Jacob Hüfner

Jacob Hüfner (* 1875 in Rippberg; † 9. Februar 1968 in Bartenstein, Württemberg) war ein deutscher Orthopädietechniker.

Jacob Hüfner mit Frau, Hochzeitsfoto um 1910, Ausschnitt aus der Hochzeitsgesellschaft

Leben

Rohling aus Hüfners Werkstatt

Jacob Hüfner war gelernter Uhrmacher und Feinmechaniker, zudem Leiter der Königlichen Bayrischen Orthopädischen Werkstätten. Bei Ferdinand Sauerbruch war er als Orthopädietechniker tätig. Er entwickelte am Ende des Ersten Weltkrieges für armamputierte Kriegsteilnehmer einen Mechanismus, der Muskelbewegungen auf Daumen und Zeigefinger übertrug und konstruierte eine mechanische Ersatzhand, die sogenannte Hüfnerhand. Sie konnte aktiv geöffnet und geschlossen werden.[1][2] Diese wurde später von dem Chirurgen Ferdinand Sauerbruch zum Sauerbruch-Arm weiterentwickelt.

Von 1933 bis zu seinem Tod 1968 wohnte und arbeitete Hüfner als Uhrmacher in Bartenstein. 1945 bewahrte er die Stadt vor der Zerstörung, indem er während des Beschusses durch die Alliierten auf den Turm der Hofkirche stieg und die weiße Fahne für die Übergabe an die amerikanischen Truppen hisste.[3]

Ehrungen

Siehe auch

Literatur

  • Anne Reimann, Claus Reimann: Bartenstein wie es früher war, von Handwerkern, Hofräten und Lakaien. Niederstetten 2009.
  • Marion Maria Ruisinger (Hrsg.): Die Hand des Hutmachers. Deutsches Medizinhistorisches Museum, Heft Nr. 40, Ingolstadt 2014.
  • 750 Jahre Schrozberg. Hrsg. Historischer Verein für Württembergisch Franken, Band 15. Schwäbisch Hall 1999.
  • Bartenstein, Ettenhausen, E. Langenbucher, Bartenstein 1976

Einzelnachweise

  1. Martin Friedrich Karpa: Die Geschichte der Armprothese unter besonderer Berücksichtigung der Leistung von Ferdinand Sauerbruch (1875-1951). (Memento vom 19. Februar 2013 im Internet Archive) Med. Diss.Ruhr-Universität Bochum 2004 (PDF, 4,5 MB)
  2. Patent DE362286C: Sperre für künstliche Hände. Angemeldet am 7. September 1920, veröffentlicht am 24. Oktober 1922, Erfinder: Jacob Hüfner.
  3. Ehemalig bedeutsame Persönlichkeiten Bartensteins auf ort-bartenstein.de
  4. Bundespräsidialamt
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.