Jüdischer Friedhof Lütticher Straße (Aachen)
Der Jüdische Friedhof Lütticher Straße Aachen liegt in Aachen in Nordrhein-Westfalen. Er befindet sich an der Ecke Lütticher Straße / Körnerstraße.
1820 bat die jüdische Gemeinde in Aachen den Landrat um die Zuweisung eines Platzes für die Beerdigung verstorbener Gemeindemitglieder, da zu dieser Zeit die Toten der jüdischen Gemeinde Aachen in Düren auf dem alten Friedhof oder im benachbarten niederländischen Vaals begraben werden mussten. Der jüdische Friedhof wurde im Juni 1822 der jüdischen Gemeinde Aachen übertragen und ab dem gleichen Jahr für Beerdigungen genutzt. 1865 und 1878 wurde das Gelände erweitert. Die Begräbnishalle wurde 1890 fertiggestellt.[1] Der älteste Grabstein (Mazewot) datiert von 1822. Auf dem noch heute genutzten Friedhof stehen 1366 Grabsteine für 2153 Verstorbene (Stand: Dezember 2014).
Der Friedhof wurde mehrfach geschändet. Zuletzt wurde in der Nacht vom 1. zum 2. August 2010 die Friedhofsmauer mit antisemitischen Schmierereien und Nazi-Symbolik verschandelt.[2]
Literatur
- Elfi Pracht: Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen. Teil I: Regierungsbezirk Köln. (= Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland. Band 34.1): "Aachen: Der Friedhof an der Lütticher Straße". Köln 1997, ISBN 3-7616-1322-9, ISSN 0344-6395, S. 19–47 [31–33].
- Dieter Peters: Der jüdische Friedhof in Aachen Lütticher Straße. Dokumentation der Grabsteine und Auswertung des Beerdigungsregisters 1829–2000. Aachen 2001, DNB 963024523.
- Holger A. Dux (Hrsg.): Der Jüdische Friedhof Aachen Lütticher Straße, Mayersche Buchhandlung, Aachen 2022, ISBN 978-3-87519-266-7.
Weblinks
Einzelnachweise
- Maren Heyne: Stille Gärten – beredte Steine: Jüdische Friedhöfe im Rheinland; Fotografien. Verlag J.H.W. Dietz Nachfolger GmbH Bonn, Bonn 1994, ISBN 3-8012-0214-3, S. 104–107.
- Nazi-Schmierereien am jüdischen Friedhof. In: Aachener Nachrichten. 2. August 2010, abgerufen am 22. Januar 2015.