielte weltweit rund 141 Millionen US-Dollar ein und war inflationsbereinigt (2024: ca. 1.211 Mio. US-Dollar) bis zum Erscheinen von Skyfall im Jahr 2012 der erfolgreichste Film der Reihe. Er erhielt nach Goldfinger als zweiter James-Bond-Film einen Oscar. Der Film startete am 17. Dezember 1965 in den bundesdeutschen Kinos. Für die Spezialeffekte war John Stears zuständig.
1983 erschien eine Neuverfilmung Sag niemals nie in den Kinos, die nicht von EON Productions produziert wurde.
Handlung
Der Geheimagent James Bond nimmt an der Beerdigung von Jacques Bouvar, einem Agenten der internationalen Verbrecherorganisation Phantom (im englischsprachigen Original S.P.E.C.T.R.E. für Special Executive for Counterintelligence, Terrorism, Revenge and Extortion) teil, die sich aber als vorgetäuscht herausstellt. Bond stellt und tötet Bouvar in dessen Villa und kann mit Hilfe eines Raketenrucksacks und seines Autos, ein Aston Martin DB5, entkommen.
Im Hauptquartier von Phantom (bzw. SPECTRE) in Paris treffen sich die führenden Männer der Verbrecherorganisation unter der Führung von Ernst Stavro Blofeld. Phantom beabsichtigt, unter der Leitung von Emilio Largo von den führenden NATO-Staaten eine Lösegeldsumme in Höhe von 280 Millionen US-Dollar bzw. 100 Millionen Pfund Sterling zu erpressen. Um den Plan auszuführen, hat sich Phantom-Agent Graf Lippe in Südengland in einem Sanatorium in der Nähe eines NATO-Stützpunktes einquartiert. Zufällig befindet sich Bond zur Erholung im selben Hotel. Bond wird bei Nachforschungen in den Räumlichkeiten des ihm verdächtig vorkommenden Lippe von Angelo, einem völlig bandagierten Mann, beobachtet. Lippe versucht daraufhin, Bond auf einer medizinischen Dehnungsbank zu töten, doch Bond überlebt den Anschlag.
Kurz darauf tötet Lippe zusammen mit der Phantom-Agentin Fiona den NATO-Piloten Francois Derval und ersetzt ihn durch Angelo, dessen Aussehen zuvor durch kosmetische Operationen dem des Getöteten angenähert wurde, und der problemlos in den NATO-Stützpunkt eindringen kann. Dort besteigt er ein Flugzeug vom Typ Avro Vulcan, das mit zwei Atombomben bestückt ist, tötet die Besatzung und fliegt die Maschine zu Largo. Dort wird Angelo, weil er kurz vorher plötzlich ein deutlich höheres Honorar gefordert hat, nach der Auftragserfüllung von Largo umgebracht, und die Atombomben werden an Bord von Largos Yacht Disco Volante gebracht.
In der Nacht bemerkt Bond, wie Dervals Leiche ins Sanatorium geschmuggelt wird. Bond wird beim Entfernen der Bandage beinahe von einem Phantom-Agenten getötet, kann ihn jedoch überwältigen und den Feueralarm einschalten. Am nächsten Morgen wird der tote Derval als Angelo ausgegeben. Nach Bonds Abreise kommt es zu einer Verfolgungsjagd mit Graf Lippe, der Bond töten will. Lippe, dem Phantom-Chef Blofeld die Auswahl des unzuverlässigen Angelo zu Lasten legt, wird aber selbst von Fiona angegriffen und getötet, so dass Bond entkommen kann.
In der MI6-Zentrale werden sämtliche Agenten über den Verlust der Atombomben unterrichtet. Phantom stellt seine Forderung und droht bei Nichterfüllung, eine Stadt im Vereinigten Königreich oder in den Vereinigten Staaten mit Atombomben zu vernichten. Nachdem den Agenten ihre Einsatzgebiete zugeteilt worden sind, lässt sich Bond auf die Bahamas versetzen, weil er auf einem Foto von Derval mit dessen Schwester, genannt Domino, die Leiche aus dem Sanatorium wiedererkennt.
