Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft (Berlin)

Das Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin ist in Deutschland das einzige Institut auf Universitätsebene, das Forschung und Lehre auf den Gebieten Informationswissenschaft, Bibliothekswissenschaft und Bibliothekswesen vereinigt und über Promotionsrecht verfügt. Das Institut ist Mitglied der iSchools-Organisation.

Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der
Humboldt-Universität zu Berlin
Gründung 1928
Trägerschaft staatlich
Ort Berlin
Bundesland Berlin Berlin
Land Deutschland Deutschland
Leitung Institutsdirektorin Elke Greifeneder
Website www.ibi.hu-berlin.de
Institutsgebäude Dorotheenstraße 26

Bedeutung des Instituts

Das Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft ist in Deutschland das einzige Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft auf Universitätsebene und verfügt über Promotionsrecht. Die Forschung am IBI richtet sich besonders auf den Paradigmenwechsel in der wissenschaftlichen Kommunikation und auf alle Aspekte der digitalen Information. Das Zusammenwirken von Menschen und Technologien innerhalb von Informations- und Wissensprozessen sowie bei der Entwicklung neuer Kommunikationskulturen steht im Mittelpunkt.

Zu den Lehr- und Forschungsschwerpunkten des Instituts gehören beispielsweise:

Geschichte

Das Institut wurde 1953/54 an der Philosophischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin zunächst als Fachrichtung Bibliothekswissenschaft eingerichtet. 1954 wurde dann das Institut gegründet. Ein Vorläuferinstitut existierte von 1928 bis 1934 unter der Leitung eines Begründers der Bibliothekswissenschaft, Fritz Milkau.

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurden die beiden bibliothekswissenschaftlichen Studiengänge der Freien Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin vereinigt. Anfang der 2000er Jahre erwog die Humboldt-Universität die Schließung des Instituts; sie entschied dann jedoch zugunsten einer grundlegenden Neuausrichtung und Modernisierung und stellte dafür auch die notwendigen finanziellen Ressourcen bereit.

Das Ziel der 2006 begonnenen Neuausrichtung war eine international wettbewerbsfähige Institution nach dem Vorbild der iSchools. Das neue Curriculum erhielt eine wesentlich stärkere Ausrichtung auf die digitale Entwicklung und die Kompetenzen, die in ihrem Kontext erforderlich sind. Dazu gehören insbesondere auch Forschung und Forschungsmethoden. Das IBI ist ein Universitätsinstitut mit einer starken Forschungsorientierung. Darin unterscheidet es sich auch von den Instituten und Studiengängen der Fachhochschulen.

Professorinnen und Professoren (Auswahl)

Das Institut verfügt über folgende Professuren[1] (Stand: 2023):

  • Information Behavior: Elke Greifeneder
  • Information Processing and Analytics: Robert Jäschke
  • Information Retrieval: Vivien Petras
  • Information Science: Jesse Dinneen
  • Information Management: Heinz Pampel
  • Wissenschaftsforschung: Martin Reinhart

Honorarprofessorinnen und -professoren[2]:

Frühere Professoren[3]:

Studiengänge

Das Institut bietet folgende Studiengänge[4] an:

Bachelor of Arts

Master of Arts

Promotion

Auslaufende Studiengänge

Forschungsprojekte

Auswahl der Forschungs- und Entwicklungsprojekte seit 2009:

  • Registry of Research Data Repositories[5]
  • DM2E[6]
  • Academic Careers Understood through Measurement and Norms
  • Europeana V2.0
  • Europeana v3.0
  • Participative Research labOratory for Multimedia and Multilingual Information Systems Evaluation
  • Generalized Analysis of Logs for Automatic Translation and Episodic Analysis of Searches
  • Aufbau einer Informationsinfrastruktur zum Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft[7]
  • LOCKSS und KOPAL Infrastruktur und Interoperabilität[8]
  • EuropeanaConnect[9]
  • Measuring Diversity of Research
  • Meta-Image – Aufbau einer verteilten virtuellen Forschungs- und Kommunikationsumgebung für den Bilddiskurs in der Kunstgeschichte
  • Europeana DSI-2 – Access to Digital Resources of European Heritage
  • CLUBS: Overcoming language barriers – Cross-lingual search of bibliographic metadata
  • OCLC research: Understanding the Information Seeking Behavior and Digital Skills of Refugee Migrants during the Job Seeking Process

Publikationen

Vom Institut werden unter anderem die folgenden Publikationen herausgegeben:

Literatur

  • Informationswissenschaftliche Forschung und Lehre an der Humboldt-Universität zu Berlin in: Information – Wissenschaft & Praxis (IWP), Heft 2–3 (Schwerpunktheft, April 2013), S. 69–172. – München: de Gruyter. ISSN 1619-4292
  • Renate Rohde: Zur Geschichte der bibliothekswissenschaftlichen Ausbildung in Berlin
  • Walther Umstätter: 75 Jahre Bibliothekswissenschaft. Rückblick und Ausblick. In: Petra Hauke (Hrsg.): Bibliothekswissenschaft – quo vadis? Eine Disziplin zwischen Traditionen und Visionen. Programme, Modelle, Forschungsaufgaben. = Library Science – quo vadis? Saur, München 2005, ISBN 3-598-11734-5, S. 81–94.

Einzelnachweise

  1. https://www.ibi.hu-berlin.de/de/institut/personen
  2. MitarbeiterInnen. In: Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft. 4. Oktober 2023, abgerufen am 6. Oktober 2023.
  3. Ehemalige Lehrstühle. In: Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft. 27. August 2019, abgerufen am 6. Oktober 2023.
  4. https://www.ibi.hu-berlin.de/de/studium/studiengaenge
  5. re3data.org. Abgerufen am 30. August 2022.
  6. Digitised Manuscripts to Europeana
  7. IUWIS (Memento des Originals vom 30. Juni 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.iuwis.de
  8. LuKII
  9. EuropeanaConnect
  10. Berliner Handreichungen zur Bibliotheks- und Informationswissenschaft. Abgerufen am 30. August 2022 (englisch).
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