Istighofen

Istighofen ist eine ehemalige Ortsgemeinde und eine Ortschaft[3] der Gemeinde Bürglen im Bezirk Weinfelden des Kantons Thurgau in der Schweiz.

Istighofen
Wappen von Istighofen
Wappen von Istighofen
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Thurgau Thurgau (TG)
Bezirk: Weinfelden
Politische Gemeinde: Bürgleni2
Postleitzahl: 8575
frühere BFS-Nr.: 4923
Koordinaten:728828 / 267135
Höhe: 441 m ü. M.
Fläche: 3,09 km²[1]
Einwohner: 449 (1990)[2]
Einwohnerdichte: 145 Einw. pro km²
Istighofen
Istighofen

Istighofen

Karte
Istighofen (Schweiz)
Istighofen (Schweiz)
w{w

Von 1816 bis 1994 war Istighofen eine Ortsgemeinde der Munizipalgemeinde Bussnang.[2] Am 1. Januar 1995 fusionierte die Ortsgemeinde Istighofen zur politischen Gemeinde Bürglen.[4]

Geographie

Das Brückendorf Istighofen an der Thur und die Siedlung Moos liegen auf halbem Weg zwischen Konstanz und Wil (SG).[2]

Geschichte

Istighofen im Jahr 1962, hinter der Thur das Dorf Bürglen

Istighofen wurde 832 erstmals erwähnt als Justineshova. Im Frühmittelalter besass das Kloster St. Gallen hier Güter. Das Niedergericht Istighofen war vom Spätmittelalter bis 1798 Teil der Herrschaft Bürglen und umfasste neben Istighofen auch Unter- und Niederbuhwil, einen Teil von Moos sowie Hosenruck. Der Gerichtsammann wurde alternierend von Istighofen und Buhwil gestellt.[2]

Kirchlich gehörte Istighofen zu Wertbühl, wohin die Katholiken noch heute kirchgenössig sind. Die Reformierten besuchten ab 1529 das Gotteshaus in Bussnang, 1865 wechselten sie zur Kirchgemeinde Bürglen.[2]

1837 ersetzte eine Brücke die Fähre über die Thur. In Istighofen wurde Kornbau in drei Zelgen und ein wenig Rebbau betrieben, ab Mitte des 19. Jahrhunderts Vieh- und Milchwirtschaft sowie Obstbau. 1908 übernahm die Firma Jakob Schmidheiny & Co. in Heerbrugg die Ziegelei und das Backsteinwerk mit Lehmvorkommen in Istighofen und Mettlen und gliederte sie den Ostschweizer Ziegeleien ein. Ab 1941 gehörten die Werke zu den Zürcher Ziegeleien, die seit 1997 ZZ Wancor heissen und seit 1999 ein Unternehmen der Wienerberger Gruppe sind. 1989 beschäftigte der Betrieb 240 Mitarbeiter[2] und war 2004 mit 85 Angestellten der grösste Arbeitgeber in der Gemeinde Bürglen.[5]

Wappen

Gemeindestand vor der Fusion im Jahr 1995

Blasonierung: In Gelb ein über eine blaue Brücke schreitender blauer Bär.[5]

Beim Istighofer Wappen handelt es sich um eine neuere Schöpfung.[5]

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung von Istighofen
Jahr18501870190019501990200020102018
Ortsgemeinde200166186241449
Ortschaft354319612 Anm.
Quelle[2][6][7][3]
Anm. 
mit Aussenhöfen

Die Ortschaft Istighofen zählte im Jahr 2018 612 Einwohner. Davon gehörten 37 (u. a. in Wertbühl) zur Gemeinde Bussnang. Von den 575 Istighofner in der Gemeinde Bürglen waren 136 bzw. 23,7 % ausländische Staatsbürger. 195 (33,9 %) waren römisch-katholisch und 185 (32,2 %) evangelisch-reformiert.[3]

Commons: Istighofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zahlen/Fakten. Auf der Webseite der Gemeinde Bürglen, abgerufen am 15. Februar 2020
  2. André Salathé: Istighofen. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
    Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht.
  3. Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 20. Juni 2022.
  4. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden. Kanton Thurgau, 1850–2000. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 28. April 2020.
  5. Istighofen. Auf der Webseite der Gemeinde Bürglen, abgerufen am 15. Februar 2020
  6. Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2005. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 1,7 MB), abgerufen am 28. April 2020.
  7. Ortschaften- und Siedlungsverzeichnis. Kanton Thurgau, Ausgabe 2012. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF; 3,4 MB), abgerufen am 11. Mai 2020.

Anmerkungen

    This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.