Ihlower Forst

Der Ihlower Forst ist ein rund 350 Hektar großes Mischwaldgebiet auf dem Gebiet der gleichnamigen Gemeinde in Ostfriesland. Er wird heute hauptsächlich von Buchen, Eichen und anderen Laubbäumen bestanden. Nadelhölzer sind hier eher selten. Bekannt wurde der Wald insbesondere durch die Grabungen am ehemaligen Zisterzienserkloster.[1]

Ihlower Forst (Niedersachsen)
Ihlower Forst (Niedersachsen)
Ihlower Forst
Fischteich des ehemaligen Zisterzienserklosters im Ihlower Forst

Flächennutzung, Boden

Der Waldboden besteht hauptsächlich aus Geschiebesänden. An wenigen Stellen befindet sich eine Moorauflage, die durch eine systematische Entwässerung und der damit einhergehenden Absenkung des Grundwasserstandes weitgehend trockengelegt ist. Dadurch ist der Wald von einem ausgedehnten Grabensystem durchzogen. In unmittelbarer Nähe des ehemaligen Klosters befinden sich Fischteiche, die von Mönchen zur Versorgung des Klosters angelegt wurden. Stellenweise werden heute Wiedervernässungen durchgeführt.[2]

Der Großteil des Waldes wird heute staatsforstlich genutzt. 7,5 Prozent der Fläche sind als Naturwald ausgewiesen.

Flora und Fauna

Im Wald überwiegen von Stieleichen und Rotbuchen dominierte Baumbestände. Auf den Moorstandorten finden sich Schwarz-Erlen und Eschen. Die wenigen Nadelholzgebiete werden von Fichten dominiert.[2]

Unter den Tieren finden sich Wildarten wie Reh- und Damwild, Füchse, Hasen und Dachse.[1]

Geschichte

Der Wald ist Namensgeber der Gemeinde. Erstmals erwähnt wird der Wald im 13. Jahrhundert, als abtrünnige Mönche des Benediktinerordens aus dem Doppelkloster Meerhusen baten, in den Zisterzienserorden aufgenommen zu werden. Dies wurde jedoch nur unter der Bedingung gestattet, dass für die Mönche ein neues Kloster errichtet werde, während die Nonnen weiterhin im Kloster Meerhusen verbleiben sollten. Als Standort für das Kloster wurde dann ein Platz ter Yle, zu Ihlow (im Yl-loh, dem Eiben-Wald) erwählt. Die Mönche bewirtschafteten den Wald und legten in unmittelbarer nähe des Klosters eine Lichtung und mehrere Fischteiche an. Im Zuge der Reformation fielen die Besitztümer der ostfriesischen Klöster, Stifte und Kommenden und damit auch der Ihlower Forst an die Grafen und Fürsten von Ostfriesland, die es als Jagdgebiet nutzten und hier aus den Trümmern des Klosters ein Jagdschloss errichten ließen.

Ostfriesland ist waldarm. Auf einer der ältesten Karten aus dem Jahre 1579 sind in der Region nur acht Wälder eingezeichnet, einer davon ist Ihlow. Der Forst dehnte sich zu dieser Zeit über eine Fläche von etwa 180 Hektar aus.[3] 1731 wurde der Wald dann durch Landzukauf erweitert.[4] Nach dem Aussterben der Cirksena wurden die Preußen Herren von Ostfriesland. Sie begannen mit der geordneten Nutzung des Waldes. Nach der Besetzung Ostfrieslands durch die Franzosen waren die wenigen ostfriesischen Wälder nahezu vollständig abgeholzt. Das Material wurde für den Bau von Schanzen auf den Ostfriesischen Inseln benötigt, wie etwa der Napoleonschanze auf Norderney. Nach dem Abzug der Franzosen begann die Wiederaufforstung und der Forst wurde durch Anpflanzungen des Domänenlandes bedeutend erweitert, so dass er sich heute auf nahezu 315 Hektar ausdehnt.

Einzelnachweise

  1. Ihlow-Tourismus: Ihlow am Ihler Meer (Memento des Originals vom 23. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ihlow-tourismus.de, S. 4 (PDF-Datei).
  2. Dr. Jens-Hermann Stuke: Schwebfliegen Ostfrieslands – eine erste Zusammenstellung aktueller Beobachtungen (Diptera: Syrphidae), Oldenburg 2001.
  3. Bernhard Buttjer; Martin Stromann: Wo einst die Mönche lebten: Die Klosterstätte Ihlow, ein Forst und zwölf Dörfer. Verlag SKN, Norden (Ostfriesland) 2009, ISBN 3-939870-22-6, S. 90.
  4. Buttjer, Stromann, S. 92

Literatur

  • Bernhard Buttjer; Martin Stromann: Wo einst die Mönche lebten: Die Klosterstätte Ihlow, ein Forst und zwölf Dörfer. Verlag SKN, Norden (Ostfriesland) 2009, ISBN 3-939870-22-6

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