Ida Salden
Leben
Ida[2] Salden absolvierte ihre Gesangsausbildung am Sternschen Konservatorium in Berlin[3] und bei Selma Nicklass-Kempner und begann ihre Bühnenlaufbahn im Jahr 1900 am Hamburger Stadttheater, wo sie bis 1906 unter Vertrag blieb. In einer Kritik aus dem Jahr 1903 war unter anderem zu lesen: „Die so begabte junge Künstlerin sang [...] mit einer warmen Herzlichkeit [...] Wir constatieren mit Vergnügen, daß Frl. Salden sich sowohl als jugendlich-dramatische Sängerin, als auch als Soubrette so trefflich bewährt.“[4] 1904 wirkte sie in Hamburg bei der Uraufführung von Siegfried Wagners Werk Der Kobold mit.[5]
Nach ihrer Hamburger Zeit[6] wechselte sie ans Stadttheater Darmstadt und 1909 ans Opernhaus Düsseldorf.[7] Auch dort sang sie bei der Uraufführung eines Werkes, nämlich als Marga in Henri Alfred Kaisers Stella maris.
In den Jahren 1911 bis 1913 wirkte sie in Berlin an der Kurfürstenoper, wo sie als Maliella in Ermanno Wolf-Ferraris I gioielli della Madonna sang.[8] Nach dem Engagement in Berlin zog sie wieder nach Hamburg und absolvierte von dort aus Gastauftritte.
Ida Salden sang in Bayreuth 1906, 1908 und 1909 die Ortlinde in Wagners Walküre; außerdem trat sie dort als Soloblume in Parsifal und 1906 außerdem noch als zweiter Knappe in derselben Oper auf. 1906 und 1907 war sie am Mannheimer Hoftheater zu hören, 1908 gastierte sie am Hoftheater in Karlsruhe, 1909 an der Frankfurter Oper, 1910 in Amsterdam und 1911 in Hannover.
Zu den Rollen, in denen sie auftrat, gehörten auch die Pamina in Wolfgang Amadeus Mozarts Zauberflöte, Elisabeth im Tannhäuser, Elsa im Lohengrin, Sieglinde in der Walküre, Gutrune in der Götterdämmerung, Cio-Cio-San in Madama Butterfly, die Marguerite in Gounods Faust, die Martha in Tiefland und die Blanchefleur in Wilhelm Kienzls Kuhreigen.
Laut einigen Quellen starb sie möglicherweise in den 1920er Jahren in Hamburg.[9] Von Ida Salden existieren verschiedene Tonaufnahmen.[10] Zeitungsausschnitte zu Ida Salden befinden sich im Staatsarchiv Hamburg unter der Signatur 731-8 A 768.[11]
Die ersten Aufnahmen von Ida Salden erschienen 1908 bei Janus. 1912 nahm sie für Gramophone Szenen aus Wolf-Ferraris Der Schmuck der Madonna auf; im selben Jahr entstanden für Parlophon Auszüge aus Wilhelm Kienzls Oper Der Kuhreigen.
Literatur
- Heinrich Hagemann (Hrsg.): Fach-Lexikon der Deutschen Bühnen-Angehörigen. Pallas und Hagemanns Bühnen-Verlag, Berlin 1906, S. 196.
- K. J. Kutsch, Leo Riemens: Großes Sängerlexikon. Unveränderte Auflage. K. G. Saur, Bern, 1993, Dritter Band Ergänzungsband, Sp. 870–871, ISBN 3-907820-70-3
- Rainer E. Lotz, Axel Weggen und Christian Zwarg: Discographie der deutschen Gesangsaufnahmen, Band 3, Birgit Lotz Verlag, Bonn 2001, ISBN 3-9805808-6-5
Weblinks
- Ida Salden bei Operissimo auf der Basis des Großen Sängerlexikons
- Ida Salden auf forgottenoperasingers (mit Hörprobe)
- Eintrag zu Ida Salden in Kalliope
Einzelnachweise
- Eine Ida Salomon wurde laut stevemorse.org am 2. August 1878 in Altona geboren. Salden könnte ein Künstlername gewesen sein. Laut Harald Vieth: VON DER HALLERSTRABE 6/8 ZUM ISEBEK UND DAMMTOR. H. Vieth, 1990, S. 23 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche) war besagte Ida Salomon von Beruf Sängerin und wurde am 6. Dezember 1941 nach Riga deportiert. Laut Hilde Michael: Das Leben der Hamburger und Altonaer Juden unter dem Hakenkreuz. LIT Verlag Münster, 2009, ISBN 978-3-643-10417-5, S. 12 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche) gab Ida Salomon noch Kindern Gesangsunterricht.
- Die Schreibung Ina in Klaus Peter Koch, Deutsche Musiker in Lettland einschließlich dem südlichen Livland, S. 207 (Digitalisat) beruht wahrscheinlich auf einem Irrtum.
- Rudolf Vierhaus: Poethen - Schlüter. Walter de Gruyter, 2007, ISBN 978-3-110-94025-1, S. 676 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- Neue Zeitschrift für Musik 1903 Jg070 Bd099 – Internet Archive, 1903, S. 220
- Karl-Josef Kutsch: Großes Sängerlexikon. Walter de Gruyter, 2004, ISBN 978-3-598-44088-5, S. 5259 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- Im Neuen Theater-Almanach für das Jahr 1902 – Internet Archive ist als Adresse „Schulterblatt 30 II“ angegeben.
- Foto: Ida Salden, Mitglied des Stadttheaters. In Düsseldorfer Theater-Woche. Heft 15, 1910 (uni-duesseldorf.de)
- Friedrich von Strantz: Opernführer, 2013, ISBN 978-3-846-02077-7, S. 421 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
- Ashot Arakelyan, Ida Salden (Soprano) (Hamburg, Germany 1878 – Hamburg, Germany between 1920 and 1929), 15. August 2016 auf forgottenoperasingers.blogspot.de
- Ida Salden im Katalog der SLUB Dresden auf fromLogin=true&fromLogin=true
- Ida Salden in der Deutschen Digitalen Bibliothek