Ibykos

Ibykos (altgriechisch Ἴβυκος Íbykos, latinisiert Ibycus, deutsch auch Ibykus) war ein antiker griechischer Lyriker aus Rhegion in Kalabrien. Er lebte um die Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. und wurde später zum Kanon der neun Lyriker gezählt.

Leben und Werk

Ibykos führte ein Wanderleben und hielt sich längere Zeit auch auf Samos am Hof des Polykrates auf.

Einer Grabschrift zufolge starb er in seiner Vaterstadt; nach einer anderen bekannten Sage des Altertums soll er jedoch auf der Fahrt zu den Isthmischen Spielen von Räubern ermordet, die Entdeckung der Übeltäter aber durch Kraniche herbeigeführt worden sein. Den Stoff verarbeitete Friedrich Schiller in seiner Ballade Die Kraniche des Ibykus von 1797.

Ibykos’ Hauptruhm gründete sich auf seine erotischen Lieder. Das problematische Verhältnis zu dem Tyrannen Polykrates auf Samos ist bis heute nicht endgültig geklärt. Das Thema fügt sich in den weiteren Kontext der Frage, wie man sich im 6. Jahrhundert v. Chr. als Dichter zu seinem Mäzen zu verhalten hatte.

Ausgaben

  • Malcolm Davies (Hrsg.): Poetarum Melicorum Graecorum Fragmenta, Band 1: Alcman, Stesichorus, Ibycus. Oxford University Press, Oxford 1991, ISBN 978-0-19-814046-7
  • Denys Lionel Page: Poetae Melici Graeci. Clarendon Press, Oxford 1975.

Literatur

Übersichtsdarstellung

  • Andreas Bagordo: Ibykos. In: Bernhard Zimmermann (Hrsg.): Die Literatur der archaischen und klassischen Zeit (= Handbuch der griechischen Literatur der Antike. Band 1). C. H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-57673-7, S. 196–199

Einführungen

  • Hermann Fränkel: Dichtung und Philosophie des frühen Griechentums. 5. Auflage. C. H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-37716-5, S. 322–332
  • Albin Lesky: Geschichte der griechischen Literatur. 3., neu bearbeitete Auflage. Saur, München 1999, ISBN 3-598-11423-0, S. 214–217

Untersuchungen

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