Ismael Zambada García

Ismael Zambada García (alias El Mayo; * 1. Januar 1948 in El Álamo, Culiacán) ist ein mexikanischer Drogenboss und Mitbegründer des Sinaloa-Kartells. Er gehört zu den meistgesuchten Drogenbossen in Mexiko und in den Vereinigten Staaten.

Ismael Zambada García
Ismael Zambada García

Leben

Zambada wurde in El Álamo, einem Dorf im Municipio Culiacán, im Bundesstaat Sinaloa, geboren. Zambada soll bereits 1964 im Alter von 16 Jahren in den Drogenhandel eingestiegen sein.[1] Zusammen mit El Chapo gehörte er 1989 zu den Gründern des Sinaloa-Kartells. Diese Zusammenarbeit dauerte bis zu dessen Festnahme an.

Am 28. Januar 2003 wurde er durch ein Gericht in Washington D.C. in Abwesenheit verurteilt. Für Informationen, die zu seiner Festnahme führen, setzten die USA fünf Millionen US-Dollar aus. Im gleichen Jahr wurde er von den mexikanischen Behörden als „Drogenboss Nummer 1“ bezeichnet.[2]

Am 17. Mai 2007 wurden vom U.S. Office of Foreign Assets Control Vermögenswerte, die angeblich zu seinem finanziellen Netzwerk gehörten, eingefroren.[3]

2009 wurde Zambada von dem Journalisten Julio Scherer García interviewt.[4][1]

Mehrere seiner Familienmitglieder waren in den Drogenhandel verwickelt. Sein ältester Sohn, Jesús Vicente Zambada Niebla (alias El Vicentillo), wurde 2009 in Mexiko-Stadt festgenommen und 2010 in die USA ausgeliefert.[5] Sein Sohn Serafín Zambada Ortiz wurde in den USA festgenommen.[6] Ebenfalls festgenommen wurde 2008 sein Bruder Jesús Reynaldo Zambada García (alias El Rey), der 2012 in die USA ausgeliefert wurde.

Am 22. Februar 2014 wurde El Chapo, langjährige Führungsfigur im Sinaloa-Kartell, festgenommen.[7] Seit dessen Auslieferung im Jahr 2017 an die USA soll Zambada gemeinsam mit den Söhnen von El Chapo die Geschäfte des Sinaloa-Kartell führen.[8]

Mit Stand 2024 war Zambada der Einzige der 37 meistgesuchten Drogenbosse Mexikos, der nie gefasst worden war. Bis dahin hatten die USA die Belohnung für Hinweise die zu seiner Verhaftung führen auf 15 Millionen erhöht. Der Staat macht El Mayo Zambada für den Schmuggel von großen Mengen Fentanyl verantwortlich, die zur Opioidkrise in den Vereinigten Staaten beitrug.[8]

Rezeption

Laut der mexikanischen Buchautorin und Journalistin Anabel Hernández ist Zambada die herrschende Figur „in der mächtigsten Verbrecherorganisation der Welt“. Er gilt als Stratege des Kartells und soll Politiker, Militärs und Polizisten bis in die höchsten Kreise korrumpiert haben. The New York Times berichtete im Jahr 2024, dass ein Informant gegenüber US-amerikanischen Ermittlern aussagte, dass sich Zambada vor der Präsidentschaftswahl in Mexiko 2018 mit einem engen Vertrauten des späteren Wahlsiegers Präsident López Obrador traf. Die amerikanische Justiz untersuchte den Vorwurf, dass Verbündete des mexikanischen Präsidenten enge Verbindungen zu Drogenkartellen gepflegt und Millionen Dollar von ihnen angenommen haben sollen. Die Ermittlungen wurden jedoch aus politischen Gründen eingestellt, weil die Ermittlungen die guten bilateralen Beziehungen zwischen Mexiko und den USA hätten belasten können.[9][8]

Commons: Ismael Zambada García – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Chivis: EL Mayo's Bad Night and The Proceso Interview. Borderland Beat, 6. April 2014, abgerufen am 8. Februar 2014.
  2. Will Weissert: Portrait of a mexican drug Lord. AP / CBS News, 24. Oktober 2003, abgerufen am 8. Februar 2013 (englisch).
  3. Treasury Identifies Financial Network of Ismael Zambada Garcia. DEA, 17. Mai 2007, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Juni 2007; abgerufen am 8. Februar 2014 (englisch).
  4. Sandro Benini: Plaudereien eines Grosskriminellen. Tages-Anzeiger, 20. April 2009, abgerufen am 8. Februar 2014.
  5. Buggs: Ismael Zambada García. Borderland Beat, 22. Mai 2009, abgerufen am 8. Februar 2014 (englisch).
  6. AFP: Sohn-von mexikanischem Drogenboss in den USA festgenommen. ZeitOnline, 23. November 2013, abgerufen am 8. Februar 2014.
  7. Mexiko jubelt über Festnahme von Drogenboss «El Chapo», In: Süddeutsche Zeitung online, 23. Februar 2014. Süddeutsche Zeitung, 23. Februar 2014, abgerufen am 26. August 2020.
  8. Jens Glüsing: (S+) Mexiko: Stochern im Drogensumpf. In: Der Spiegel. 24. Februar 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 25. Februar 2024]).
  9. Alan Feuer, Natalie Kitroeff: U.S. Examined Allegations of Cartel Ties to Allies of Mexico’s President. In: The New York Times. 22. Februar 2024, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 25. Februar 2024]).
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