Bond trifft Domino beim Tauchen und geht mit ihr essen. Am Abend besucht Bond ein Casino und trifft dort auf Largo, dessen Geliebte Domino ist, sowie Fiona, Largos Komplizin. Largo und Bond erkennen einander und spielen gegeneinander Baccara. Largo lädt Bond auf sein Anwesen Palmyra ein. Der CIA-Agent Felix trifft Bond im Hotel in Nassu, wo ein Mann Largos vorsucht, Bond zu töten. Bond überwältigt ihn und schickt ihn zu Largo zurück, welcher ihn an seine Haifische verfüttert. Leiter und Bond treffen auf Q. Dieser rüstet Bond mit einem Geigerzähler in Form einer Armbanduhr, einer Unterwasserkamera, die Infrarotaufnahmen bei Nacht machen kann, einer Miniaturleuchtpistole und mehreren Miniaturluftflaschen aus, die eine defekte Druckluftflasche ersetzen sollen.
In der Nacht unternimmt Bond einen Tauchgang, um die Disco Volante zu untersuchen. Er entdeckt eine Unterwasserschleuse, stellt aber keine Radioaktivität fest, so dass die Bomben nicht an Bord sein können. Er wird entdeckt und kann nur knapp Largo und dessen Schergen entkommen. In der Nähe des Strandes wird er von Fiona mit dem Wagen aufgelesen und zurück ins Hotel gebracht.
Am nächsten Tag erkunden Bond und Leiter mit einem Hubschrauber das Meer. Sie können zwar weder das entführte Flugzeug noch die Atombomben entdecken, bemerken auf Largos Anwesen nur ein Haifischbecken. Später folgt Bond Largos Einladung. Am Abend begleitet er Domino auf den örtlichen Karneval.
Unterdessen entführt Fiona die CIA-Mitarbeiterin Paula aus dem Hotel. Aufgrund ihres Verschwindens bricht Bond des Nachts in Largos Anwesen ein, wo er Paula nur tot auffinden und knapp durch das Haifischbecken entkommen kann. In seinem Hotelzimmer wartet Fiona auf Bond, die mit ihm zuerst eine Liebesnacht verbringt, ihn dann aber mit einer Pistole bedroht und mit der Hilfe von einigen Männern zu Largo bringen will. Doch Bond entkommt und verschwindet im Gewühl des Karnevals. Die Verbrecher verfolgen ihn in einen Nachtclub und wollen ihn dort aus dem Hinterhalt heraus erschießen, während Fiona mit ihm tanzt. Im richtigen Augenblick dreht Bond jedoch Fiona in die Schusslinie, so dass diese tödlich getroffen wird und ihm die Flucht gelingt.
Auf einem weiteren Erkundungsflug mit Leiter entdeckt Bond die auf dem Meeresboden getarnte Avro Vulcan. Bond taucht hinunter, stellt das Verschwinden der Bomben fest und nimmt dem toten Angelo die Erkennungsmarke und die Armbanduhr Dervals ab. Mit diesen Beweisen kann er Domino überzeugen, dass Largo ihren Bruder hat ermorden lassen. Um diesen zu rächen, willigt Domino ein, Bond bei der Suche nach den Atombomben zu helfen. Sie werden von einem Mann Largos entdeckt, doch Bond kann ihn töten.
Im Schutz der Dunkelheit mischt sich Bond heimlich unter Largos Männer und geht mit an Bord der Disco Volante, die die Bomben aufladen soll. Largo und eine Gruppe Taucher, zu denen auch Bond gehört, begeben sich zu einer Unterwasserhöhle, wo die beiden Atomwaffen versteckt sind. Während des Umladens der Bomben wird Bond von Largo erkannt, der seine Männer auf ihn hetzt und ihn in der Unterwasserhöhle einschließt. Bond erreicht zwar die Wasseroberfläche, ist aber nach wie vor von hohen Felsen umgeben und kann die Höhle nicht verlassen. Erst am nächsten Tag wird er von Leiter mit einem Hubschrauber gerettet.
Largo hat unterdessen die Atombomben auf die Disco Volante gebracht. Dann bemerkt er, dass Domino gegen ihn arbeitet, fesselt sie und will sie foltern. Dies wird jedoch durch den Nuklearwissenschaftler Dr. Kutze unterbrochen, der Largo zum Scharfmachen der Atomwaffen ruft.
