Ivona Dadic

Ivona Dadic (* 29. Dezember 1993 in Wels) ist eine österreichische Leichtathletin und mehrfache Staatsmeisterin im Siebenkampf.

Ivona Dadic

Ivona Dadic (2016)
Dadic bei der Olympia-Einkleidung 2016

Nation Osterreich Österreich
Geburtstag 29. Dezember 1993 (30 Jahre)
Geburtsort Wels, Österreich
Größe 179 cm
Gewicht 64 kg
Beruf Heeressportlerin
Karriere
Disziplin Siebenkampf, Fünfkampf, Weitsprung
Bestleistung Fünfkampf: 4767 Punkte
Siebenkampf: 6552 Punkte
Weitsprung: 6,49 m
Verein PSV-Wels (bis 2014)
Union St. Pölten (seit 2015)
Trainer Philipp Unfried und Gregor Högler
Status aktiv
Medaillenspiegel
Hallenweltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Europameisterschaften 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Halleneuropameisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
U23-Europameisterschaften 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Logo der World Athletics Hallenweltmeisterschaften
Silber Birmingham 2018 4700 Punkte
Logo der EAA Europameisterschaften
Bronze Amsterdam 2016 6408 Punkte
Logo der EAA Halleneuropameisterschaften
Silber Belgrad 2017 4767 Punkte
Logo der EAA U23-Europameisterschaften
Bronze Tallinn 2015 6033 Punkte
letzte Änderung: 6. Juni 2020

Berufsweg

Die Oberösterreicherin Ivona Dadic besuchte die Volksschule in Offenhausen und später die Handelsschule für Leistungssport in Linz. Seit 2012 ist sie Heeressportlerin im Heeresleistungszentrum (HSLZ) des österreichischen Bundesheeres in Linz und trainiert seit 2014 im Leistungszentrum Südstadt.[1]

Sportliche Laufbahn

Ihr erster Trainer war Michael Hager vom PSV-Wels und später wurde die Betreuung von Wolfgang Adler übernommen. Bei den ersten Olympischen Jugendspielen 2010 in Singapur wurde Dadic Sechste im Weitsprung. Im Siebenkampf erreichte sie bei den Junioreneuropameisterschaften 2011 in Tallinn Platz zehn. 2012 verbesserte die damals 18-Jährige beim Mehrkampf-Meeting in Götzis den österreichischen Landesrekord von Sigrid Kirchmann aus 1985 von 5944 auf 5959 Punkte. Damit qualifizierte sich Dadic für die Olympischen Spiele 2012 in London und war somit die erste Österreicherin im Siebenkampf, die an Olympischen Spielen teilnahm.[2] Mit 5935 Punkten belegte sie den 25. Endrang.[3]

Bei den U23-Europameisterschaften 2015 in Tallinn (Estland) holte sie die Bronzemedaille und verbesserte ihren eigenen Landesrekord auf 6033 Punkte.[4] Sie war auch Teil der österreichischen 4-mal-400-Meter-Staffel, die im Finale disqualifiziert wurde. Trotzdem wurde Dadic nicht für die Weltmeisterschaften in Peking nominiert.[5] Nach den Weltmeisterschaften verbesserte sie beim Mehrkampfmeeting Décastar in Talence (Frankreich) ihren Landesrekord noch einmal auf 6151 Punkte. Seit 2015 startet die Welserin für die Sportunion St. Pölten.[6] Als Neo-St. Pöltnerin wurde sie für das Jahr 2016 zur Sportlerin des Jahres in Niederösterreich, sowie zur Leichtathletin des Jahres in Österreich gewählt.[7]

Im März 2017 gewann Dadic bei den Halleneuropameisterschaften in Belgrad Silber im Fünfkampf

Bei den Europameisterschaften im Juli 2016 in Amsterdam errang Dadic im Siebenkampf mit dem neuen österreichischen Rekord von 6408 Punkten die Bronzemedaille.[8] Mit dieser Leistung hatte sie sich auch für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro qualifiziert, wo sie im August den 21. Platz belegte.[9] Am 5. Februar 2017 überbot Dadic den österreichischen Landesrekord von Verena Preiner um 34 Zähler auf 4520 Punkte. Bei den Halleneuropameisterschaften 2017 in Belgrad verbesserte sie am 3. März ihren eigenen Rekord auf 4767 Punkte und gewann damit die Silbermedaille hinter der belgischen Olympiasiegerin Nafissatou Thiam.[10] Bei den Weltmeisterschaften in London belegte Dadic mit neuerlichem Landesrekord von 6417 Punkten den 6. Platz.

