Ivo Zen

Biografie

Ausbildung

Ivo Zen wuchs als Sohn eines italienischen Einwanderers und einer Bündnerin im Münstertal auf. 1992–1996 studierte er Architektur an der Eidgenössischen Technischen Hochschule ETH Zürich, bevor er an der École supérieure des beaux-arts Genève Film studierte.[1][2]

Filme für das Fernsehen

2004 war er Mitbegründer der Produktionsfirma Alva Film, mit der er mehrere seiner eigenen Filme umsetzt. Sein Abschlussfilm Pizzet wurde 2004 am Filmfestival Visions du Réel in Nyon uraufgeführt, gefolgt von einer Vielzahl weiteren Festivals. Es war seine erste Co-Produktion mit dem Rätoromanischen Fernsehen RTR. Es folgten weitere Dokumentarfilme für RTR, darunter Mes emprim onn en il convict (2008), Films d’amaturs – Amaturs da films (2010), In’experientscha musicala (2014) und Esser da chasa – quatter dunnas da Sent (2015).[3][4][5] Die Filme sind alle in rätoromanischer Sprache gehalten.

Kinofilme

2016 erschien sein erster langer Kinodokumentarfilm Zaunkönig – Tagebuch einer Freundschaft, in dem er dem Tagebuch eines an Drogen verstorbenen Jugendfreundes nachgeht.[6][7] Der Film wurde am Visions du réel uraufgeführt.[8] Seine deutsche Uraufführung erfolgte im Januar 2017 im Rahmen des Max Ophüls Preises in Saarbrücken, wo der Film mit dem Preis für die beste Musik ausgezeichnet wurde.[9]

Suot tschêl blau, sein nächster Film, kam 2020 in die Schweizer Kinos. Ivo Zen verfolgt darin weiter die Geschichte des Drogenkonsums und seiner Auswirkungen im Graubünden der 1980er Jahre, diesmal mit dem Fokus auf das Oberengadin.[10][1][11]

Ivo Zen erhielt bereit zweimal ein Werkstipendium des Kantons Graubünden.[12] Gemeinsam mit dem Filmemacher Mischa Hedinger war er 2017 Preisträger der ersten Runde des CH-Dokfilm-Wettbewerbs des Migros-Kulturprozents, mit dem Projekt Security.[13][14]

Filmpolitisches Engagement

Er ist seit 2018 Vorstandsmitglied des Verbands Filmregie und Drehbuch Schweiz, wo er unter anderem auch die Interessen der romanischen Filmschaffenden vertritt.[15]

Filmografie

  • 2004: Pizzet
  • 2008: Mes emprim onn en il convict (TV-Film)
  • 2009: Maurus, Nadia, Flurina (TV-Film)
  • 2010: Films d’amaturs – Amaturs da films (TV-Film)
  • 2014: In’experientscha musicala (TV-Film)
  • 2015: Esser da chasa – quatter dunnas da Sent (TV-Film)
  • 2016: Zaunkönig – Tagebuch einer Freundschaft
  • 2020: Suot tschêl blau

Einzelnachweise

  1. Anja Burri: Ivo Zen: Kinofilm über die Tragödie im Bündner Bergparadies. In: NZZ am Sonntag. 14. November 2020, abgerufen am 26. April 2023.
  2. Ivo Zen. Swiss Films, abgerufen am 26. April 2023.
  3. Il film rumantsch. Ivo Zen. RTR, 16. Mai 2017, abgerufen am 30. April 2023 (rätoromanisch).
  4. Esser da Chasa. Alva Film, abgerufen am 30. April 2023 (englisch).
  5. In’experienza musicala. Cinema Sil Plaz, 4. September 2019, abgerufen am 30. April 2023.
  6. Selina Hangartner. Zaunkönig – Tagebuch einer Freundschaft (Ivo Zen). Cinema Buch, abgerufen am 19. Juni 2023.
  7. Zaunkönig – Tagebuch einer Freundschaft. In: Filmbulletin – Zeitschrift für Film und Kino. Abgerufen am 30. April 2023.
  8. Zaunkönig – Tagebuch einer Freundschaft. Swiss Films, abgerufen am 30. April 2023.
  9. Marc Vetter: Besuch auf dem Max-Ophüls-Preis: Wie sieht der Film-Nachwuchs unsere Welt? 30. Januar 2017, abgerufen am 30. April 2023.
  10. Suot tschêl blau. Swiss Films, abgerufen am 26. April 2023.
  11. Hanspeter Stalder: Die Drogentoten von Samedan. In: Seniorweb Schweiz. 14. November 2020, abgerufen am 30. April 2023.
  12. Georges Wyrsch: Drogen in der Idylle. «Suot tschêl blau»: Als im Engadin Heroin kursierte. In: SRF Kultur. 13. März 2022, abgerufen am 26. April 2023.
  13. 8. Migros-Kulturprozent CH-Dokfilm-Wettbewerb: Die drei Gewinner der ersten Runde stehen fest. In: Innerschweiz Online. 4. August 2017, abgerufen am 30. April 2023.
  14. Migros-Kulturprozent CH-Dokfilm-Wettbewerb. (PDF; 187 kB) Migros, abgerufen am 30. April 2023.
  15. Ivo Zen. Verband Filmregie und Drehbuch Schweiz ARF/FDS, abgerufen am 26. April 2023.
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