Danach will Largo die nun scharfen Atomwaffen wieder abtransportieren. Von Leiter und Bond alarmiert, greift nun eine Abteilung von Kampftauchern der Marine ein, um Largos Männer zu bekämpfen und die Bomben sicherzustellen. Auch Bond kommt ihnen zu Hilfe. Nach längerem Gefecht können sie die Feinde gemeinsam besiegen. Largo kann auf seine Yacht entkommen, wird aber von Bond verfolgt.
Auf der Brücke der Disco Volante kommt es zum Kampf zwischen ihm und Largo, der Unterstützung von seinen Männern erhält, wobei das Boot während des Handgemenges von Bond auf Höchstgeschwindigkeit gebracht wird. Die Anhänger von Largo unterliegen Bond im Zweikampf, allerdings wird dieser schließlich von Largo überwältigt. Bonds Lage scheint aussichtslos, als Largo mit einer Harpune erschossen wird. Domino, von Dr. Kutze befreit, hat ihren Bruder gerächt. Noch im letzten Moment können Bond, Domino und Dr. Kutze von dem außer Kontrolle geratenen Schiff fliehen, bevor es mit voller Fahrt auf einen Felsen kracht und explodiert.
Nun mitten im Meer, wirft ein Flugzeug Domino und Bond ein Rettungsfloß und ein Seil ab, das an einem Heliumballon festgemacht wird. Beide machen sich daran fest und heben durch das Flugzeug, das das Seil auffängt, ab.
Produktion
Kontroverse
Feuerball war ursprünglich als erste Folge einer geplanten Fernsehserie vorgesehen oder aber als eigenständiger Film. Für dieses Projekt erarbeitete Ian Fleming mit den Autoren Kevin McClory und Jack Whittingham die Kurzgeschichte und das Drehbuch. Als die Idee einer Serie fallengelassen wurde, übernahm Fleming die Geschichte und baute sie zu einem Roman aus. Das Buch wurde dann 1961 als neunter James-Bond-Roman veröffentlicht. Zu Beginn wurde lediglich Fleming als Autor angegeben. Seine Mitautoren verklagten ihn, was dazu führte, dass nicht Feuerball als erster Bond-Film gedreht wurde, sondern Dr. No.
Als Folge der Klage wurden McClory und Whittingham in späteren Auflagen des Romans als Mitautoren genannt, auch wenn Fleming weiterhin als Hauptautor galt. Zusätzlich erhielt McClory die Verfilmungsrechte. Nach dem kommerziellen Erfolg der ersten drei James-Bond-Filme einigten sich die Produzenten Albert R. Broccoli und Harry Saltzman, die die Verfilmungsrechte an den übrigen James-Bond-Titeln (außer Casino Royale) besaßen, mit Kevin McClory auf die Verfilmung von Feuerball. Dieser wurde am Produktionsprozess und der Verteilung der Gewinne des Films der Eon Productions Ltd. beteiligt. Im Gegenzug durfte McClory zehn Jahre lang keine Verfilmung dieser Geschichte angehen.
Nach Ablauf dieser Frist 1975 begann Kevin McClory mit den Planungen zu einer Neuverfilmung der Geschichte. Bis zur Entstehung der Neuverfilmung Sag niemals nie 1983 standen sich bei Gerichtsprozessen McClory auf der einen und die Produzenten der James-Bond-Reihe und United Artists auf der anderen Seite gegenüber. Seitdem hat McClory wiederholt versucht, eine neue Version zu produzieren und auch die ihm zugesprochenen Rechte zu verkaufen. Der Film unter dem Arbeitstitel Warhead sollte zuletzt 1999/2000 ins Kino kommen. Am Script war u. a. Sean Connery beteiligt.[2][3][4]
Besetzung
Sean Connery hatte sich 1961 vertraglich verpflichtet, von 1962 bis 1967 jedes Jahr einen James-Bond-Film zu drehen. Er stand also auch für Feuerball zur Verfügung.[5]
