Jacob Lazarus

Jacob Lazarus (* 15. Juli 1819 in Hamburg; † 27. Mai 1882 ebenda) war ein Hamburger Advokat und Politiker.

Leben

Lazarus studierte Rechtswissenschaften in Berlin und Heidelberg. Er wurde Mitglied der Corps Hanseatia Berlin[1] und 1841 des Corps Hanseatia Heidelberg.[2] Er wurde 1842 in Heidelberg zum Dr. beider Rechte promoviert. Lazarus bemühte sich 1842 um eine Zulassung zur Advokatur in Hamburg; da er aufgrund seines jüdischen Glaubens das Hamburgische Bürgerrecht nicht erlangen konnte, wurde sein Gesuch abgelehnt. Er war ab 1842 in Hamburg als Anwalt tätig. Nachdem der Rat der Stadt Hamburg am 21. Februar 1849 die in der Paulskirchenverfassung gewährten Grundfreiheiten in innerstädtisches Recht umsetzte, wurde Lazarus am 19. März 1849 in Hamburg als Advokat zugelassen; er war bis zu seinem Tod als solcher eingeschrieben.[3] Lazarus gehörte 1848–1849 der Hamburger Konstituante an.[3] Als 1848 im Rahmen der Märzrevolution militärische Auseinandersetzungen mit Dänemark (der Schleswig-Holsteinische Krieg) einsetzten, meldete Lazarus sich freiwillig, er geriet in dänische Gefangenschaft.[3] Von 1875 bis zu seinem Tode gehörte Lazarus der Hamburgischen Bürgerschaft an, er war Mitglied der Fraktion des Linken Zentrums. Von 1871 bis 1877 wirkte er als Schulpfleger.

Familie

Lazarus war mit Emma geb. Schiff (1834–1904) verheiratet, die sich in Hamburg Henriette nannte und in deren Salon Gustav Mahler in seiner Hamburger Zeit verkehrte.[4][5] Die Kunstsammlerin Emma Budge war seine Nichte, der Jurist Leo Lippmann sein Großneffe.[5]

Quelle

Mitgliederverzeichnis der Hamburgischen Bürgerschaft 1859 bis 1959 – Kurzbiographien. Zusammengestellt und bearbeitet von Franz Th. Mönckeberg. Gebundenes Schreibmaschinenmanuskript; Nr. 948

Einzelnachweise

  1. Kösener Korps-Listen 1910, 8, 9.
  2. Kösener Korps-Listen 1910, 113, 115.
  3. Gerrit Schmidt: Die Geschichte der Hamburgischen Anwaltschaft von 1815 bis 1879, Hamburg 1989, ISBN 3923725175, S. 349
  4. Bake, Rita: so lebten sie. Hamburg 2003, S. 153
  5. Lippmann, Leo: Mein Leben und meine amtliche Tätigkeit. Erinnerungen und ein Beitrag zur Finanzgeschichte Hamburgs. Aus dem Nachlass. Hrsg. von Werner Jochmann, Veröffentlichung des Vereins für Hamburgische Geschichte Bd. IX, Christians Verlag, Hamburg 1964, S. 15. f
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.