Malchow
Die Inselstadt[2] Malchow ist eine Kleinstadt im Süden von Mecklenburg-Vorpommern im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (Deutschland). Seit 2005 trägt sie den Titel Luftkurort und seit 2011 den offiziellen Namenszusatz „Inselstadt“. Sie ist außerdem Verwaltungssitz des Amtes Malchow, dem weitere acht Gemeinden angehören. Zudem bildet sie für ihre Umgebung ein Grundzentrum.[3]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 29′ N, 12° 26′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Mecklenburgische Seenplatte | |
Amt: | Malchow | |
Höhe: | 75 m ü. NHN | |
Fläche: | 44,71 km2 | |
Einwohner: | 6543 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 146 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 17213 | |
Vorwahl: | 039932 | |
Kfz-Kennzeichen: | MSE, AT, DM, MC, MST, MÜR, NZ, RM, WRN | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 71 093 | |
Stadtgliederung: | 6 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Alter Markt 1 17213 Malchow | |
Website: | ||
Bürgermeister: | René Putzar | |
Lage der Stadt Malchow im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte | ||
Geografie
Geografische Lage
Die Stadt liegt am und im Malchower See in der Mecklenburgischen Seenplatte, zwischen der Müritz und dem Plauer See.
Stadtgliederung
Malchow besteht aus folgenden Ortsteilen:[4]
- Biestorf
- Laschendorf
- Lenz-Nord
- Malchow (Innenstadt)
- Stadtrandsiedlung
- Thälmannsiedlung
Geschichte
Auf einer Insel im Malchower See erbaut, wurde Malchow 1147 erstmals urkundlich erwähnt und erhielt am 14. März 1235 von Fürst Nikolaus I. von Werle das Schwerinsche Stadtrecht. Bereits im Jahre 955 soll Otto der Große hier eine entscheidende Schlacht gegen die Wenden geführt haben. 1298 wurde Alt-Malchow Standort des Nonnenklosters von Röbel.[5] Malchow wurde eine Landstadt in Mecklenburg und war bis 1918 als Teil der Städte des Mecklenburgischen Kreises auf Landtagen vertreten.
In den Jahren 1697 und 1721 brachen auf der Insel große Stadtbrände aus und zerstörten jedes Mal fast alle Gebäude. Mit der Erlaubnis von Karl Leopold (Mecklenburg) am 10. Juli 1723 wurde die Stadt auf das Festland hin erweitert; dieser neue Teil wurde Vorstadt oder Neustadt genannt.[5]
Die Stadt war mit dem östlichen Ufer bis zu ihrer Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg mit einer Holzbrücke verbunden. 1846 wurde an gleicher Stelle der Erddamm als Verbindung zwischen Ufer und Insel eröffnet. Die Westseite war bis 1845 durch eine Holzbrücke mit dem Festland verbunden. Zwischen 1845 und 1863 wurde diese durch eine Hubbrücke ersetzt. 1863 errichteten die Einwohner eine hölzerne Drehbrücke. Dadurch besteht die heutige Stadt aus drei Teilen: der Insel, dem östlichen Teil der Stadt, geprägt durch eine Klosteranlage, dem Stift der adligen Damen (1572 bis 1923) und dem westlichen Teil. Hier liegt heute der größte Teil der Stadt, wobei die Mühlenstraße und die Kirchenstraße die ältesten Straßen auf dem Festland sind.
Im Jahre 1938 errichtete die Verwertchemie, ein Tochterunternehmen der Dynamit Nobel, das Munitionswerk Malchow. 5.500 Personen – die Hälfte ausländische Zwangsarbeiter – produzierten Munition und vor allem Nitropenta.[6][7] Im Jahre 1943 wurde das Werk als KZ-Außenlager Malchow dem KZ Ravensbrück unterstellt. Hunderte Frauen, unter ihnen viele ungarische Jüdinnen, mussten unter grausamen Bedingungen arbeiten. Viele verloren ihr Leben. Auch beim Todesmarsch nach der Räumung des Lagers 1945 fanden viele den Tod. Die 375 aufgefundenen Toten wurden auf dem Lagergelände verscharrt. Erhalten und bewohnt ist die heutige Ernst-Thälmann-Siedlung, die für die leitenden Angestellten des Werks gebaut wurde.