Für die Rolle des Bond-Girls Domino kamen mehrere bekannte Schauspielerinnen in Betracht. Erste Wahl des Produzenten Albert R. Broccoli war Julie Christie, die seine Aufmerksamkeit mit ihrem Auftritt in dem Film Geliebter Spinner erreicht hatte. Doch nachdem er sie kennengelernt hatte, war Broccoli angeblich nicht mehr von ihr überzeugt und favorisierte stattdessen Raquel Welch, die ihm 1964 auf dem Cover der Oktoberausgabe der Zeitschrift Life aufgefallen war. Offenbar bot man Welch die Rolle auch an, sie entschied sich jedoch dazu, an Stelle von Thunderball den Film Die phantastische Reise zu drehen. Eine Zeitlang sah es so aus, als würde Faye Dunaway die Domino spielen, doch auch sie entschied sich für ein anderes Projekt. Man dachte auch über eine Reihe unbekannterer Schauspielerinnen nach, darunter Maria Grazia Buccella, Yvonne Monlaur, Mary Menzies[6] und Gloria Paul. Letztlich erhielt Claudine Auger die Rolle. Teile des Drehbuchs mussten umgeschrieben werden, um Domino an Stelle der italienischen eine französische Herkunft zu geben. Trotzdem wurde ihre Stimme im Film von Nikki van der Zyl[7] synchronisiert.[8] In den Unterwasserszenen agierte Evelyne Boren als Double für Claudine Auger.[9][10]
Die ebenfalls für die Rolle der Domino in Frage gekommene Luciana Paluzzi erhielt die Rolle der Schurkin Fiona Kelly. Da Paluzzi Italienerin ist, änderte man den Namen der von ihr gespielten Figur in das italienische Volpe.[8]
Als Bonds Widersacher Emilio Largo wurde der italienische Schauspieler Adolfo Celi unter Vertrag genommen.[8] Auch er wurde aufgrund seines starken sizilianischen Akzentes synchronisiert, und zwar von Robert Rietty.[7]
Rik Van Nutter wurde als mittlerweile dritter Darsteller des CIA-Agenten Felix Leiter verpflichtet. Er wurde im fertigen Film synchronisiert.[8]
Martine Beswick ist in der Rolle der Paula Caplan zu sehen. Nach ihrem Auftritt in Liebesgrüße aus Moskau spielt sie hier bereits ihre zweite Rolle in einem Bond-Film.[8]
Als Moneypenny, M und Q treten erneut Lois Maxwell, Bernard Lee und Desmond Llewelyn auf.
Titel
Der Titel des Films wurde von Ian Flemings gleichnamigem Roman übernommen. Im Film lautet der Name der Operation zur Wiederbeschaffung der Nuklearsprengköpfe Feuerball.
Dreharbeiten und Drehorte
Die Dreharbeiten fanden vom 16. Februar 1965 bis 9. Juli 1965 statt.[11]
In folgenden Ländern wurde gedreht:[12]
- Vereinigtes Königreich
- Pinewood Studios, London
- Silverstone
- Chalfont St. Peter
- Northolt, Ruislip
- Uxbridge
- Beaconsfield
- Frankreich
- Vereinigte Staaten
- Bahamas
- Nassau
- Paradise Island
- New Providence (Bahamas)
- Staniel Cay
- Rose Island
Gadgets
- Das Bond-Auto Aston Martin DB5, das bereits in Goldfinger verwendet wurde; diese Version war jedoch mit einem Heck-Wasserwerfer ausgestattet, der im vorherigen Film weder erwähnt noch verwendet wurde.
- In der Eröffnungssequenz benutzt Bond einen Raketenrucksack (Bell Textron Jet), um von einem Landgut zu entkommen.
- Ortungspille: Wenn Bond diese (radioaktive, aber harmlose) Pille schluckt, sendet sie ein Signal aus, das nur von einem bestimmten Gerät empfangen werden kann.
- Mini-Mundlufttank: Wenn dieses kleine Gerät in den Mund gesteckt wird, liefert es etwa vier Minuten lang Luft unter Wasser.
