Ipiranga (Paraná)

Ipiranga ist ein brasilianisches Munizip im Inneren des Bundesstaats Paraná. Es hatte 2021 geschätzt 15.327 Einwohner, die sich Ipiranguenser nennen. Seine Fläche beträgt 927 km². Es liegt 796 Meter über dem Meeresspiegel.

Município de Ipiranga
Ipiranga
Ipiranga (Brasilien)
Ipiranga (Brasilien)
Ipiranga
Koordinaten 25° 1′ S, 50° 35′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná
Symbole
Flagge
Gründung 7. Dezember 1894Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
StaatBrasilien
Bundesstaat Paraná
Região intermediária Ponta Grossa (seit 2017)
Região imediata Ponta Grossa (seit 2017)
Mesoregion Sudeste Paranaense (1989–2017)
Mikroregion Prudentópolis (1989–2017)
Höhe 796 m
Klima gemäßigt warm (Cfb)
Fläche 927 km²
Einwohner 15.327 (IBGE-Schätzung zum 30. Juni 2021)
Dichte 16,5 Ew./km²
Gemeindecode IBGE: 4110508
Politik
Stadtpräfekt Douglas Davi Cruz (2021–2024)
Partei PSB
HDI 0,652 (mittel) (2010)

Etymologie

Der Begriff stammt aus dem Tupi und bedeutet Roter Fluss: "y" heißt Fluss und "piranga" heißt rot.[1]

Ipiranga erhielt bei der Gründung des Dorfes 1866 den Namen zur Erinnerung an die Ausrufung der Unabhängigkeit Brasiliens am Riacho do Ipiranga 1822. Diese war mit dem Grito do Ipiranga (deutsch: Schrei von Ipiranga) verkündet worden, der Eingang in die brasilianische Nationalhymne gefunden hat.[2]

Geschichte

Besiedlung

Um 1850 erreichte eine Expedition von acht Männern unter der Führung von Indianern das Gebiet des heutigen Munizips Ipiranga in den Campos Gerais. Sie ließen sich dort nieder, bauten Häuser und bestellten das Land. Bei dieser Gelegenheit gaben sie dem Weiler den Namen Guarda Velho.

Im Jahr 1866 kam der Portugiese Joaquim Teixeira Duarte in das Dorf, wo er schon eine gute Anzahl von Einwohnern vorfand. Er ließ sich dort nieder und begann mit der Gründung des Dorfes. Das Land, auf dem er den Grundstein für die Siedlung legte, wurde von ansässigen Landbesitzern gestiftet. Schon im folgenden Jahr vermittelte er Pater Antônio Pina nach Ipiranga. Bei dieser Gelegenheit wurde mit dem Bau der ersten Kapelle begonnen, die der Schutzpatronin Unserer Lieben Frau von der Unbefleckten Empfängnis geweiht wurde.

Die erste Welle polnischer, deutscher und niederländischer Einwanderer, die in Ipiranga ankam, bestand aus 519 Personen, die die Kolonien Taió, Ivaí und Bom Jardim gründeten.[2]

Erhebung zum Munizip

Ipiranga wurde durch das Staatsgesetz Nr. 115 vom 7. Dezember 1894 aus Ponta Grossa ausgegliedert und in den Rang eines Munizips erhoben.[2]

Geografie

Fläche und Lage

Ipiranga liegt auf dem Segundo Planalto Paranaense (der Zweiten oder Ponta-Grossa-Hochebene von Paraná).[3] Seine Fläche beträgt 927 km².[4] Es liegt auf einer Höhe von 796 Metern.[5]

Vegetation

Das Biom von Ipiranga ist Mata Atlântica.[4]

Klima

Das Klima ist gemäßigt warm. Es werden hohe Niederschlagsmengen verzeichnet (1626 mm pro Jahr). Die Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger lautet Cfb. Im Jahresdurchschnitt liegt die Temperatur bei 18,2 °C.[6]

Gewässer

Ipiranga liegt im Einzugsgebiet des Tibaji, der die östliche Grenze des Munizips darstellt. Durch die Mitte des Munizips und nahe am Hauptort vorbei fließt der Rio Bitumirim von rechts dem Tibaji zu.

Straßen

Ipiranga ist über die PRC-487 (Estrada Boiadeira) mit Cândido de Abreu und mit der BR-373 zwischen Ponta Grossa und Prudentópolis verbunden. Die BR-153 (Transbrasiliana) durchquert das Munizip in ihrem Abschnitt von União da Vitória nach Jacarezinho in Süd-Nord-Richtung.