In der Villa Gartenstraße 19 wurde im Mai 1945 die sowjetische Ortskommandantur eingerichtet. Zur Jahreswende 1945/1946 verhaftete die sowjetische Geheimpolizei NKWD über 30 Jugendliche (ab 13 und 14 Jahren), darunter drei Mädchen, wegen angeblicher antisowjetischer Tätigkeit und Zugehörigkeit zum Werwolf. Zwei nahmen sich nach Folterungen das Leben, zwei wurden vor ihrer Verurteilung getötet, einer erschossen, zwei starben im Gefängnis in Waren.[8] Viele von ihnen kamen in das sowjetische Speziallager Nr. 7 Sachsenhausen, fünf starben dort aufgrund der Lagerbedingungen. Die Überlebenden wurden zwischen 1950 und 1954 entlassen. In der Villa erinnert ein Gedenkstein mit einer Kupfertafel von Sieghard Dittner seit 1998 an die Geschehnisse.[9]
Zu DDR-Zeiten bestand im Ortsteil Lenz das Zentrale Pionierferienlager „Fritz Heckert“.
Von 1952 bis 1994 gehörte Malchow zum Kreis Waren (bis 1990 im DDR-Bezirk Neubrandenburg, dann im Land Mecklenburg-Vorpommern). Im Jahre 1994 wurde die Stadt in den Landkreis Müritz eingegliedert. Seit der Kreisgebietsreform 2011 liegt sie im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.
Nach der politischen Wende wurden ab 1991 der historische Stadtkern mit der Altstadtinsel und der Klosterbereich im Rahmen der Städtebauförderung grundlegend saniert. Am 16. Dezember 2005 wurde mit den Bauarbeiten für den Stadthafen begonnen. Die Bauarbeiten dauerten zweieinhalb Jahre und endeten mit der Eröffnung am 4. Juli 2008. Die Gesamtfläche umfasst etwa 1,2 ha und bietet 35 Liegeplätze für Sportboote. An der Uferseite des Stadthafens befinden sich neu errichtete Wohnhäuser mit Ferienwohnung und Ladenlokalen sowie ein eingeschossiges Parkhaus.[10]
Seit dem 20. April 2011 trägt Malchow die offizielle Bezeichnung „Inselstadt“. Das Innenministerium von Mecklenburg-Vorpommern genehmigte diesen Namenszusatz aufgrund der in dem Land einzigartigen baulichen Insellage der historischen Altstadt.[11]
Bevölkerung
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Historische Einwohnerdaten von 1804, 1819, 1834[12] |
Politik
Stadtvertretung
Die Stadtvertretung von Malchow hat entsprechend der Einwohnerzahl der Stadt 19 Mitglieder.[16] Auf die AfD entfielen bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 zwei Sitze, von denen einer unbesetzt bleibt, weil die Partei nur einen Kandidaten nominiert hatte. Daher besteht die aktuelle Stadtvertretung nur aus 18 Mitgliedern.[17] Sie setzt sich wie folgt zusammen:[18]
Partei / Liste | Stimmenanteil | Sitze |
CDU | 15,8 % | 3 |
Bündnis 90/Die Grünen | 15,3 % | 2 |
Die Linke | 13,4 % | 2 |
Bündnis für Malchow | 12,2 % | 2 |
AfD | 10,0 % | 1 |
Offene Wählerliste Malchow (OWM) | 10,0 % | 2 |
FDP | % | 8,52 |
SPD | % | 7,91 |
Gemeinschaft aktiver Malchower*innen (GaM) | % | 6,91 |
Monika Göpper / Ramona Stein | – | 2 |
Ramona Stein trat 2021 aus der Fraktion Die Linke aus und hatte zunächst mit der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen eine Zählgemeinschaft gebildet.[19] Monika Göpper hat 2022 die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen verlassen und dann mit Ramona Stein eine neue Fraktion gebildet.
Präsident der Stadtvertretung ist Rickert Reeps (parteilos, CDU-Fraktion).
Bürgermeister
- 1992–2015: Joachim Stein (Bündnis 90/Die Grünen)[20]
- seit 2015: René Putzar (parteilos)
Putzar wurde erstmalig bei der Bürgermeisterstichwahl am 10. Mai 2015 mit 50,6 Prozent der gültigen Stimmen gewählt.[21] Gegenkandidatin in der Stichwahl war Elke-Annette Schmidt.