- Armbanduhr mit eingebautem Geigerzähler
- Hightech-Presslufttank mit aufgesetztem Schiffschraubenantrieb und Harpunenfunktion
- Unterwasserkamera mit Infrarotfilm für Unterwasserbilder und eingebautem Geigerzähler
Filmmusik
Als Titelsong war zunächst das von John Barry und Leslie Bricusse komponierte „Mister Kiss Kiss Bang Bang“ vorgesehen. Da sich eine erste Aufnahme mit Shirley Bassey als für die Titelsequenz zu kurz herausstellte, erfolge eine zweite, längere Aufnahme mit Dionne Warwick als Sängerin. Keine der beiden Versionen kamen schließlich zum Einsatz, da die Produzenten darauf bestanden, dass der Titelsong auch den Namen des Films beinhalten sollte. Die Melodie des Songs taucht allerdings im Film während der Szenen im passenderweise „Kiss Kiss Club“ genannten Nachtclub auf. Dionne Warwicks Version erschien erstmals 1992 auf der CD Best of Bond, Shirley Basseys Version 1994 auf ihrem Album Bassey – The EMI/UA Years 1959-1979.
Stattdessen entschied man sich für den von Barry und Don Black geschriebenen Song „Thunderball“, der von Tom Jones gesungen wurde. Angeblich soll Jones nach der lange gehaltenen letzten Note des Liedes das Bewusstsein verloren haben.[13]
Auch der Countrysänger Johnny Cash hatte bei der Produktionsfirma einen Song names „Thunderball“ eingereicht, der Motive aus dem Film/Buch aufnahm. Cashs Song wurde jedoch nicht verwendet[14] und blieb bis 1995 unveröffentlicht.[15][16]
Der Soundtrack erschien erstmals bei United Artists Records im Jahre 1965 auf LP. In den 1980er Jahren wurde eine erste CD-Pressung von EMI herausgebracht. Nach dem 40-Jahre-James-Bond-Jubiläum wurde 2003 eine neu aufgearbeitete Fassung von Capitol Records veröffentlicht. Die Extended Version enthielt verlängerte Musikstücke des Original-Soundtracks, die aufgrund der beschränkten Kapazität der LP weggeschnitten worden waren.
Originalauflage (1965/1984)
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Extended Version (2003)
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In Deutschland sang Alan Corb eine deutschsprachige Version des Titelliedes unter dem Titel Feuerball sowie auch eine deutsche Version Mr Kiss Kiss Bang Bang.
Synchronisation
Synchronisiert wurde der Film durch die Ultra-Film Synchron GmbH in Berlin.[17]
Rolle | Darsteller | Synchronsprecher |
---|---|---|
James Bond | Sean Connery | Gert Günther Hoffmann |
Domino Derval | Claudine Auger | Rose-Marie Kirstein |
Emilio Largo | Adolfo Celi | Martin Hirthe |
Fiona Volpe | Luciana Paluzzi | Margot Leonard |
Felix Leiter | Rik van Nutter | Michael Chevalier |
Graf Lippe | Guy Doleman | Rainer Brandt |
Patricia Fearing | Molly Peters | Marianne Mosa |
Paula Caplan | Martine Beswick | Uta Hallant |
M | Bernard Lee | Konrad Wagner |
Moneypenny | Lois Maxwell | Lola Luigi |
Q | Desmond Llewelyn | Harald Wolff |
Vargas | Philip Locke | Christian Rode |
Ladislav Kutze | George Pravda | Heinz Engelmann |
Janni | Michael Brennan | Hans Walter Clasen |
Angelo Palazzi / Major Francois Derval | Paul Stassino | Horst Niendorf |
Ernst Stavro Blofeld | Anthony Dawson | Wilhelm Borchert |
Phantom Nr. 5 (England) | Philip Stone | Friedrich Schoenfelder |
Phantom Nr. 11 (USA) | Murray Kash | Wolfgang Lukschy |
Der Film wurde in der deutschen Synchronisation an der Stelle, an der Bond Graf Lippe im Dampfbad einschließt, so geändert, dass Bond beim Weggehen ein lustiges Liedchen vor sich hinträllert. Im Original tut er das nicht, aber gemäß dem englischen Audiokommentar zum Film hatten die Produzenten in der Tat vorgehabt, Connery ein Lied singen zu lassen. Das wurde dann schließlich wegen der Charakterdarstellung Bonds unterlassen.
