Ich war zuhause, aber…

Ich war zuhause, aber… ist ein deutsch-serbischer Spielfilm von Angela Schanelec aus dem Jahr 2019.

Das Familiendrama wurde am 12. Februar 2019 im Wettbewerb der 69. Berlinale uraufgeführt.[3]

Handlung

Der 13-jährige Phillip verschwindet spurlos. Erst nach einer Woche taucht der Junge wortlos wieder auf. Was genau Phillip dazu gebracht hat, darüber können seine alleinerziehende Mutter Astrid und die Lehrer nur spekulieren. Als eine mögliche Ursache wird der Tod des Vaters angesehen. Dennoch bleibt sein Verhalten für alle rätselhaft. Phillips Umfeld sieht sich mit existenziellen Fragen konfrontiert, die die gesamte Sicht auf das Leben verändern.[4][5] Astrid schaut nach Phillips Rückkehr aus einem anderen Blickwinkel auf ihr bürgerliches Leben, ihre Arbeit im Berliner Kulturbetrieb und stellt auch ihre bisherige Kunstauffassung in Frage. Ihr fällt es schwerer, damit zurechtzukommen, dass Phillip ein eigenes Leben führt. Als ihr Sohn mit einer Blutvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert wird, beginnt Astrid die Nerven zu verlieren. Phillip und seine kleine Schwester halten aber dennoch zu ihr.[6]

Hintergrund

Die Dreharbeiten des Films fanden vom 30. September bis 7. November 2017 in Berlin statt. Produziert wurde Ich war zuhause, aber… von der Berliner Produktionsfirma Nachmittagfilm und der serbischen Dart Film & Video.[7] Als Koproduzenten traten die Fernsehsender ZDF und 3sat auf. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Monika Grütters, und das Medienboard Berlin-Brandenburg finanzierten den Film mit 250.000 bzw. 100.000 Euro.[8] Das serbische Film Center Serbia unterstützte die Produktion mit 42.377 Euro.[7] Der deutsche Kinostart war der 15. August 2019.[9] Ende September, Anfang Oktober 2019 soll er beim New York Film Festival gezeigt werden.[10]

Rezeption

Hauptdarstellerin Maren Eggert auf der Berlinale

Der Film erhielt im internationalen Kritikenspiegel der britischen Fachzeitschrift Screen International 2,3 von vier möglichen Sternen und belegte damit gemeinsam mit dem italienischen Beitrag Paranza – Der Clan der Kinder einen 8. Platz unter allen 16 Berlinale-Wettbewerbsfilmen. Emin Alpers Eine Geschichte von drei Schwestern und Nadav Lapids Synonymes (je 3,0) führten die Rangliste an.[11]

In der Zeit geht Wenke Husmann auf das Inszenieren als Thema des Films ein, und damit auf Schanelecs Art, das realistische Inszenieren zu unterlaufen. Ein weiteres Thema, der Verlust, wird in Verbindung zu Schanelecs eigener Biografie gebracht: Wie die Hauptfigur des Films hat Schanelec ihren Partner und den Vater ihrer Kinder, den Theaterregisseur Jürgen Gosch, verloren.[12]

Auszeichnungen

Mit Ich war zuhause, aber… konkurrierte Angela Schanelec erstmals bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin um den Goldenen Bären, den Hauptpreis des Festivals. Sie wurde dort mit dem Regiepreis ausgezeichnet. Im Rahmen des Festival Internacional de Cine de San Sebastián wurde Schanelec in der Sektion Zabaltegi-Tabakalera ausgezeichnet.[13]

Commons: Ich war zuhause, aber… – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Ich war zuhause, aber…. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; April 2019; Prüfnummer: 189 051 K).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. ICH WAR ZUHAUSE, ABER …. In: germanfilmsquarterly.de (abgerufen am 21. Januar 2019).
  3. Wettbewerb und Berlinale Special: Agnès Varda, Agnieszka Holland, Hans Petter Moland, Isabel Coixet und Wang Quan'an im Wettbewerbsprogramm / Regiedebüt von Chiwetel Ejiofor im Berlinale Special (Memento des Originals vom 11. Januar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.berlinale.de. In: berlinale.de, 10. Januar 2019 (abgerufen am 10. Januar 2019).
  4. Ich war zuhause, aber (2019). In: kino-zeit.de (abgerufen am 21. Januar 2019).
  5. I Was at Home, But. In: cineuropa.org (abgerufen am 21. Januar 2019).
  6. Profil bei berlinale.de (abgerufen am 31. Januar 2019).
  7. Petkovic, Vladan: Serbia funds new projects by Puiu, Schanelec, Komandarev and Bartas. In: cineuropa.org, 4. Juni 2018 (abgerufen am 21. Januar 2019).
  8. Ich war zuhause, aber… bei crew united, abgerufen am 11. März 2021.
  9. Ich war zuhause, aber… In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 11. März 2021.
  10. Kate Erbland: NYFF Announces 2019 Main Slate, Including 'Parasite', 'Portrait of a Lady on Fire', and More. In: indiewire.com, 6. August 2019.
  11. Dalton, Ben: Two films tie for top spot on Screen's final Berlin jury grid. In: screendaily.com, 15. Februar 2019 (abgerufen am 16. Februar 2019).
  12. Wenke Husmann: Was soll das Gerede von der Authentizität? In: zeit.de. Zeit Online GmbH, 13. Februar 2019, abgerufen am 11. September 2019.
  13. John Hopewell und Jamie Lang: 'Pacified' Wins Golden Shell at San Sebastian. In: Variety, 28. September 2019.
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