2018 erzielte Dadic im Februar bei den Staatsmeisterschaften im Mehrkampf im Wiener Ferry-Dusika-Hallenstadion mit 4692 Punkten eine Jahresweltbestleistung im Fünfkampf.[11] Bei den Hallenweltmeisterschaften in Birmingham gewann sie am 2. März mit Saisonbestleistung von 4700 Punkten die Silbermedaille im Fünfkampf.[12] Dadic verzichtete auf einen Start beim Mehrkampf-Meeting Götzis im Mai 2018, um drei wichtige Wochen mehr Zeit für die Vorbereitung auf die Europameisterschaften in Berlin zu haben.[13] Als Zweite beim Mehrkampf-Meeting in Ratingen verpasste Ivona Dadic im Juni 2018 einen neuen österreichischen Rekord im Siebenkampf mit 6413 Punkten nur um 4 Punkte.[14] Bei den Europameisterschaften in Berlin verbesserte die 24-jährige Oberösterreicherin im August ihren eigenen Österreichischen Rekord auf 6552 Punkte und belegte damit im Siebenkampf den vierten Rang.[15][16] Nach der Auswertung der IAAF-Weltjahresbestenliste 2018 belegten die drei österreichischen Siebenkämpferinnen Ivona Dadic (6552 Punkte), Verena Preiner (6337 Punkte; Union Ebensee) und Sarah Lagger (6225 Punkte; TGW Zehnkampf-Union) im weltweiten Nationen-Ranking erstmals Platz 1.[17]

2019 belegte sie bei den Halleneuropameisterschaften in Glasgow den 4. Platz im Fünfkampf. Mit 4702 Punkten fehlten ihr nur 21 Zähler auf Bronze und 29 Zähler auf Silber.[18] Im Juni wurde sie beim Mehrkampf-Meeting Ratingen mit 6461 Punkten Zweite hinter Verena Preiner.[19]

In der wegen der COVID-19-Pandemie verspätet gestarteten Freiluftsaison wurde Dadic am 30. August 2020 Staatsmeisterin im Mehrkampf mit Weltjahresbestleistung von 6.419 Punkten die bis zum Jahresende Bestand hatte.[20] Damit gab es seit 1971 (Ilona Gusenbauer) wieder eine österreichische Leichtathletin, die am Jahresende mit einer Weltbestleistung führte.[21]

2021 wurde sie erneut Vierte bei den Halleneuropameisterschaften, mit Saisonbestleistung von 4.587 Punkten. Bei den Olympischen Spielen in Tokio belegte sie mit 6.403 Punkten den 8. Platz.[22]

National wurde Dadic 2012 Österreichische Meisterin im Siebenkampf sowie 2017 im Kugelstoßen und 2018 im Weitsprung. In der Halle sicherte sie sich die Meistertitel im Fünfkampf 2011 und 2012 sowie 2017 und 2018. Dazu siegte sie 2017 auch im Weitsprung und mit der 4-mal-200-Meter-Staffel und 2019 im Weit- und Hochsprung.

Familie

Ivona Dadics Eltern Nino und Danica Dadić sind Kroaten, die zur Zeit des Bosnienkriegs aus Bosnien nach Österreich geflüchtet waren.[23][24][25] Ihr älterer Bruder Ivan verunglückte als 18-Jähriger bei einem Motorradunfall tödlich.[26] Ein tätowiertes Kreuz und der Name „Ivan“ auf der Innenseite ihres rechten Handgelenks erinnern daran.[27]

Auszeichnungen

Ivona Dadic bei der Sporthilfe-Gala 2017

Persönliche Bestleistungen

(Stand: 6. März 2021)

