Iskrowo (Kaliningrad, Selenogradsk)

Iskrowo (russisch Искрово, deutsch Ringels) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Selenogradsk im Rajon Selenogradsk.

Siedlung
Iskrowo
Ringels

Искрово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Selenogradsk
Frühere Namen Creutzenhof (vor 1540),
Ringelsgutte (nach 1540),
Ringelhof (um 1785),
Ringelshoff (vor 1820),
Ringels (bis 1946)
Bevölkerung 21 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40150
Postleitzahl 238541
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 215 000 033
Geographische Lage
Koordinaten 54° 53′ N, 20° 26′ O
Iskrowo (Kaliningrad, Selenogradsk) (Europäisches Russland)
Iskrowo (Kaliningrad, Selenogradsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Iskrowo (Kaliningrad, Selenogradsk) (Oblast Kaliningrad)
Iskrowo (Kaliningrad, Selenogradsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Iskrowo liegt 18 Kilometer nördlich der Oblasthauptstadt Kaliningrad (Königsberg) und 11 Kilometer südlich der Kreisstadt Selenogradsk (Cranz) an einer Nebenstraße, die von Kaschtanowka (Mollehnen) an der russischen Fernstraße A 191 (ehemalige deutsche Reichsstraße 128) über Melnikowo (Rudau) nach Nisowka (Nadrau) führt. Die nächste Bahnstation ist Kaschtanowka an der Bahnstrecke Kaliningrad–Selenogradsk–Pionerski (Königsberg–Cranz–Neukuhren).

Geschichte

Das bis 1946 Ringels[2] genannte Vorwerk gehörte bis zum 22. Juni 1894 zum Gutsbezirk Sergitten (russisch: Serjoschkino, nicht mehr existent) im Amtsbezirk Kirschnehnen[3] (heute russisch: Wassilkowo) im Landkreis Fischhausen im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Ab 22. Juni 1894 war Ringels Ortsteil des Gutsbezirks Nadrau (russisch: Nisowka). Am 30. September 1928 schließlich schlossen sich Nadrau (Nisowka) – und mit ihm auch Ringels – sowie (Königlich) Dollkeim (Kowrowo), Adlig Dollkeim (Kowrowo), Kirschnehnen (Wassilkowo), Saßlauken und Sergitten (Serjoschkino) zur neuen Landgemeinde Kirschnehnen zusammen.

Im Jahre 1945 wurde das nördliche Ostpreußen und mit ihm auch Ringels an die Sowjetunion überstellt. Der Ort erhielt im Jahr 1950 die russische Bezeichnung Iskrowo und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Melnikowski selski Sowet im Rajon Primorsk zugeordnet.[4] Später gelangte der Ort in den Muromski selski Sowet. Von 2005 bis 2015 gehörte Iskrowo zur Landgemeinde Kowrowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Selenogradsk.

Kirche

Mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung gehörte Ringels vor 1945 zum Kirchspiel Rudau (heute russisch: Melnikowo) im Kirchenkreis Königsberg-Land II in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Iskrowo im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Selenogradsk (Cranz), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) innerhalb der Propstei Kaliningrad[5] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Ringels
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Kirschnehnen
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  5. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
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