Ingeborg Podßuweit

Ingeborg Podßuweit (* 5. Mai 1937) ist eine ehemalige deutsche Politikerin (SED). Sie war Bürgermeisterin des Berliner Stadtbezirks Weißensee.

Leben

Ingeborg Podßuweit erlernte den Beruf der Kindergärtnerin und erhielt eine Ausbildung zur Lehrerin. Sie wurde Mitglied der FDJ und der SED. Sie war Pionierleiterin an der 10. Oberschule in Berlin-Friedrichshagen[1] und arbeitete lange Jahre in FDJ-Kreisleitungen von Stadtbezirken und im Magistrat von Berlin, u. a. als Sekretärin des Bezirksferienausschusses. Sie qualifizierte sich zur Diplomstaatswissenschaftlerin.[2]

Am 8. April 1976 wurde sie zur 1. Stellvertreterin des Stadtbezirksbürgermeisters von Berlin-Friedrichshain gewählt.[3] Nach fünfeinhalb Jahren in dieser Funktion wurde sie am 8. Oktober 1981 als Nachfolgerin von Horst Beran zur 1. Stellvertreterin des Stadtbezirksbürgermeisters von Berlin-Weißensee gewählt und am 6. Januar 1983 schließlich zur Bürgermeisterin des Stadtbezirkes.

Am 12. Dezember 1988 wurde sie in die Wahlkommission der DDR für die Kommunalwahlen am 7. Mai 1989 berufen.[4] Nachdem ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Wahlfälschung bzw. der Beihilfe dazu gegen sie und den ehemaligen 1. Sekretär der SED-Kreisleitung Weißensee, Arno Wendel, eingeleitet wurde, trat sie am 24. Januar 1990 als Bürgermeisterin zurück.[5] Erst im September 1993 fand der Wahlfälschungs-Prozess gegen den früheren Oberbürgermeister Erhard Krack und zwölf weitere ehemalige SED-Politiker und Stadtbezirksbürgermeister – darunter Ingeborg Podßuweit – statt, der mit Bewährungsstrafen endete.[6]

Ingeborg Podßuweit ist verheiratet und Mutter von zwei Kindern.[7] Sie wohnt in Zeesen.[8]

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Ideenberatung im Pionierzimmer. In: Neues Deutschland, 5. April 1968, S. 14.
  2. Gespräch mit Ingeborg Podßuweit. In: Neues Deutschland, 25. Februar 1984, S. 8.
  3. Aus Berlins Rathäusern. In: Berliner Zeitung, 9. April 1976, S. 8.
  4. Beschluss des Staatsrates der DDR über die Bildung der Wahlkommission. In: Berliner Zeitung, 13. Dezember 1988, S. 2.
  5. Weiterer Bürgermeister unter Fälschungsverdacht. In: Berliner Zeitung, 1. Februar 1990, S. 1.
  6. Milde Urteile im Wahlfälscherprozess. In: Neue Zeit, 9. September 1993, S. 1.
  7. Gespräch mit Inge Podßuweit. In: BZ am Abend vom 6. Mai 1983.
  8. Glückwunsch zum 75. Geburtstag in RATHAUS AKTUELL Nr. 3 vom 24. April 2012 (abgerufen am 10. Juni 2016).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.