Bei der Bürgermeisterwahl am 23. April 2023 wurde Putzar mit 61,0 Prozent der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von acht Jahren[22] in seinem Amt bestätigt.[23]
Wappen
Blasonierung: „In Blau eine goldene Mauer mit zwei Türmen mit bogenförmigen Stützen, Zinnenkränzen, Spitzdächern und Knäufen; zwischen den Türmen oben ein goldenes Herz, darunter ein abgerissener silberner Vogelkopf, der im Schnabel einen goldenen Ring mit silbernem Stein hält.“[24] | |
Wappenbegründung: Das Wappen ist nach dem Siegelbild des S(IGILLVM) CIVITATIS MALCHOV - als Abdruck erstmals 1366 überliefert - gestaltet. Bis 1994 führte die Stadt allerdings folgendes Wappen: In Silber eine rote Mauer mit bogenförmigen Stützen, Zinnenkränzen, Spitzdächern und Knäufen, zwischen den Türmen oben ein rotes Herz, unten ein silberner Vogelkopf, der den Schnabel durch einen Ring steckt. In dem wiederhergestellten Wappen versinnbildlicht die Mauer mit den Türmen eine befestigte Stadt. Dagegen ist die Bedeutung der Symbole zwischen den Türmen unklar. Das Herz kann wohl nicht mit dem Kloster in Verbindung gebracht werden, da dieses zur Zeit des ersten Siegels gar nicht im Stadtbereich lag.
Das Wappen wurde am 10. April 1858 durch Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg-Schwerin festgelegt, 1884 durch Carl Teske gezeichnet und unter der Nr. 76 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert. |
- Historisches Wappen
Blasonierung: „In von Rot und Grün gespaltenem Schild ein goldener Eber.“[24] | |
Wappenbegründung: Das Wappen verlor schon bald nach dem Ende des II. Weltkrieges seine Gültigkeit.
Das Wappen wurde vom Heraldiker Hans Herbert Schweitzer gestaltet und am 2. Januar 1941 durch den Reichsstatthalter in Mecklenburg verliehen. |
Flagge
Die Flagge wurde am 17. August 1995 durch das Ministerium des Innern genehmigt.
Die Flagge besteht aus blauem Tuch. Es ist in der Mitte mit dem gelb umsäumten Stadtwappen belegt, das zwei Drittel der Höhe des Flaggentuchs einnimmt. Die Höhe des Flaggentuches verhält sich zur Lange wie 3:5.[25]
Dienstsiegel
Das Dienstsiegel zeigt das Stadtwappen mit der Umschrift „INSELSTADT MALCHOW“.[25]
Städtepartnerschaften
- Quickborn in Schleswig-Holstein
- Moormerland in Niedersachsen
- Amt Langballig im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein
- Gniewino (Gnewin) im Powiat Wejherowski (Kreis Neustadt in Westpreußen) in Polen
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Bauwerke
- Kloster Malchow mit Klosterkirche als Feldsteinkirche ab 1235. Ein 52 m hoher Backsteinturm von 1846 und neues Kirchenschiff von 1849 nach Plänen von Friedrich Wilhelm Buttels. Nach dem Brand von 1888 als neogotischer Wiederaufbau bis 1890 nach Entwürfen von Georg Daniel. Heute auch Ausstellungsraum des Orgelmuseums sowie Ort für Konzerte und Trauungen.
- Stadtkirche von 1870 bis 1873 in Form einer Kreuzkirche erbaut. Für ihren Bau soll sich der Pastor Ferdinand Stolzenburg (1811–1887) gegen den Magistrat und mit Unterstützung des Großherzogs erfolgreich eingesetzt haben.
- Rathaus Malchow, klassizistischer Fachwerksbau von 1821
- Ehemaliges Amtsgerichtsgebäude von 1881, heute Stadtverwaltung
- Stadtmühle Malchow von um 1880
- Drehbrücke Malchow, 1863 erstmals als eine solche erbaut. Sie quert die Müritz-Elde-Wasserstraße zwischen Müritz und Elbe und verbindet die Insel mit der Neustadt am Westufer des Malchower Sees.
