Irmgard Seefried

Irmgard Seefried (* 9. Oktober 1919 in Köngetried bei Mindelheim; † 24. November 1988 in Wien) war eine deutsche lyrische Sopranistin, die sowohl als Opern- als auch als Liedsängerin Weltruhm genoss. Sie war mit dem österreichischen Geiger Wolfgang Schneiderhan verheiratet, mit dem sie viele Lieder- und Konzertabende bestritt.

Irmgard Seefried (1962)

Leben

Grabmal von Irmgard Seefried auf dem Neustifter Friedhof

Irmgard Seefried studierte in Augsburg am dortigen Leopold-Mozart-Konservatorium (heute: Leopold-Mozart-Zentrum) und in München. 1940 wurde sie von Herbert von Karajan nach Aachen geholt, wo sie in Verdis Aida als Tempelsängerin debütierte. 1943 ging sie nach Wien und sang an der Staatsoper unter Karl Böhm sogleich die Eva in Richard Wagners Die Meistersinger von Nürnberg. Auf Wunsch von Richard Strauss übernahm sie 1944 zu dessen 80. Geburtstag die Rolle des Komponisten in Ariadne auf Naxos. Seefried stand 1944 auf der Gottbegnadeten-Liste.

Mitglied des Ensembles der Wiener Staatsoper blieb Irmgard Seefried ihr ganzes weiteres Leben. Seit 1946 sang sie regelmäßig an allen großen Bühnen und auf allen bedeutenden Festivals der Welt, oft unter der Leitung von Herbert von Karajan (Die Zauberflöte 1950, mit Anton Dermota als Tamino), doch auch mit Wilhelm Furtwängler (Die Zauberflöte 1951), Bruno Walter (4. Sinfonie Mahler), Karl Böhm (Die Schöpfung), Ferenc Fricsay (Fidelio) u. v. a. m.

Von der Internationalen Stiftung Mozarteum erhielt sie 1953 „in Anerkennung ihrer künstlerischen Mitwirkung bei Mozarts C-Moll-Messe“ die Lilli-Lehmann-Medaille[1] sowie die Mozartmedaille der Mozartgemeinde Wien.[2]

Seefried war ein bedeutendes Mitglied der „goldenen Generation“ des Soprangesangs (Schwarzkopf, Grümmer, Güden, Stader, della Casa, Nilsson, Mödl, Varnay), der sie durch ihre helle und klare Klangemission und ihre deutliche, jedoch nicht überbetonte, Diktion gerecht wurde. Sie ruht in einem ehrenhalber gewidmeten Grab auf dem Neustifter Friedhof (Gruppe 22, Reihe 5, Nummer 5) in Wien, neben ihrem Gatten.

Irmgard Seefried war die Mutter von Barbara Jacobi (der Witwe des Schauspielers Ernst Jacobi) und der Schauspielerin Mona Seefried.[3]

Auszeichnungen

Einspielungen (Auswahl)

Literatur

  • Richard Bletschacher: Ein Epitaph für Irmgard Seefried. In: ders., Essays zu Musik und Musiktheater, Böhlau, Wien, 2008, ISBN 978-3-205-78114-1, S. 266–270, Inhaltsverzeichnis.
  • Alfred Böswald: Irmgard Seefried 1919 - 1988. Kammersängerin.In: Veröffentlichungen der Schwäbischen Forschungsgemeinschaft bei der Kommission für Bayerische Landesgeschichte; Weißenhorn, 15 (1997), ISSN 0515-8974, S. 389–399.
  • Marion Brück: Seefried, Irmgard. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 24, Duncker & Humblot, Berlin 2010, ISBN 978-3-428-11205-0, S. 141 f. (Digitalisat).
  • Franz Fassbind: Cantabile: Wolfgang Schneiderhan – Irmgard Seefried. Eine Künstler- und Lebensgemeinschaft. Scherz, Bern 1960; Walter-Verlag, Olten 1991, 350 S., Ill., ISBN 3-530-20211-8.
  • Seefried, Irmgard. In: Karl-Josef Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. 3. Auflage 1997–2000, Bd. 4, S. 3193 f.
Commons: Irmgard Seefried – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. (abgerufen am 5. Juni 2014)
  2. Inschrift Deutschordenshof, Singerstraße: Irmgard Seefried 1953 (abgerufen am 11. Juni 2014)
  3. Erik Werba: In memoriam: Irmgard Seefried. In: Österreichische Musikzeitschrift. 1. Dezember 1989, doi:10.7767/omz.1989.44.jg.51.
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