JEF United Ichihara Chiba

JEF United Ichihara Chiba (japanisch ジェフユナイテッド市原・千葉 Jefu Yunaiteddo Ichihara Chiba), kurz: JEF United, ist ein japanischer Profi-Fußballverein aus der Stadt Ichihara (Präfektur Chiba). Der Verein, der bis Februar 2005 nur JEF United Ichihara hieß, ist Gründungsmitglied der Profiliga J. League Division 1 und in Deutschland vor allem durch den ehemaligen Spieler, den Weltmeister von 1990 Pierre Littbarski, bekannt. Seit dem Abstieg am Ende der Saison 2009 spielt der Verein in der J2 League.

JEF United
Logo
Basisdaten
Name JEF United Ichihara Chiba
Sitz Ichihara, Japan
Gründung 11. Juni 1991 (Furukawa: 1946)
Farben gelb-grün-rot
Präsident JapanJapan Hideyuki Maeda
Website jefunited.co.jp
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer JapanJapan Yoshiyuki Kobayashi
Spielstätte Fukuda Denshi Arena, Chiba, Chiba
Plätze 19.781
Liga J2 League
2023 6. Platz
Heim
Auswärts

Die Maskottchen sind die Akita-Brüder Jeffy (Nr. 2) und Unity (Nr. 9).

Geschichte

Gründung und Fusion (1946–1991)

Der Verein geht zurück auf den Furukawa Electric Soccer Club (jap. 古河電気工業サッカー部, Furukawa Denki Kōgyō Soccer-bu), eine Werksmannschaft des gleichnamigen Elektronikkonzerns. Dieser wurde bereits 1946 gegründet und ist damit einer der ältesten noch aktiven Fußballvereine in Japan.

Seit Einführung der ersten Fußballliga 1965 war der Verein stets im Oberhaus vertreten und hielt diesen Rekord bis in die Saison 2009. Vor allem in den 1960er- und 70er-Jahren war Furukawa eine der dominierenden Mannschaften des Landes, mit vier Erfolgen im Kaiserpokal zwischen 1959 und 1976 sowie dem Gewinn der Meisterschaft 1976. Ein weiterer Meistertitel in der Saison 1985/86 sollte allerdings bis dato der letzte Titel für Furukawa sein, da die verhältnismäßig kleine Firma wirtschaftlich mit Großkonzernen wie Mitsubishi oder Matsushita und deren Werksmannschaften nicht mithalten konnte.

Als Anfang der 1990er-Jahre beschlossen wurde, eine Profiliga einzuführen, entschloss man sich in Chiba, mit einem anderen Konzern zu kooperieren: Also fusionierte Furukawa seine Mannschaft mit der der finanzstarken Eisenbahngesellschaft Japan Railway East, die erst 1987 durch die Privatisierung der japanischen Staatsbahn entstanden war. Das Ergebnis dieser Fusion war der 1991 gegründete Verein East Japan JR Furukawa Football Club (japanisch 東日本ジェイアール古河サッカークラブ, Higashi Nihon Jei Āru Furukawa Sakkā Kurabu), der sich mit Gründung der J. League 1993 in JEF United Ichihara umbenannte.

J. League und der erste Abstieg (1991–heute)

Nicht nur wirtschaftlich, sondern auch sportlich markieren diese Jahre einen Neuanfang für den Verein: Für die neue Liga wurde eine runderneuerte Mannschaft um den vom 1. FC Köln verpflichteten Weltmeister Littbarski und seinen Begleiter Frank Ordenewitz (J. League Torschützenkönig 1994) aufgebaut, die sich tatsächlich erfolgreich in der Liga hielt, wenngleich sie auch nie in den Kreis der Titelaspiranten aufsteigen konnte.

Nachdem Littbarski und Ordenewitz den Verein verlassen hatten, ging es sportlich bergab: zwischen 1997 und 2000 stand JEF United regelmäßig am Rande des Abstiegs, und das verhältnismäßig kleine Ichihara Seaside Stadium hatte zudem in den besseren Zeiten verhindert, eine starke Fangemeinde aufzubauen.

Die Fukuda Denshi Arena, Heimstadion von JEF

Der sportliche Erfolg kehrte 2001 mit Hilfe der osteuropäischen Trainer Zdenko Veredenik, Jozef Vengloš und Ivica Osim zurück, und bis zur Saison 2005 belegt der Verein, der sich im Februar 2005 in JEF United Ichihara Chiba umbenannte, um mehr Fans aus der Metropole Chiba anzulocken, regelmäßig die vorderen Plätze der Tabelle. Nach der Ära Osim konnte nicht mehr an die Erfolge vergangener Tage angeknüpft werden. Nach mehreren Trainerwechseln in der Saison 2008 stellte sich der sportliche Erfolg nicht mehr ein.