- Erddamm wurde 1846 errichtet und verbindet seitdem die Insel mit dem Ostufer des Malchower Sees
- Burgwall im Ortsteil Laschendorf, Reste einer slawischen Niederungsburg aus dem 10./11. Jahrhundert
Geschichtsdenkmale
- Jüdischer Friedhof, Alt Schweriner Weg 1
- Denkmal 1870/71 (geweiht 24. September 1876) an der Stadtkirche (in schlechtem Zustand)
- Denkmal 1914/18 (geweiht 3. Oktober 1920) an der Stadtkirche (Figur eines sterbenden Kriegers von Bildhauer Wilhelm Wandschneider 1945 entfernt und später eingeschmolzen)
- Denkmal 1914/18 Kloster Malchow (geweiht 11. Dezember 1922, Adler 1939 gestohlen)
- Denkmal 1914/18 des Turnvereins (geweiht 29. August 1920)
- Gedenkstätte An der Lagerstraße für 375 KZ-Häftlinge, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter(innen), die Opfer des Faschismus wurden
- Denkmal 1939/45 für die Opfer des Zweiten Weltkrieges auf dem Stadtfriedhof
- Denkmal gefallener sowjetischer Soldaten (errichtet 1945) an der Rostocker Straße
- Gedenkstätte auf dem sowjetischen Soldatenfriedhof Teterower Straße
- Gedenktafel für Jugendliche, die nach Kriegsende 1945 als angebliche Angehörige der Werwolf-Organisation verschleppt und teilweise ermordet wurden (1998 angebracht)
- Klosterkirche
- Orgelmuseum in der Klosterkirche
- Denkmal 1870/71
Kultur
- Mecklenburgisches Orgelmuseum (1997 gegründet) in der ehemaligen Klosterkirche. Hier werden Instrumente aus Mecklenburg aufbewahrt und die zweitausendjährige Geschichte des Orgelbaus unter besonderer Berücksichtigung der romantischen Orgeln Mecklenburgs gezeigt und beschrieben. Der Besucher hat die Möglichkeit, Orgel zu spielen und an bestimmten Tagen Konzerte in der Kirche mit mehreren Orgeln zu erleben. Die angeschlossene orgelwissenschaftliche Bibliothek ist in einem benachbarten Gebäude untergebracht.
- DDR-Museum in einem ehemaligen vom Architekten Heinrich Handorf 1956 errichteten Kino Film-Palast mit Ausstellungsstücken aus dem Alltagsleben der Bürger. Dies reicht von Utensilien der Hochzeit, der Jugendweihe und der FDJ bis zur Geschichte der Rundfunktechnik.[26]
- „Kiek in un wunner di - Museum für Kurioses und Raritäten“ Stadt- und Heimatmuseum (Kloster 47) mit Gegenständen, teilweise auch zum Ausprobieren, die einen Einblick in die Lebens- und Arbeitsweise der Bevölkerung des Landstrichs geben. Eine komplette Druckerei, eine Schulstube von 1930, eine Schusterwerkstatt und eine Küche aus den 1920er Jahren sind sehenswert.[27]
- Sammlung zur Radtechnik in der Rostocker Straße 42. Hier kann man sowohl Kuriositäten aus der DDR-Motorrad-Geschichte als auch Fahrräder aus den 1920er Jahren besichtigen.
- Kino Malchow[28], Programmkino als Teil und örtliche Vertretung des Landesverbandes Filmkommunikation Mecklenburg-Vorpommern. Neben dem regelmäßigen Programm finden auch Sonderveranstaltungen, auch für Kindergärten und Schulen, statt. Das Kino hat 165 Sitze und wird seit 2003 von der Wohnungsbaugesellschaft der Stadt betrieben.
- Affenwald Malchow im Nordwesten des Stadtgebietes – im Winkel zwischen der Autobahn A 19 und einer Landstraße – 2000 eröffnet. Dort können Besucher in einem 3,5 Hektar großen, begehbaren Naturgehege zahlreichen Berberaffen begegnen. Zudem werden auch Ouessantschafe gehalten. Zum Unternehmen gehört darüber hinaus zwei direkt benachbarte Sommerrodelbahnen, die knapp 490 Meter lang sind und den Höhenunterschied einer ehemaligen Mülldeponie ausnutzt.
- Malchower Volksfest am ersten Juli-Wochenende jeden Jahres, seit 1853 gefeiert und damit das älteste Heimatfest in Mecklenburg-Vorpommern.
- Öffentliche Stadtbibliothek in der Werleburg
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Malchow ist einer der touristischen Hauptorte der Mecklenburgischen Seenplatte. Das Informationsbüro für Touristen befindet sich im ältesten Haus der Stadt in der Kirchenstraße.
Aufgrund der mittigen Lage am Wasser entwickelte sich im 19. Jahrhundert die Tuchmacherei und Färberei im Ort. Zeitweise wurde Malchow daher als das Manchester Mecklenburgs bezeichnet. Dieser Industriezweig ist jedoch verschwunden.