Halle
  • Fünfkampf: 4767 Punkte, 3. März 2017, Belgrad
Disziplin Ergebnis Punkte
60 m Hürden8,45 s 1028
Hochsprung1,87 m 1067
Kugelstoßen13,93 m789
Weitsprung6,41 m 978
800 m2:14,13 min 905
  • Weitsprung: 6,42 m, 1. März 2019 in Glasgow
Freiluft
  • Siebenkampf: 6552 Punkte, 10. August 2018, Berlin
Disziplin Ergebnis Punkte
100 m Hürden13,66 s 1027
Hochsprung1,82 m 1003
Kugelstoßen14,06 m798
200 m23,61 s1018
Weitsprung6,35 m 959
Speerwurf47,42 m 810
800 m2:11,87 min 937
Commons: Ivona Dadic – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dieter Hüttner: Let’s talk about Sport. Bundessport Magazin, 17. November 2020, abgerufen am 4. Februar 2021.
  2. Österreichischer Leichtathletik-Verband: Olympische Spiele: Ivona Dadic im Siebenkampf der Premieren - Vorschau (Memento vom 13. Juli 2015 im Internet Archive), 1. August 2012
  3. Österreichischer Leichtathletik-Verband: Olympische Spiele: Ivona Dadic holt 25. Platz im Siebenkampf und schafft fast den Österreichischen Rekord! (Memento vom 13. Juli 2015 im Internet Archive), 4. August 2012
  4. HDsports: U 23 EM: Dadic holt mit Rekord EM-Bronze, 10. Juli 2015
  5. ÖLV-Quintett nahm harte WM-Normen – Diskus-Duo sticht hervor derstandard.at 18. August 2015
  6. Dadic in St. Pölten in den NÖN 24. November 2015, abgerufen am 10. März 2017.
  7. Ivona Dadic: Als St. Pöltnerin in die neue Saison auf ORF vom 14. Jänner 2017, abgerufen am 14. Jänner 2017.
  8. ORF Sport vom 10. Juli 2016
  9. Ivona Dadic beendet den Siebenkampf als 21. (14. August 2016)
  10. European Athletics Indoor Championships, Belgrade (Serbia) 3-5 March 2017, Pentathlon Women
  11. Dadic triumphiert bei Staatsmeisterschaften (6. Februar 2018)
  12. Ivona Dadic holt WM-Silber im Fünfkampf (2. März 2018)
  13. Ivona Dadic: Mehrkampf in Ratingen statt Heimspiel in Götzis, Mehrkampf-Ausblick, auf: leichtathletik.de, vom 9. März 2018, abgerufen am 12. März 2018.
  14. Dadic verpasste Siebenkampf-ÖR in Ratingen um vier Punkte (Memento vom 17. Juni 2018 im Internet Archive) (17. Juni 2018)
  15. Ivona Dadic pulverisiert Österreichischen Siebenkampf-Rekord. HDsports, 10. August 2018, abgerufen am 11. August 2018.
  16. "Das ist eine Kampfansage" (10. August 2018)
  17. Österreichs Siebenkämpferinnen Nummer 1 der Welt
  18. Leichtathletik Hallen-EM 2019: Keine Medaille für Ivona Dadic und Verena Preiner. In: HDsports. 2. März 2019, abgerufen am 2. März 2019.
  19. Verena Preiner krönt Ratinger Siebenkampf mit österreichischem Rekord (30. Juni 2019)
  20. Senior Outdoor 2020 Heptathlon women, auf: worldathletics.org, abgerufen am 6. August 2021.
  21. LeichtathletikIvona Dadic als erste Österreicherin seit 1971 am Jahresende Nummer 1 (30. Dezember 2020)
  22. Thomas Bauer (HDsports): Olympia 2021 in Tokio (Japan) - Ergebnisse Siebenkampf Damen: Gold an Top-Favoritin Thiam; Dadic auf Platz 8. 5. August 2021, abgerufen am 5. August 2021 (deutsch).
  23. ÖLV: Olympische Spiele: Ivona Dadic im Siebenkampf der Premieren – Vorschau (Memento vom 13. Juli 2015 im Internet Archive)
  24. ÖOC: Interview vom 24. November 2015
  25. IVONA DADIĆ: austrijska atletičarka hrvatskih korijena. Abgerufen am 10. Juli 2016.
  26. Ivona Dadic: „Mein Bruder ist immer bei mir“ (9. August 2016)
  27. Tattoos: Wetten, Schicksalsschläge und viele Ringe (22. August 2016)
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