Jakowlew Jak-50

Die Jakowlew Jak-50 (russisch Яковлев Як-50) ist ein sowjetisches Sportflugzeug aus dem Entwicklungsbüro Jakowlew. Es entstand als Weiterentwicklung der Jak-18PS und wurde 1976 durch einen Sieg bei den VIII. Weltmeisterschaften der FAI im Motorkunstflug einer breiten Öffentlichkeit ein Begriff.

Jakowlew Jak-50
Jakowlew Jak-50
TypSportflugzeug
Entwurfsland

Sowjetunion 1955 Sowjetunion

Hersteller OKB Jakowlew,
Werk Nr. 116 Arsenjew[1]
Erstflug 1973
Produktionszeit

1973–1986

Stückzahl ca. 312

Entwicklung

Entwickelt wurde diese Maschine vor 1973 unter der Leitung von Sergei Jakowlew, dem Sohn Alexander Jakowlews, als Nachfolger der Jak-18-Sportausführungen P, PM und PS, denen sie auch optisch glich.[2] Im Gegensatz zu dieser bekam die Jak-50 einen leistungsstärkeren Motor, wurde in den Abmessungen allgemein kleiner gehalten und in Halbschalenbauweise hergestellt. Auf das Bugrad und andere das Gewicht erhöhende Faktoren wurde verzichtet, so dass die Jak-50 200 kg leichter als die Jak-18PM ausfiel. Testpilot Oleg Bulygin führte die Flugerprobung durch und bescheinigte der Maschine gute Kunstflugeigenschaften. Die öffentliche Präsentation fand im Juni 1977 auf der 32. Pariser Luftfahrtschau statt.[3] Es wurden 312 Exemplare gebaut. Weiterentwicklungen sind die zweisitzige Jak-52, die mit Bugrad-Fahrwerk ausgestattete Jak-53 sowie die Jak-55 in Ganzmetallbauweise.

Jak-50 in Deutschland

Die Gesellschaft für Sport und Technik wollte 1976 ursprünglich einige Zlín Z-50 beschaffen, um den Motorkunstflug in der DDR wiederzubeleben. Da diese Maschine über einen US-amerikanischen Motor verfügte, wären dafür Zahlungen in konvertierbarer Währung erforderlich gewesen, über die die GST aber nicht verfügte. So wurden stattdessen ab 1978 zehn Jak-50 beschafft, die für den Hochleistungskunstflug bereits veraltet waren. Zwei Flugzeuge gingen durch Abstürze verloren. Die verbliebenen wurden 1985 stillgelegt, nachdem klar war, dass mit diesem Typ vordere Plätze bei internationalen Wettbewerben nicht mehr zu erreichen waren und einige sowjetische Spitzenpiloten, u. a. der 1976er Weltmeister Viktor Letsko, bei Abstürzen wegen Materialüberbeanspruchung ums Leben gekommen waren. Sechs der verbliebenen Flugzeuge wurden an den westdeutschen Kunstflieger Wolfgang Jägle verkauft und im November/Dezember 1987 via ČSSR in die Bundesrepublik überführt. Vier Flugzeuge wurden nach Großbritannien und in die USA weiterverkauft. Mit den durch den Verkauf erhaltenen Devisen erwarb die GST zwei Zlín Z-50.

Von den zwei in der DDR verbliebenen Maschinen wurde nach der Wende eine an das Deutsche Museum abgegeben, sie ist in der Flugwerft Schleißheim ausgestellt. Die andere wurde wieder zugelassen und ist noch im Einsatz.

Technische Daten

Cockpit
KenngrößeDaten
Besatzung1
Länge7,68 m
Spannweite9,50 m
Höhe3,10 m
Flügelfläche15,0 m²
Flügelstreckung6,0
Flächenbelastung60 kp/m²
Leistungsbelastung2,5 kp/PS
Leermasse765 kg
Nutzlast135 kg
Startmasse900 kg
Triebwerkein Wedenejew M-14P
Leistung265 kW (360 PS)
Höchstgeschwindigkeit420 km/h
Reisegeschwindigkeit240 km/h
Landegeschwindigkeit100 km/h
Steigleistung16 m/s
Reichweite550 km
Gipfelhöhe6000 m
Startrollstrecke200 m
Landerollstrecke250 m
G-Limit+9/−6

Siehe auch

Literatur

  • Jefim Gordon, Dmitri Komissarjow, Sergei Komissarjow: OKB Yakovlev. Midland, Hickley 2005, ISBN 1-85780-203-9 (englisch).
  • Wilfried Bergholz: Jakowlew seit 1927. Motorbuch, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-613-04024-3, S. 124,125.
  • Detlef Billig, Manfred Meyer: Flugzeuge der DDR Band 3. TOM Modellbau, Friedland 2002, ISBN 3-613-02285-0, S. 82 ff.
  • Jakowlew Jak-50 (= Fliegerrevue. Nr. 7). 1990, S. 223.
Commons: Jakowlew Jak-50 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ulf Gerber: Das große Buch der sowjetischen Luftfahrt 1920–1990. Entwicklung, Produktion und Einsatz der Flugzeuge. Rockstuhl, Bad Langensalza 2019, ISBN 978-3-95966-403-5, S. 617.
  2. Jakowlew Jak-50. In: Fliegerrevue Nr. 7/1990, Brandenburgisches Verlagshaus, Berlin, S. 223
  3. Ulrich Langer: Luftfahrtdaten 1977. In: Flieger-Jahrbuch 1979. Transpress, Berlin 1978, S. 166.
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