In einem seit den 1990er Jahren entwickelten Gewerbepark sind unterschiedliche Unternehmen angesiedelt. Als bedeutende können EDEKA mit einem Lagerstandort, ein Werk zur Holzverarbeitung und unterschiedliche Logistikunternehmen genannt werden. Seit 2021 sind 3 Flächen ausgewiesen, welche zur Erweiterung des Gewerbeparks genutzt werden sollen.
Verkehr
Malchow liegt an der Bundesstraße 192 zwischen Goldberg und Waren (Müritz). Westlich der Stadt verläuft die Bundesautobahn A 19 (Berlin–Rostock), die über die Anschlussstellen Malchow und Waren/Müritz zu erreichen ist.
Der Haltepunkt Inselstadt Malchow befindet sich an der Bahnstrecke Malchow–Waren (Müritz) in direkter Nähe zum Stadtzentrum. Von dort verkehren Züge der Regionalbahnlinie RB 15 nach Waren (Müritz) mit direktem Anschluss in Richtung Rostock und Berlin. Bis April 2015 bestand außerdem eine Zugverbindung in Richtung Parchim. Sie wurde eingestellt und durch eine nicht durchgängig verkehrende Buslinie ersetzt. Der Verkehr der Linie wurde über die Zeit von unterschiedlichen Eisenbahnverkehrsunternehmen durchgeführt. Bis zum Fahrplanwechsel 2021/2022 durch die Hanseatische Eisenbahn, seitdem die Ostdeutsche Eisenbahn.
Bildung
- Grundschule „Johann Wolfgang von Goethe“, Kirchenstraße 23
- Fleesenseeschule (Verbundene Regionale Schule und Gymnasium), Schulstraße 3
- Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz Mecklenburg-Vorpommern, Strandstraße 12
Sport
- Der Malchower SV ist mit der Sektion Fußball seit der Saison 2019/2020 in der Fußball-Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern vertreten. Heimstätte ist der Waldsportplatz mit einer Kapazität von 3.000 Zuschauern. Zusätzlich existiert ein Kunstrasenplatz in der Schulstraße für 2.000 Zuschauer.
- In der Eishalle in der Schulstraße (in den 1990er Jahren erbaut) kann ganzjährig auf Kunsteis Schlittschuh gelaufen werden. Im Winter ist sie Austragungsort der Ostseeliga, in der die Abteilung Eishockey des Malchower SV, die Malchower Wölfe, spielen. Sie hat eine Kapazität von 500 Zuschauern.
- Die Sport- und Wettkampfhalle im Clara-Zetkin-Ring dient zur Austragung sportlicher Veranstaltungen unterschiedlicher Art. Sie bietet Platz für 300 Zuschauer.[29]
- Die Tennishalle mit zwei Plätzen in der Schulstraße gehört zum Sporthotel Malchow und wurde 1995 erbaut.[30]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Mauritius Rachel (1594–1637), Pastor und Dichter
- Joachim Rachel (um 1600–1664), Pastor und Schriftsteller
- Joachim Trumpf (1687–1769), Orgelbauer und Astronom
- Joachim Hartmann (1715–1795), Theologe
- Christian Engel (1788–1871), Bürgermeister von Röbel
- Bernhard Friedrich Kühl (1808–1882), Ratsapotheker in Rostock
- August Podesta (1813–1858), Maler und Grafiker
- Adolf Prahst (1829–1919), Architekt
- Alfred Schlomann (1878–1952), Terminologe
- Friedrich Wilhelm Virck (1882–1926), Architekt
- Otto Becker (1885–1955), Historiker
- Wilhelm Müller (1886–1969), Lehrer und langjähriger Briefpartner von Uwe Johnson
- Hermann Wolfradt (1887–1951), Sozialpolitiker und Sozialfunktionär
- Dietrich von Müller (1891–1961), Generalleutnant der Wehrmacht
- Rudolf Gahlbeck (1895–1972), Maler und Grafiker
- Otto Rasenack (1899–1976), Tierarzt und Schlachthofexperte
- Friedrich-Franz Pingel (1904–1994), Maler
- Willy Pingel (1907–1994), Kunstbuchbinder
- Erika Glassen (* 1934), Orientalistin
- Henning Schleiff (* 1937), 1975 bis 1990 Oberbürgermeister von Rostock
- Detlef Bremer (1957–1988), Todesopfer an der innerdeutschen Grenze
- Christian Konrad Meurer (* 1958), Journalist
Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Wertislaw (unbekannt–1164), in Malchow auf dem Trostberg öffentlich hingerichtet
- Charlotte von Hobe (1792–1852), Schriftstellerin, Stiftsdame im Kloster Malchow
- Friedrich Johann Meyer (1814–1882), Bürgermeister in Malchow 1841–1849
- Friedrich Friese (1827–1896), Orgelbauer, baute 1873 die Orgel der Stadtkirche und 1890 der Klosterkirche Malchow.
