Ignác Batthyány
Ignác Batthyány, deutsch Ignaz von Batthyány, (* 30. Juni 1741 in Güssing (Németújvár), Königreich Ungarn; † 17. November 1798 in Alba Iulia (deutsch: Weißenburg oder Karlsburg), Großfürstentum Siebenbürgen) war ein ungarischer römisch-katholischer Bischof in Siebenbürgen.
Leben
Batthyány stammte aus einer alten und weit verzweigten ungarischen Adelsfamilie, die als Magnaten, Grafen und Fürsten später zu den bedeutendsten Geschlechtern Österreichs und Ungarns gehörten. Er wirkte am Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom als Bibliothekar. Das Collegium hatte damals seinen Sitz an der Kirche Sant’Apollinare, wurde deswegen auch Collegium Apollinare genannt. In seiner Funktion als Erlauer Domherr und Propst fungierte er auch als Herausgeber. Als er 1781 zum Bischof von Karlsburg (Weißenburg) ernannt worden war, machte er sich einen Namen als „eifriger Beschützer und Förderer der Wissenschaften in Siebenbürgen“.
Bereits zu Lebzeiten hatte Battyány seine wertvolle Bibliothek – u. a. besaß er seit 1785 auch einen Teilband des Lorscher Evangeliars – und einem Legat von 40.000 Fl. der Sternwarte von Karlsburg übereignet. Diese astronomische Einrichtung war von ihm selbst 1796 gegründet worden. Die später unter dem Namen „Batthyaneum“ bekannt gewordene Bibliothek wurde 1961 in die rumänischen Nationalbibliothek eingegliedert.
Werke (Auswahl)
- Leges ecclesiasticae regni Hungariae. Karlsburg 1785.
- Gerard von Csanád: Acta et scripta. Karlsburg 1790 (Herausgeber).
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Batthyáni, Ignaz Graf von. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 01. Theil. Universitäts-Buchdruckerei L. C. Zamarski (vormals J. P. Sollinger), Wien 1856, S. 176 f. (Digitalisat).
Weblinks
- Hermann Schefers: Eine Geschichte, spannend wie ein Krimi. Das Lorscher Evangeliar, eine Zimelie der Buchkunst des abendländischen Frühmittelalters (www.kloster-lorsch.de 2002) (Memento vom 11. Mai 2013 im Internet Archive).
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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László von Kollonich | Bischof von Siebenbürgen 1780 – 1789 | József Mártonfi |