Jakobstraße (Trier)
Die Jakobstraße ist eine Straße in der Trierer Innenstadt. Sie verläuft vom Hauptmarkt über den Stockplatz zum Pferdemarkt und ist ausschließlich Teil der Fußgängerzone.
Jakobstraße | |
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Jakobstraße an der Treviris-Passage mit Portal | |
Basisdaten | |
Ort | Trier |
Ortsteil | Mitte |
Anschlussstraßen | Simeonstraße, Moselstraße |
Querstraßen | Wilhelm-Rautenrauch-Straße, Walramsneustraße |
Plätze | Hauptmarkt, Stockplatz, Pferdemarkt |
Bauwerke | Treviris-Passage |
Geschichte
Die Straße ist nach dem Trierer Schöffen Jakob benannt. Ein Schöffe mit diesem Namen ist sowohl im Jahr 1197 als auch im Jahr 1211 belegt. Der Name der Straße wurde 1238 als platea domini Jacobi erstmals erwähnt. Im 14. Jahrhundert, als die Herkunft des Namens möglicherweise in Vergessenheit geraten war, wurde die Straße Sent Jacobsgasse genannt (wohl in Anlehnung an den gleichnamigen Heiligen).[1] Die Straße grenzte im Mittelalter an das Judenviertel. An der Jakobstraße befand sich die Untere Judenpforte.[2]
Geschäfte und Bauwerke
In der Straße befinden sich mehrere kleinere Geschäfte und gastronomische Einrichtungen. An die Straße grenzt die Treviris-Passage.
Die Jakobstraße weist mehrere historische Kulturdenkmäler auf.[3] Erwähnenswert sind u. a. der Hauskomplex Jakobstraße 13/Wilhelm-Rautenstrauch-Straße 9 mit Elementen der Gotik und Renaissance sowie der Barockbau Jakobstraße 26, von dem die Fassade oberhalb vom Erdgeschoss erhalten ist.
Außerdem steht an der Straße ein 1845 von Matthias Neu errichtetes Schaftkreuz. Der leicht gebauchte Schaft um das Kreuz zeigt über der Stifterinschrift ein flammendes Herz unter einer Girlande. Das in doppelt gespaltenen Balken endende Kreuz wird von einem IHS-Monogramm, zwei Blumen und dem Herz Jesu im Lorbeerkranz geziert.
Nicht mehr erhalten ist das sogenannte Vereinshaus Treviris zwischen Jakobstraße und Moselstraße. Es zeichnete sich durch seine dreigeschossige und dreiachsige Bauweise und seine Binnengliederung über zwei schlichte Gurtsimse und reduzierte Ecklisenen aus. Von der Fassade ist nur noch ein Portal erhalten. Baumeister des Hauses war Peter Görgen (1784–1843), dessen von ihm selbst erbautes Wohnhaus in der Brückenstraße steht.[4]
Mittlerweile abgerissen wurden die barocken Gebäude mit den Hausnummern 9, 10 und 15.[4] Im Jahr 1850 befanden sich noch sieben Gebäude mit gotischer Fassade in der Straße,[5] von denen neben der Jakobstraße 13 das benachbarte Haus Jakobstraße 12 – neugotisch überformt – erhalten ist.
Literatur
- Patrick Ostermann (Bearb.): Stadt Trier. Altstadt. (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 17.1). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2001, ISBN 3-88462-171-8.
- Ulrike Weber (Bearb.): Stadt Trier. Stadterweiterung und Stadtteile. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Band 17.2). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2009, ISBN 978-3-88462-275-9.
- Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler Kreisfreie Stadt Trier. Koblenz 2010 (online [PDF; 1,2 MB; abgerufen am 1. September 2016]).
- Emil Zenz: Straßennamen der Stadt Trier: Ihr Sinn und ihre Bedeutung. Hrsg.: Kulturbüro der Stadt Trier. 5. Auflage. Trier 2006, DNB 455807825 (1. Auflage 1961).
Weblinks
Einzelnachweise
- Emil Zenz: Straßennamen der Stadt Trier: Ihr Sinn und ihre Bedeutung. Hrsg.: Kulturbüro der Stadt Trier. 5. Auflage. Trier 2006, DNB 455807825 (1. Auflage 1961).
- Historischer Pfad "Trierer Judenviertel. trier.de, abgerufen am 19. Januar 2022.
- Patrick Ostermann (Bearb.): Stadt Trier. Altstadt. (= Kulturdenkmäler in Rheinland-Pfalz. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Band 17.1). Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 2001, ISBN 3-88462-171-8.
- Michael Zimmermann: Klassizismus in Trier. Die Stadt und ihre bürgerliche Baukunst zwischen 1768 und 1848. WVT Wissenschaftlicher Verlag, Trier 1997, ISBN 3-88476-280-X.
- Friedrich Kutzbach: Die alten Trierer Häuser mit gotischer Fassade um 1850. In: Trierisches Archiv. Ausgabe 1899, S. 94 (dilibri.de).