- Georg Daniel (1829–1913), Baumeister, schuf 1870–1873 den Neubau der Stadtkirche.
- Friedrich Zelck (1860–1945), 1895 bis 1927 Bürgermeister in Malchow, Ehrenbürger der Stadt
- Gertrud von Lücken (1877–1972), letzte Domina des Klosters Malchow
- Sieghard Dittner (1924–2002), Maler und Grafiker, lebte in Malchow.
- Elke-Annette Schmidt (* 1957), Politikerin (Die Linke), lebt in Malchow.
- Friedrich Drese (* 1960), Leiter des Orgelmuseums Malchow
- Katrin Rutschow-Stomporowski (* 1975), Olympiasiegerin im Rudern, wuchs in Malchow auf.[31]
- Christian Rentz (* 1985), Radiomoderator bei der Ostseewelle, wuchs in Malchow auf.[32]
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2022 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- destatis.de Gebietsänderungen im Jahr 2021 (xlsx)
- Regionales Raumentwicklungsprogramm Mecklenburgische Seenplatte (2011), Regionaler Planungsverband, abgerufen am 12. Juli 2015
- § 15 der Hauptsatzung der Inselstadt Malchow
- G. C. F. Lisch: Urgeschichte des Ortes Malchow. Schwerin 1867 (Scan, E-Book).
- Munitionswerk Malchow (geschichtsspuren.de)
- Munitionsfabrik Malchow (blauermel.de)
- Benno Prieß: Erschossen im Morgengrauen. Eigenverlag. Mitherausgeber: Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der DDR. Calw 2002. ISBN 3-926802-36-7. S. 208–214
- Orte des Erinnerns, Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR. hrsg. v. A. Kaminsky, Bonn 2007, S. 255 f.
- Stadthafen Malchow (Memento vom 3. Mai 2022 im Webarchiv archive.today)
- Pressemeldung Nr. 62 des Innenministeriums von Mecklenburg-Vorpommern (PDF; 73 kB)
- Geographisch-statistisch-historisches handbuch des Meklenburger landes Güstrow, E. Frege, 1837-43.
- hdl.handle.net Schwerin, A. W. Sandmeyer, 1866
- hdl.handle.net Schwerin, 1852
- Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern (Statistischer Bericht A I des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern) (Memento vom 12. Juli 2022 im Internet Archive)
- Gesetz über die Wahlen im Land Mecklenburg-Vorpommern, § 60 Abs. 2. In: www.landesrecht-mv.de. Abgerufen am 24. April 2023.
- Gesetz über die Wahlen im Land Mecklenburg-Vorpommern, § 63 Abs. 5. In: www.landesrecht-mv.de. Abgerufen am 24. April 2023.
- Ergebnis der Wahl zur Stadtvertretung am 26. Mai 2019
- Malchowerin Ramona Stein bricht mit ihrer Fraktion. In: Nordkurier. 6. November 2021, abgerufen am 24. April 2023.
- Wollen Sie in Malchow bleiben, Herr Stein? In: Nordkurier, 10. Oktober 2014.
- FDP-Kandidat Putzar gewinnt Bürgermeisterwahl in Malchow. In: Die Welt, 10. Mai 2015.
- § 9 Abs. 1 der Hauptsatzung der Inselstadt Malchow
- Wahl der hauptamtlichen Bürgermeisterin / des hauptamtlichen Bürgermeisters der Inselstadt Malchow am 23. April 2023. In: www.amt-malchow.de
- Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge - Die Wappen und Flaggen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seiner Kommunen. Hrsg.: produktionsbüro TINUS; Schwerin. 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0, S. 316–318.
- Hauptsatzung § 1 (PDF; 194 kB).
- malchow.m-vp.de
- "Kiek in un wunner di" - Website
- Archivierte Kopie (Memento des vom 5. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Sportstätten des Malchower SV
- Website des Sporthotels Malchow
- Das Goldene Band der Sportpresse 2004 für Katrin Rutschow-Stomporowski. auf germanroadraces.de
- Profilseite von Christian Rentz auf Ostseewelle.de