Nachbarmunizipien

Tibagi
Ivaí Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Ponta Grossa
Imbituva Teixeira Soares

Stadtverwaltung

Bürgermeister: Douglas Davi Cruz, PSB (2021–2024)

Vizebürgermeisterin: Ivonete Gobel Costa, PSB (2021–2024)[7]

Demografie

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner Stadt Land
1900 4.404 0 % 0 %
1920 15.851 0 % 0 %
1940 18.037 11 % 89 %
1950 18.064 13 % 87 %
1960 17.877 15 % 85 %
1970 9.523 18 % 82 %
1980 10.106 22 % 78 %
1991 12.590 26 % 74 %
2000 13.308 30 % 70 %
2010 14.150 35 % 65 %
2021 15.327

Quelle: IBGE, bis 2010: Volkszählungen[8] und für 2021: Schätzung[4]

Ethnische Zusammensetzung

Gruppe* 1991 2000 2010 wer sich als …
Weiße 91,0 % 86,3 % 75,4 % weiß bezeichnet
Schwarze 0,8 % 2,5 % 1,2 % schwarz bezeichnet
Gelbe 0,1 % 0,0 % 0,5 % von fernöstlicher Herkunft wie japanisch, chinesisch, koreanisch etc. bezeichnet
Braune 8,0 % 10,3 % 23,0 % braun oder als Mischung aus mehreren Gruppen bezeichnet
Indigene 0,0 % 0,3 % 0,0 % Ureinwohner oder Indio bezeichnet
ohne Angabe 0,1 % 0,5 % 0,0 %
Gesamt 100,0 % 100,0 % 100,0 %
*) Das IBGE verwendet für Volkszählungen ausschließlich diese fünf Gruppen. Es verzichtet bewusst auf Erläuterungen. Die Zugehörigkeit wird vom Einwohner selbst festgelegt.[9]

Quelle: IBGE (Stand: 1991, 2000 und 2010)[10]

Wirtschaft

Die Wirtschaft ist land- und viehwirtschaftlich geprägt, wobei die Milch und Molkereiprodukte die Haupterzeugnisse sind.[11]

Commons: Ipiranga – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Website der Stadtpräfektur, Prefeitura Municipal (brasilianisches Portugiesisch), antwortet am 1. März 2022 mit "Error 1020, Access denied"

Einzelnachweise

  1. Moacyr Ribeiro de Carvalho: Dicionário Tupi (antigo) Portugues. (pdf) 1987, S. 245 und 309, abgerufen am 1. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. História Ipiranga PR. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 1. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Reinhard Maack, Marcos Augusto Enrietti: Mapa Geolôgico do Estado do Paraná. JOINT RESEARCH CENTRE der Europäischen Kommission / European Soil Data Centre (ESDAC), 1953, abgerufen am 11. Januar 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. Panorama Ipiranga. In: @Cidades. IBGE, abgerufen am 1. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  5. Google Maps Koordinaten einfach und schnell finden. mapccordinates.net (Service der Vivid Planet Software GmbH Internet Agentur und Webdesign Salzburg), abgerufen am 1. März 2022.
  6. Klima Ipiranga: Wetter, Klimatabelle & Klimadiagramm. In: climate-data.org. de.climate-data.org, abgerufen am 1. März 2022.
  7. Prefeito e vereadores de Ipiranga tomam posse; veja lista de eleitos. In: g1. Globo, 1. Januar 2021, abgerufen am 1. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  8. Evolução da divisão territorial do Brasil 1872–2010 (= IBGE [Hrsg.]: Documentos para disseminação. Memória institucional. Nr. 17). 2011, ISBN 978-85-240-4208-9, ISSN 0103-6459, Evolução da população, segundo os municípios – 1872/2010, S. 234 (brasilianisches Portugiesisch, ibge.gov.br [PDF; 122,3 MB; abgerufen am 1. Januar 2022]).
  9. Manual do Recenseador. (PDF; 7,0 MB) Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística - IBGE, 2009, S. 152, abgerufen am 13. Oktober 2022 (brasilianisches Portugiesisch, Anweisung an den Zähler: "Falls die Aussage nicht einer der in der Frage genannten (fünf) Alternativen entspricht, lesen Sie die Optionen noch einmal vor, damit die Person sich in diejenige einordnen kann, die sie für am geeignetsten hält. Sie sollten zu keinem Zeitpunkt die Antwort des Befragten beeinflussen ... Indigen wird angekreuzt für die Person, die sich selbst als indigen oder indianisch (portugiesisch: índia) bezeichnet.").
  10. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 22. April 2021 (brasilianisches Portugiesisch, "Download" anklicken (ca. 116.000 Werte) oder: Datenbankabfrage, Suchbegriffe Ipiranga und Cor ou raça).
  11. Caderno estatístico - município de Ipiranga. In: Instituto Paranaense de Desenvolvimento Econômico e Sustentável (IPARDES). März 2022, abgerufen am 1. März 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
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