Jacob van Es

Jacob Foppens van Es, auch Jacob Fopsen van Es oder Jacob Fossens van Essen (* um 1590/1596, wahrscheinlich in Antwerpen; begraben 11. März 1666 in Antwerpen) war ein flämischer Barockmaler, der vor allem für seine Stillleben von Speisen und Blumen bekannt war. Zusammen mit Osias Beert dem Älteren und Clara Peeters war er einer der führenden Vertreter der war er einer der führenden Vertreter der ersten Generation in der flämischen Stilllebenmalerei.[1]

Jacob van Es, Kupferstich von Wenzel Hollar

Leben

Biografische Daten über das Leben von Jacob Foppens van Es sind rar. Die Inschrift auf einem von Wenzel Hollar nach einem Entwurf von Joannes Meyssens gestochenen Porträt von Foppens van Es besagt, dass er in Antwerpen geboren wurde.[1] Es gibt keine dokumentarischen Belege, die seinen Geburtsort bestätigen. 1617 wurde er Meister der Antwerpener Lukasgilde. Die Tatsache, dass er nicht als Schüler bei der Lukasgilde registriert war, bevor er Meister wurde, deutet darauf hin, dass er wahrscheinlich außerhalb Antwerpens ausgebildet wurde.[2]

Zum Zeitpunkt seiner Registrierung als Meister in Antwerpen war er bereits mit Joanna Claessens verheiratet, mit der er einen Sohn namens Nicolaas hatte. Nicolaas wurde 1648 Meister der Gilde. Eine Tochter Ursula wurde am 5. November 1623 in der Antwerpener St.-Jakobs-Kirche getauft.[2]

Das Paar hatte insgesamt drei Söhne und drei Töchter. Bei der Anlage des Testaments im Jahr 1646 lebten von diesen noch Nicolaas, Ursula, Barbara und Deodaat. Die Tatsache, dass die Paten seiner Kinder prominente Künstler wie Jacob Jordaens, Cornelis Schut und Deodat del Monte waren, zeigt, dass er unter den führenden Antwerpener Künstlern eine angesehene Stellung einnahm.[2][1] Sein Erfolg als Künstler wird dadurch belegt, dass Werke von ihm in vielen Antwerpener Sammlungen des 17. Jahrhunderts verzeichnet waren. Selbst das Inventar des führenden flämischen Barockmalers Peter Paul Rubens enthielt zwei seiner Werke.[1]

Er war 50 Jahre lang in Antwerpen tätig. Zu seinen Schülern gehörten Jacob Gillis im Jahr 1621 und Jan van Tienen im Jahr 1623.[2]

Er wurde am 11. März 1666 in Antwerpen begraben.[3]

Werke

Jacob Foppens van Es malte hauptsächlich Stillleben und insbesondere Stillleben mit Lebensmitteln. Sie zeigen typischerweise Obst, Fisch, Hummer, Austern, Muscheln, Käse, Schinken, Brot, Oliven, Zitronen und Orangen zusammen mit Gegenständen wie Glaswaren, Krügen und Silber. Gelegentlich finden sich in seinen Kompositionen auch Tiere wie Schmetterlinge, Vögel oder Eichhörnchen oder eine Blume. Seine Stillleben zeigen typischerweise eine willkürliche Ansammlung nicht zusammenhängender Gegenstände auf einem stark geneigten Tisch, wobei das Hauptaugenmerk auf der Realisierung einer reichen Farbigkeit liegt.[4]

Seine Stillleben sind im Allgemeinen archaisierend und folgen den kleinen Frühstücksstillleben der flämischen Meister Osias Beert und Clara Peeters. Später gerät er unter den Einfluss des niederländischen Stilllebenmalers Floris van Schooten. Seine Werke erlangen durch dramatische Beleuchtung und eine breite Palette von Farben ein Gefühl von Dreidimensionalität.[1]

Er schuf auch etwa fünf bis sechs Blumenbilder, die von außergewöhnlicher Schlichtheit sind und originelle Farbkombinationen und eine kraftvolle Technik verwenden. Ein Beispiel ist Iris und Rosen (Fondation Custodia, Paris). Diese Komposition mit drei Rosen und einer Iris in einem Steingutkrug auf einem Holztisch ist von reizvoller Schlichtheit.[1] Die extreme Einfachheit des Arrangements, die wenigen, perfekt aufeinander abgestimmten Farbtöne und der spontane, aber feste Pinselstrich machen die Tafel zu einer Ausnahme in der flämischen Stilllebenmalerei insgesamt. Die gedämpfte Farbpalette könnte darauf hinweisen, dass dieses Werk um 1630 entstanden ist.[5]

Foppens van Es arbeitete gelegentlich an Girlandenbildern, bei denen die Staffage von anderen Künstlern gemalt wurde. Girlandenbilder sind eine spezielle Art von Stillleben, die in Antwerpen von Jan Brueghel d. Ä. und Hendrik van Balen der Ältere im Auftrag des italienischen Kardinal Federico Borromeo zu Beginn des 17. Jahrhunderts.[6][7] Andere Künstler, die an der frühen Entwicklung des Genres beteiligt waren, waren Andries Daniels, Peter Paul Rubens und Daniel Seghers.[6]

Literatur

Commons: Jacob Foppens van Es – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Christine van Mulders: Es, Jacob van. In: Grove Art Online. Oxford Art Online. Oxford University Press. Web. 2. Dezember 2023.
  2. Jacob van Es. In: Frans Jozef Peter Van den Branden: Geschiedenis der Antwerpsche schilderschool. Antwerpen 1883, S. 1108–1111 (Textarchiv – Internet Archive).
  3. Kurt Zoege von Manteuffel: Es (Essen, Esch), Jacop Fopsen (d. h. Fabians Sohn) van. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 11: Erman–Fiorenzo. E. A. Seemann, Leipzig 1915, S. 20 (Textarchiv – Internet Archive).
  4. Hans Vlieghe: Flemish Art and Architecture, 1585–1700. Yale University Press, Pelican history of art. New Haven 1998 (books.google.com).
  5. Jacob Foppens van Es (Antwerpen um 1596–1666 Antwerpen), Eine Iris und drei Rosen in einem Steinguttopf in der Fondation Custodia.
  6. David Freedberg: The Origins and Rise of the Flemish Madonnas in Flower Garlands, Decoration and Devotion. In: Münchener Jahrbuch der bildenden Kunst. 32, 1981, S. 115–150.
  7. Susan Merriam: Seventeenth-Century Flemish Garland Paintings. Still Life, Vision and the Devotional Image. Ashgate Publishing, Ltd. 2012
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