In der englischen Originalfassung wurde Adolfo Celi (Emilio Largo) wegen seines starken italienischen Akzents von Robert Rietti synchronisiert. Claudine Auger (Domino) wurde in der Originalversion von Nikki van der Zyl gesprochen.[18]
Uraufführung
Die erstmalige Aufführung des Films erfolgte am 9. Dezember 1965 in Tokio.[19] Die offizielle Premiere fand in den Vereinigten Staaten statt, und zwar am 21. Dezember 1965 im Manhattan Paramount Theater in New York.[8]
Die Premiere des Films im Vereinigten Königreich erfolgte am 29. Dezember 1965 als sogenannte „Doppelpremiere“ zeitgleich in den Kinos Pavilion am Piccadilly Circus und Rialto in der Coventry Street in London.[8]
In den bundesdeutschen Kinos war der Film ab dem 17. Dezember 1965 zu sehen.[19]
Veröffentlichung
Der Film lief am 1. Mai 1985 um 20:15 Uhr auf ARD erstmals im deutschen Fernsehen.[20]
Nachwirkung
Finanzieller Erfolg
Das Budget des Films betrug geschätzte 9 Mio. US-Dollar (2024: ca. 77 Millionen US-Dollar). Der Film war ein großer kommerzieller Erfolg, der weltweit über 141 Mio. US-Dollar (2024: ca. 1.211 Mio. US-Dollar) einspielte, davon allein in den Vereinigten Staaten etwa 63,5 Mio. US-Dollar (2024: ca. 545 Millionen US-Dollar).[11]
Zeitgenössische Kritiken
„Mit vielen Unterwasserkämpfen in die Länge gezogenes Bond-Abenteuer. Zwar liebt und tötet der Held auch diesmal im Auftrag Ihrer Majestät, doch das Geschehen ist viel unrealistischer als in den geschickter gestalteten Vorgängern.“
„Trotz der üblichen Bond-Zutaten – Grausamkeit, Sex und technische Superlative – und viel Aufwand bleibt dieser Streifen in Spannung und Perfektion hinter den vorausgegangenen zurück. Unsere grundsätzlichen Einwände allerdings bleiben bestehen.“
Der Spiegel war mit dem Film ebenfalls nicht gänzlich zufrieden. 007 sei darin „zur Comic-strip-Figur geschrumpft“, die Handlung sei im Gegensatz zum Roman nicht spannend. Anders als in den beiden Vorgängerfilmen aus der 007-Reihe, in denen „der technisch raffinierte, aber mögliche Bond-Tod den Reiz der Brutalrevue“ gemacht habe, habe der Regisseur hier „mithin die Bond-Masche selbst parodiert – und damit Spannung in (un)freiwillige Komik gedreht.“[23]
Spätere Bewertung
Rückblickend gilt der Film als ein überdurchschnittlicher Beitrag zur James-Bond-Reihe. Im Jahre 2009 nannte der deutsche James-Bond-Experte Siegfried Tesche den Film in einer Liste der zehn besten James-Bond-Filme aller Zeiten auf Platz vier.[24] Zwei Jahre später wurde von den Besuchern der James-Bond-Fanseite MI6-HQ.com über die besten Bond-Filme abgestimmt, wobei Thunderball den siebten Platz erreichte.[25]
Gelobt wurde neben der schauspielerischen Leistung Connerys die Choreografie der Unterwassersequenzen und den Auftritt der von Luciana Paluzzi verkörperten Femme fatale Fiona Volpe.[26]
Knapp 60 Jahre nach der Veröffentlichung kritisierte der No Time to Die-Regisseur Cary Fukunaga Szenen, in denen Bond eine Krankenschwester entgegen ihrem erkennbaren Willen küsst und später versucht, sie zum Sex mit ihm zu erpressen
„Bond basically rapes a woman.“ („Bond vergewaltigt im Prinzip eine Frau.“) – Cary Fukunaga[27]
Auszeichnungen
Der Film erhielt 1966 den Oscar für die besten visuellen Effekte. Außerdem gewann er den Laurel Award als Bestes Action-Drama.
Sonstiges
- Der Solo-für-U.N.C.L.E.-Reunion-Film The Fifteen Years Later Affair bekam 1983 in Deutschland den Titel Thunderball.
- In Deutschland wurde 1965 das Filmplakat nicht freigegeben, weil der Bikini eines Bondgirls zu klein ausgefallen sei. Daraufhin wurde das Dekolleté kleiner dargestellt, um eine Freigabe zu erreichen.[28]
Literatur
- Ronald M. Hahn, Volker Jansen: Lexikon des Science Fiction-Films. Heyne, München 1997, ISBN 3-453-11860-X, S. 280–281.
