Jüdischer Friedhof (Kastellaun)

Der Jüdische Friedhof in Kastellaun im Rhein-Hunsrück-Kreis (Rheinland-Pfalz) ist seit 1992 ein geschütztes Kulturdenkmal, er liegt an der Hasselbacher Straße, Einmündung Graf-Moltke-Straße, etwa 500 Meter außerhalb der Stadt.

Jüdischer Friedhof in Kastellaun

Geschichte

Die Gläubigen der um 1892 offiziell gegründeten jüdischen Gemeinde, die 1924 90 Mitglieder umfasste (das erste jüdische Ehepaar ist für 1862 bezeugt), errichteten bereits 1879 einen eigenen Friedhof. Er hat eine Fläche von 8,50 Ar. Heute sind noch 35 Grabsteine (Mazewot) vorhanden. Der älteste Grabstein ist von 1885. Bis 1938 ging die Zahl der Mitglieder bis auf etwa 20 bis 30 zurück. Die letzte Beerdigung fand 1939 statt.

Gedenken

1986 wurde auf dem Friedhof ein Gedenkstein der Stadt Kastellaun errichtet. Auf dem Stein steht:

„Zur Erinnerung an die Angehörigen jüdischer Familien aus Kastellaun, die in den Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft aus ihrer Heimat vertrieben, deportiert oder ermordet wurden. Die Synagoge stand in der Eifelstraße. Sie wurde am 10.11.1938 zerstört. Die Bürger der Stadt Kastellaun.“

Literatur

  • Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. Band 2: Großbock – Ochtendung. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08078-9 (Online-Ausgabe).
  • Stefan Fischbach, Ingrid Westerhoff: „… und dies ist die Pforte des Himmels“. Synagogen Rheinland-Pfalz und Saarland (= Gedenkbuch der Synagogen in Deutschland. Bd. 2). Herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz, Staatliches Konservatoramt des Saarlandes, Synagogue Memorial Jerusalem. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2005, ISBN 3-8053-3313-7, S. 234–235.
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