Nachdem Furukawa Electric seine Unterstützung aus dem Verein zurückgezogen hatte, übernahm Fuji Electric das Sponsoring. Am 8. November 2009 stieg der Verein nach 44 Jahren Oberhaus in die J. League Division 2 ab. In der neuen Liga gehört JEF United regelmäßig zu den Vereinen, die die Teilnahme an den Aufstiegsplayoffs der Vereine auf den Plätzen drei bis sechs erreichen, ohne jedoch über diesen Weg bisher die Rückkehr in die J1 League erreicht zu haben.

Stadion

Seit 1993 spielte das Team im Ichihara Seaside Stadium, zog aber während der Saison 2005 in die Fukuda Denshi Arena um. Die Arena in Chiba hat ein Fassungsvermögen von 19.781 Zuschauern. Eigentümerin der Sportanlage ist die Stadt Chiba.

Fukuda Denshi Arena

Koordinaten: 35° 34′ 39″ N, 140° 7′ 22″ O

Erfolge

als Furukawa Denki Kōgyō Soccer-bu

  • Japan Soccer League
Gewinner: 1976, 1985
  • JSL Cup
Gewinner: 1977, 1982, 1986, 1987
Gewinner: 1960, 1961, 1964, 1976
Gewinner: 1987

als JEF United Ichihara

Gewinner: 2005, 2006

Spieler

Stand: Februar 2023[1]

Nr. Position Name
1 JapanJapan TW Shōta Arai
2 JapanJapan MF Issei Takahashi
4 JapanJapan MF Taishi Taguchi
5 JapanJapan MF Yūsuke Kobayashi
6 JapanJapan AB Ikki Arai
8 JapanJapan MF Koya Kazama
9 JapanJapan ST Hiroto Goya
10 JapanJapan MF Tomoya Miki
11 JapanJapan AB Kōki Yonekura
13 JapanJapan AB Daisuke Suzuki (C)ein weißes C in blauem Kreis
14 JapanJapan MF Naoki Tsubaki
16 JapanJapan ST Kazuki Tanaka
17 JapanJapan MF Takaki Fukumitsu
18 JapanJapan MF Andrew Kumagai
20 JapanJapan ST Toshiyuki Takagi
22 JapanJapan AB Shōgo Sasaki
23 JapanJapan TW Ryōta Suzuki
Nr. Position Name
24 JapanJapan AB Shuntaro Yaguchi
25 JapanJapan MF Rui Sueyoshi
26 JapanJapan AB Shunsuke Nishikubo
28 JapanJapan MF Tomoya Shinohara
30 JapanJapan AB Shuto Tanabe
31 JapanJapan TW Sōta Matsubara
33 JapanJapan TW Issei Kondo
34 JapanJapan TW Kei Someya
36 JapanJapan AB Riku Matsuda
37 JapanJapan ST Keita Buwanika
39 JapanJapan ST Ryuta Shimmyo
40 Brasilien AB Mendes
41 JapanJapan ST Hiiro Komori
52 JapanJapan AB Ryota Kuboniwa
67 JapanJapan MF Masaru Hidaka
77 Brasilien ST Dudú

