Istok (Kaliningrad)

Istok (russisch Исток, deutsch Neu Weynothen, 1938 bis 1945 Preußenhof, litauisch Vainotai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Slawsk im Rajon Slawsk.

Siedlung
Istok
Neu Weynothen (Preußenhof)

Исток
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Slawsk
Frühere Namen Neu Weinothen (nach 1871),
Neu Weynothen (bis 1938),
Preußenhof (bis 1946)
Bevölkerung 22 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Höhe des Zentrums 10 m
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40163
Postleitzahl 238611
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 236 000 018
Geographische Lage
Koordinaten 55° 6′ N, 21° 45′ O
Istok (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Istok (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Istok (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Istok (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Istok liegt acht Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Slawsk (Heinrichswalde) an einer Nebenstraße, die von Oktjabrskoje (Alt Weynothen, 1938 bis 1946 Weinoten) nach Leninskoje (Pokraken, 1938 bis 1946 Weidenau (Ostpr.)) führt. Die nächste Bahnstation ist Schtscheglowka ((Groß) Brittanien) an der Bahnstrecke Kaliningrad–Sowetsk (Königsberg–Tilsit).

Geschichte

Das kleine vormals Neu Weynothen genannte Dorf[2] bestand vor 1945 aus mehreren großen und kleinen Höfen. Im Jahre 1874 wurde es in den neu errichteten Amtsbezirk Pokraken[3] (heute russisch: Leninskoje) eingegliedert, der – 1939 in „Amtsbezirk Weidenau (Ostpr.)“ umbenannt – zum Landkreis Tilsit, von 1922 bis 1945 zum Landkreis Tilsit-Ragnit im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Am 3. Juni 1938 wurde Neu Weynothen mit amtlicher Bestätigung vom 16. Juli 1938 in „Preußenhof“ umbenannt.

In Kriegsfolge kam der Ort 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Er erhielt 1947 die russische Bezeichnung „Istok“ und wurde gleichzeitig in den Dorfsowjet Rschewski selski Sowet im Rajon Slawsk eingegliedert.[4] Später gelangte der Ort in den Timirjasewski selski Sowet. Von 2008 bis 2015 gehörte Istok zur Landgemeinde Timirjasewskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Slawsk.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner[5]
1910102
193391
193991
200217
201017

Kirche

Fast ausnahmslos war die Bevölkerung Neu Weynothens resp. Preußenhofs vor 1945 evangelischer Konfession. Der Ort gehörte zum Kirchspiel der Kirche Pokraken (1938 bis 1946: Weidenau, heute russisch: Leninskoje) im Kirchenkreis Tilsit-Ragnit innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Istok im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu gebildeten evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Slawsk (Heinrichswalde), die zugleich Pfarrgemeinde der gleichnamigen Kirchenregion in der Propstei Kaliningrad[6] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland ist.

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreussen (2005): Preußenhof
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Pokraken/Weidenau
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. Volkszählungsdaten
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
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