Jürgen Bosse

Jürgen Bosse (* 4. November 1939 in Quakenbrück) ist ein deutscher Theaterregisseur und Intendant.

Leben

Bosse, der zunächst Agrarwissenschaften studierte, begann seine Theaterlaufbahn als Assistent von Fritz Kortner in Berlin. Sein Regiedebüt gab er 1970 unter der Intendanz von Arno Wüstenhöfer am Schauspielhaus Wuppertal mit Rainer Werner Fassbinders Katzelmacher. 1975 holte ihn Schauspieldirektor Claus Leininger ans Nationaltheater Mannheim. Von 1977 bis 1988 leitete er als dessen Nachfolger die dortige Schauspielsparte. Seine Tätigkeit in Mannheim erregte überregional Aufsehen, und zwei seiner Mannheimer Inszenierungen wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen.

1988–1993 war Bosse Schauspieldirektor am Staatstheater Stuttgart, wohin er etwa die Hälfte des Mannheimer Ensembles mitnahm. Seine Stuttgarter Arbeiten wurde von der lokalen Presse sehr kritisch beurteilt. 1991 wurde er (zur Spielzeit 1993/1994) zum Intendanten des Schauspiels Essen gewählt. Schon in der Spielzeit 1992/1993 hatte er – neben der Leitung in Stuttgart – diesen Posten dann wegen des vorzeitigen Rückzugs von Hansgünther Heyme inne. In Essen präsentierte er in der ersten Spielzeit mangels eines eigenen Ensembles internationale Gastspiele. Ab 1993 war er mit eigenem festem Ensemble als Intendant in Essen tätig. Seit dem Ende seiner Intendanz 2005 ist er weiterhin freischaffend als Regisseur tätig.

Als erste Oper inszenierte Bosse 2002 in Bonn Verdis Simon Boccanegra.

Bosse ist Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste.

Inszenierungen (Auswahl)

Literatur

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