Jadorf

Jadorf ist ein Ort im Salzachtal im Land Salzburg wie auch Ortschaft und Katastralgemeinde der Gemeinde Kuchl, im Bezirk Hallein (Tennengau).

Jadorf (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Jadorf
Jadorf (Österreich)
Jadorf (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Hallein (HA), Salzburg
Gerichtsbezirk Hallein
Pol. Gemeinde Kuchl
Koordinaten 47° 38′ 16″ N, 13° 8′ 50″ O
Höhe 467 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 616 (1. Jän. 2023)
Gebäudestand 134 (2001)
Fläche d. KG 8,5 km²
Postleitzahl 5431 Kuchl
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 13637
Katastralgemeinde-Nummer 56211
Zählsprengel/ -bezirk Garnei-Jadorf-Moos (50207 001)
KG und Zählsprengel 001 mit Garnei, Moos, Unterlangenberg: 2064 EW, 551 Geb. (2001)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; SAGIS
f0
616

BW

Geographie

Der Ort befindet sich etwa 6 Kilometer südöstlich von Hallein, gut 1½ Kilometer nordöstlich von Kuchl. Durch Jadorf fließt der Schöllbach, der ab der Ortsmitte zum Mannsbach wird, der Salzach zu.[1]

Das Dorf Jadorf liegt etwas abseits der Salzach auf um die 470 m ü. A. Höhe. Es bildet eine eigene Ortschaft und hat etwas unter 150 Gebäude mit gut 500 Einwohnern.

Zur umfassenderen Katastralgemeinde Jadorf mit etwa 850 Hektar gehören auch die Ortschaften Moos bei Kuchl, Garnei an der Salzach flussabwärts und Unterlangenberg zwischen Taugl und Außerbühel. Das entspricht auch dem Zählsprengel Garnei-Jadorf-Moos, der um die 550 Gebäude mit etwa 2000 Einwohnern umfasst, ein Drittel der Gemeindebevölkerung.[2]

Nachbarorte, -ortschaften und -katastralgemeinden:
Gamp (KG, Gem. Hallein)

Garnei (O)

Winkler
Vigaun (KG, Gem. Bad Vigaun)


Rengerberg (KG, Gem. Bad Vigaun)
Taugl (KG, Gem. St. Koloman)
Hechbauer
Speckleiten


Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Unterlangenberg (O)
Wenglippen


Moossiedlung

Moos (O)

Holztechnikum

Kuchl  (O u. KG)

David
Georgenberg (O u. KG)[2]

 
Die Ortschaft und KG Kuchl[2] grenzt im Südosten ein kurzes Stück beim Holztechnikum an

Geschichte und Infrastruktur

Die Römerstraße Virunum–Iuvavum, mit dem Mansio (Poststation) Cucullae wohl beim Georgenberg, passierte östlich. In Oberlangenberg sind Spuren der römischen Quadraflur, exakt zum mutmaßlichen nordwest-südöstlichen Straßenverlauf bemessen, bis heute lesbar.[3]

Der Ort ist schon im 13. Jahrhundert urkundlich. Es findet sich 1243 ein „mansum apud Iægerdorf/Iegersdorf“ genannt, 1325 ein „Hof ze Ierdorf, 1395 Jaerdorf; 1459 „ain Hofstat ze Jerdorf die yetz Hainrich Schawrer Innhat“. Später ist die amtliche Schreibweise Jardorf oder Järdorf.[4] Der Ortsname ist schwer deutbar, er könnte zu einem Personennamen vielfältiger Wurzel stehen.[4][5] Inwiefern der im Hochmittelalter genannte „Hof zu Jadorf“ der Urhof ist (die Dörfer Kuchls sind meist aus Einzelhöfen hervorgegangen),[6] oder ob hier schon damals eine namengebende Häusergruppe war, ist unklar. 1609 hatte Jadorf 61 steuerpflichtige Einwohner,[6] so viele wie der benachbarte Pfarr- und Marktort Kuchl, und bis nach dem Zweiten Weltkrieg war Jadorf auch etwa genauso groß gewesen. Im Unterschied zum urbaner wirkenden Hauptort hat sich Jadorf seinen dörflichen Charakter bewahrt. Die Anlage als Straßendorf am örtlichen Weg entlang des Mannsbach (früher von Garnei zum Georgenberg, jetzt zum Holztechnikum) ist bis heute erkennbar.

Jadorf liegt etwas abseits der Salzachtal Straße (B159), die Tauernautobahn (A10) ist direkt im benachbarten Speckleiten (Anschlussstelle Kuchl, Exit 22) angebunden.

Im Ort steht ein Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr Kuchl.[7]

Einzelnachweise

  1. Hochwasserschutz ist eröffnet. In: meinbezirk.at. (meinbezirk.at [abgerufen am 24. Dezember 2017]).
  2. Ortschaftsgebiete respektive Zählsprengel (Statistik) und Katastralgemeinde (Grundbuch) decken sich nicht exakt, die Ortschaft bildet den aktuellen Siedlungsraum ab, die KG ist historisch festgelegt: Zu Kuchl und Georgenberg sind einige Häuser wechselweise anders zusortiert.
  3. Franz Brosch: Romanische Quadrafluren in Ufernoricum. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Jahrgang 94, Linz 1949, A. Schachbrettartige Gefüge. 1. Der Doppelfund von Unterlangenberg-Asten. S. 132 ff., ganzer Artikel S. 125–177 (zobodat.at [PDF]; dort S. 8 ff), Karten S. 134 und 136.
  4. 1243: Original im Salzburger Urkundenbuch (SUB) III, S. 556, Nr. 1004a; S. 557, Z. 7, und S. 564, Nr. 1014 • 1325: Or., SUB IV, S. 358, Z. 1; Hans Widmann (Hrsg.), Adam Doppler: Urkunden und Regesten des Benedictinerinnen-Stiftes Nonnberg, In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Band 36, 1896, S. 275 (ganzer Artikel S. 1–43, 253–283) • 1459: Adam Doppler: Auszüge aus den Original-Urkunden des fürsterzbischöflichen Consistorial-Archives zu Salzburg (1441-1460). In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Band 14, 1874, S. 125 (ganzer Artikel S. 1–202); Angaben nach Salzburger Ortsnamenkommission.
  5. August Prinzinger [d. Ä.]: Die Eisenbahn und die alten Verkehrswege. Kuchl und Georgenberg (Fortsetzung und Schluß). In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Band 21, 1881, Anmerkung 1), S. 6 (ganzer Artikel S. 1–23, eReader, ANNO online);
    Im Raum mischen sich römische, slawische und baierische Ortsnamen.
  6. Kurt Klein (Bearb.): Historisches Ortslexikon. Statistische Dokumentation zur Bevölkerungs- und Siedlungsgeschichte. Hrsg.: Vienna Institute of Demography [VID] d. Österreichische Akademie der Wissenschaften. Salzburg, Kuchl: Garnei, Jadorf, S. 26 (Onlinedokument, Erläuterungen. Suppl.; beide PDF o.D. [aktual.]).
    Spezielle Quellenangaben:  Urhof: Ziller Leopold: Beiträge zur Geschichte von Kuchl, 1956. • 1609: Steuerbuch Golling-Kuchl, SLA Urbar 673.
  7. Löschzug Jadorf (Memento vom 23. Januar 2015 im Internet Archive), Freiwillige Feuerwehr Kuchl, ff-kuchl.at.
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