- Danny Morgenstern, Manfred Hobsch: James Bond XXL. Schwarzkopf & Schwarzkopf, ISBN 3-89602-545-7.
- Danny Morgenstern: 007 XXS – 50 Jahre James Bond Feuerball. Damokles, ISBN 978-3-00-050004-6.
Weblinks
- James Bond 007 – Feuerball bei IMDb
- James Bond 007 – Feuerball bei Rotten Tomatoes (englisch)
- James Bond 007 – Feuerball bei Metacritic (englisch)
- James Bond 007 – Feuerball in der Online-Filmdatenbank
- James Bond 007 – Feuerball in der Deutschen Synchronkartei
- Thunderball bei MGM
- Vergleich der Schnittfassungen Kabel 1 Nachmittag – FSK 12 DVD von James Bond 007 – Feuerball bei Schnittberichte.com
Einzelnachweise
- Freigabebescheinigung für James Bond 007 – Feuerball. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, September 2004 (PDF; Prüfnummer: 34 952 V/DVD).
- Warhead 2000 a.d. Abgerufen am 26. November 2020.
- Brake, David: BEST FILMS NEVER MADE #28: JAMES BOND’S WARHEAD. 27. Oktober 2015, abgerufen am 26. November 2020 (englisch).
- Friedrich, Alexander: James Bond: Sean Connery hätte fast ein weiteres, völlig verrücktes Feuerball-Remake gemacht. 27. Juli 2018, abgerufen am 26. November 2020.
- Steve Rubin, Siegfried Tesche: Die Hintergrund-Story zu 25 Jahre Bond. 2. Auflage. Kino Verlag, Hamburg 1987, ISBN 3-89324-026-8, S. 77.
- Biography for Mary Menzies. IMDb, abgerufen am 4. Juni 2013 (englisch).
- James Bond 007 – Feuerball (1965) – Trivia. IMDb, abgerufen am 4. Juni 2013 (englisch).
- Production Notes – Thunderball. In: mi6-hq.com. Abgerufen am 1. Juni 2013 (englisch).
- Evelyn Boren. Abgerufen am 4. Juni 2013 (englisch).
- imdb.com
- Box office / business for James Bond 007 – Feuerball. IMDb, abgerufen am 4. Juni 2013 (englisch).
- Siegfried Tesche: Der große James Bond-Atlas. Wissen Media Verlag, Gütersloh/München 2008, ISBN 978-3-577-07305-9
- Tom Jones’s comments on the Thunderball song. In: Interview with Singer Tom Jones. Abgerufen am 10. September 2005.
- Bitter Cinema piece on Johnny Cash’s Thunderball. Abgerufen am 6. Dezember 2007.
- Johnny Cash’s Unused Theme Song for James Bond’s Thunderball That Eric Alper, 23. März 2015
- Johnny Cash – The Man In Black, 1963-1969, Plus Bear Family Records, 1995
- James Bond 007 – Feuerball in der Deutschen Synchronkartei
- https://www.imdb.com/title/tt0059800/fullcredits/
- Release dates for James Bond 007 – Feuerball. IMDb, abgerufen am 1. Juni 2013 (englisch).
- JAHRGANG 1980–2000. Abgerufen am 18. Februar 2018.
- James Bond 007 – Feuerball. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 7. Mai 2018.
- Evangelischer Presseverband München, Kritik Nr. 484/1965
- Am Himmelshaken, in: Der Spiegel Nr. 53/1965 vom 29. Dezember 1965, online abgerufen am 3. Oktober 2019
- Die 10 besten James Bond Filme aller Zeiten (Memento vom 27. Januar 2013 im Internet Archive) auf: zehn.de, abgerufen am 27. Dezember 2012.
- Best Bond Film Results. auf: mi6-hq.com (englisch), abgerufen am 24. Februar 2024.
- James Berardinelli: Thunderball. In: ReelViews. Abgerufen am 6. Dezember 2007 (englisch).
- Zac Ntim: Sean Connery's James Bond 'basically rapes a woman,' says 'No Time to Die' director. Abgerufen am 16. Januar 2023 (amerikanisches Englisch).
- Welt am Sonntag: James Bond ist museumsreif. NRW, S. 15, Nr. 46, WS, 11. November 2012.