Imiprothrin

Imiprothrin ist ein synthetisches Pyrethroid, welches vor allem als Insektizid zum Einsatz kommt.

Strukturformel
Strukturformel von Imiprothrin
Strukturformel ohne Angaben zur Stereochemie
Allgemeines
Name Imiprothrin
Andere Namen
  • Pralle
  • Multicide
  • (2,5-Dioxo-3-prop-2-inylimidazolidin-1-yl)methyl-2,2-dimethyl-3-(2-methylprop-1-enyl)cyclopropan-1-carboxylat
Summenformel C17H22N2O4
Kurzbeschreibung

goldgelbe zähe Flüssigkeit mit einem süßlichen Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 72963-72-5
EG-Nummer (Listennummer) 615-873-9
ECHA-InfoCard 100.106.762
PubChem 123622
ChemSpider 110211
Wikidata Q846401
Arzneistoffangaben
Wirkstoffklasse

Pyrethroid-Insektizid

Wirkmechanismus

Öffnung der Na+-Kanäle

Eigenschaften
Molare Masse 318,373 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Dichte

0,979 g/ml[1]

Schmelzpunkt

25 °C[2]

Siedepunkt

403,1 °C bei 760 mmHg[3]

Löslichkeit

gering in Wasser[4]
(93,5 mg/l bei 25 °C)

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[5] ggf. erweitert[6]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302332351371410
P: ?
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Es wurde 1996 von der Firma Sumitomo in den Handel gebracht.[7]

Stereochemie

Imiprothrin wird als Gemisch der zwei Diastereomeren (1R,3S) und (1R,3R) im Verhältnis 20:80 eingesetzt.[7]

Eigenschaften

Imiprothrin hat einen Flammpunkt von 110 °C.[4]

Verwendung

Imiprothrin wird überwiegend als Kontaktgift gegen Spinnen und kriechende Insekten wie Ameisen, Silberfische, Schaben, Grillen und Kakerlaken eingesetzt. Es wirkt bei den Tieren auf die Nerven ein, was zu einem schnellen immobilisierenden Effekt und nach kurzer Zeit zum Versterben führt.

Toxizität

Imiprothrin weist eine geringe Toxizität für Säugetiere auf. Dabei liegt die orale LD50 bei über 1800 mg/kg für männliche Ratten und über 900 mg/kg für weibliche Ratten; die akute dermale LD50 (24 h) für männliche und weibliche Ratten liegt bei über 2000 mg/kg. Imiprothrin ist allerdings hochgradig schädlich und sehr giftig für Fische und andere Wasserorganismen mit langfristiger Wirkung.[2]

Zulassung

In Deutschland ist Imiprothrin derzeit als Biozid, Produktart 18 (Insektizide, Akarizide und Produkte gegen andere Arthropoden), bis zum Jahr 2029 zugelassen.[8]

Handelsnamen

  • Raid Ameisen-Spray, Bayer Blattanex Spezial-Spray, Bayer Garten Spezial-Spray

Einzelnachweise

  1. Pesticide Fact Sheet: Imiprothrin. (PDF) epa.gov, abgerufen am 8. Februar 2018.
  2. Imiprothrin in der Pesticide Properties DataBase (PPDB); abgerufen am 8. Februar 2018.
  3. chemnet.com: Imiprothrin 72963-72-5, Information for Imiprothrin 72963-72-5, Suppliers of Japan Imiprothrin 72963-72-5. chemnet.com; abgerufen am 1. Oktober 2018
  4. Datenblatt Imiprothrin bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 30. Dezember 2019 (PDF).
  5. Eintrag zu imiprothrin (ISO); reaction mass of [2,5-dioxo-3-(prop-2-yn-1-yl)imidazolidin-1-yl]methyl (1R,3S)-2,2-dimethyl-3-(2-methylprop-1-en-1-yl)cyclopropanecarboxylate and [2,5-dioxo-3-(prop-2-yn-1-yl)imidazolidin-1-yl]methyl (1R,3R)-2,2-dimethyl-3-(2-methylprop-1-en-1-yl)cyclopropanecarboxylate im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 7. Januar 2021. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  6. Eintrag zu Gemisch aus (2,4-Dioxo-(2-propyn-1-yl)imidazolidin-3-yl)methyl(1R)-cis-chrysanthemat und (2,4-Dioxo-(2-propyn-1-yl)imidazolidin-3-yl)methyl(1R)-trans-chrysanthemat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 20. Januar 2022. (JavaScript erforderlich)
  7. Eintrag zu Imiprothrin. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 8. Juni 2018.
  8. Genehmigte Wirkstoffe. reach-clp-biozid-helpdesk.de; abgerufen am 8. Februar 2018.
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