Trainerchronik

TrainerNationvonbis
Ken NaganumaJapan Japan1. Februar 195831. Dezember 1962
Ryūzō HirakiJapan Japan1. Januar 196230. Juni 1965
Masao UchinoJapan Japan1. Februar 196631. Januar 1967
Shigeo YaegashiJapan Japan1. Februar 196731. Januar 1968
Takeshi SakuraiJapan Japan1. Februar 196831. Januar 1970
Hirokuni OgawaJapan Japan1. Februar 197031. Januar 1971
Saburō KawabuchiJapan Japan1. Februar 197231. Januar 1976
Mitsuo KamataJapan Japan1. Februar 197631. Januar 1979
Masao UchinoJapan Japan1. Februar 197931. Januar 1984
Eijun KiyokumoJapan Japan1. Juli 198430. Juni 1990
Osamu KawamotoJapan Japan1. Juli 199030. Juni 1992
Yoshikazu NagaiJapan Japan1. Januar 199231. Dezember 1993
Eijun KiyokumoJapan Japan1. Januar 199431. Dezember 1995
Yasuhiko OkuderaJapan Japan1. Januar 199631. Dezember 1996
Jan VersleijenNiederlande Niederlande1. Januar 199731. Dezember 1998
Gert EngelsDeutschland Deutschland1. Februar 199931. Mai 1999
Nicolae ZamfirRumänien Rumänien1. Juli 19997. August 2000
Sugao KambeJapan Japan10. August 200014. Oktober 2000
Zdenko VerdenikSlowakei Slowakei15. Oktober 200031. Dezember 2001
Sugao KambeJapan Japan1. Dezember 200131. Dezember 2001
Jozef VenglošSlowakei Slowakei1. Januar 200231. Dezember 2002
Ivica OsimBosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina23. Januar 200319. Juli 2006
Amar OsimBosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina20. Juli 200631. Dezember 2007
Josip KužeKroatien Kroatien1. Februar 20087. Mai 2008
Shigeo SawairiJapan Japan8. Mai 200818. Mai 2008
Alex MillerSchottland Schottland19. Mai 200828. Juli 2009
Atsuhiko EjiriJapan Japan1. August 200931. Januar 2011
Dwight LodewegesNiederlande Niederlande Kanada Kanada1. Januar 201121. Oktober 2011
Sugao KambeJapan Japan21. Oktober 201131. Dezember 2011
Takashi KiyamaJapan Japan1. Februar 201231. Januar 2013
Jun SuzukiJapan Japan1. Februar 201323. Juni 2014
Kazuo SaitōJapan Japan24. Juni 20147. Juli 2014
Takashi SekizukaJapan Japan8. Juli 201425. Juli 2016
Shigetoshi HasebeJapan Japan25. Juli 201631. Januar 2017
Juan EsnáiderArgentinien Argentinien Spanien Spanien1. Februar 201717. März 2019
Atsuhiko EjiriJapan Japan18. März 201931. Januar 2020
Yun Jeong-hwanKorea Sud Südkorea1. Februar 202031. Januar 2023
Yoshiyuki KobayashiJapan Japan1. Februar 2023heute

Ehemalige Spieler

Saisonplatzierung

Saison Liga Teams Pos. Zusch./Sp. J. League Cup Kaiserpokal
1992 - - - - Gruppenphase Viertelfinale
1993 J1 10 8. 20.273 Gruppenphase Viertelfinale
1994 12 9. 22.262 2. Runde 2. Runde
1995 14 5. 15.418 - 1. Runde
1996 16 9. 12.008 Gruppenphase 3. Runde
1997 17 13. 5.693 Viertelfinale 4. Runde
1998 18 16. 5.365 Finale 3. Runde
1999 16 13. 5.774 2. Runde 3. Runde
2000 16 14. 6.338 2. Runde Viertelfinale
2001 16 3. 7.818 Viertelfinale Viertelfinale
2002 16 7. 7.897 Viertelfinale Halbfinale
2003 16 3. 9.709 Gruppenphase Viertelfinale
2004 16 4. 10.012 Gruppenphase 4. Runde
2005 18 4. 9.535 Sieger 5. Runde
2006 18 11. 13.393 Sieger 4. Runde
2007 18 13. 14.149 Gruppenphase 4. Runde
2008 18 15. 14.084 Viertelfinale 4. Runde
2009 18 18.  14.730 Gruppenphase 4. Runde
2010 J2 19 4. 11.689 - 4. Runde
2011 20 6. 9.680 - 4. Runde
2012 22 5. 9.281 - Viertelfinale
2013 22 5. 10.004 - 3. Runde
2014 22 3. 9.333 - Halbfinale
2015 22 9. 10.725 - 3. Runde
2016 22 11. 10.292 - 3. Runde
2017 22 6. 9.983 - 3. Runde
2018 22 14. 9.858 - 3. Runde
2019 22 17. 9.701 - 2. Runde
2020 22 14. 2.778 - -
2021 22 8. 4.068 - 3. Runde
2022 22 10. 5.775 - 2. Runde
2023 22 6. 8.523 - 2. Runde
2024 20 1. Runde (Runde 1)

Auszeichnungen

Torschützenkönig der J.League

Elf des Jahres

Commons: JEF United Ichihara Chiba – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kader JEF United Ichihara Chiba. In: transfermarkt.de. Abgerufen am 26. Februar 2023.
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