Ibrastausee

Der Ibrastausee, auch Parksee oder Seepark Kirchheim genannt, ist ein 8,56 ha[4] großer Stausee an der Ibra im Gemeindegebiet von Kirchheim im osthessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg, dessen Staudamm 1974 errichtet und nach einem Bruch 1979 wieder aufgebaut wurde.

Ibrastausee
der Stausee aus der Luft
der Stausee aus der Luft
der Stausee aus der Luft
Zuflüsse Ibra, kleiner Bach ohne Namen
Abfluss Ibra
Größere Orte am Ufer Feriendorf
Größere Orte in der Nähe Kirchheim
Ibrastausee (Hessen)
Ibrastausee (Hessen)
Koordinaten 50° 49′ 5″ N,  31′ 43″ O
Daten zum Bauwerk
Bauzeit 1974
Höhe des Absperrbauwerks 7,5 m
Kronenlänge 130 m
Daten zum Stausee
Wasseroberfläche 8,56 ha
Stauseelänge ca. 750 m[1]dep1
Stauseebreite 130 m[1]dep1
Gesamtstauraum 400 000 m³[2]
Einzugsgebiet 17,114 km²[3]
Besonderheiten

Dammbruch am 22. August 1977

Staudamm, Teil des Stausees und Hochwasserüberlaufturm
Blick von Südwesten auf den Ibrastausee mit Seepark Kirchheim
Ibrastausee bei Kirchheim im Morgennebel mit Strand

Geographische Lage

Der Ibrastausee liegt in den Südausläufern des Knüllgebirges zwischen den Kirchheimer Ortsteilen Kemmerode im Westnordwesten und Reimboldshausen im Osten. Er befindet sich am Mittellauf der Ibra, einem Zufluss der Aula.

Stausee

Der Ibrastausee, der zwischen den Ibrabachkilometern 4,5 und 3,75 liegt, ist laut Liste der Badegewässer im Gebiet Fulda/Diemel 8,56 ha[4] groß. Er ist 750 m[1] lang und 130 m[1] breit. Sein Fassungsvermögen beträgt 400.000 [2] und sein Einzugsgebiet umfasst 17,114 km².[3] Im Stausee liegt eine kleine Insel.

Staudamm

Allgemein

Das Absperrbauwerk ist ein Staudamm mit einer Asphaltbeton-Außendichtung. Er befindet sich etwa beim Ibrabachkilometer 3,75 und ist etwa 7,5 m hoch und 130 m lang.

Dammbruch

Am 22. August 1977 um 15:25 Uhr[2][5] brach der Staudamm des Sees bei einem Unwetter. Der Hochwasser-Stauinhalt von 500.000 m³ Wasser ergoss sich in einer bis zu drei Meter hohen Flutwelle im Tal von Ibra und Aula insbesondere durch die Dörfer Reimboldshausen, Gershausen, Kirchheim, Kleba, Hattenbach und Niederaula zur Fulda.

Mehrere Feuerwehren, das Technische Hilfswerk und andere Hilfsorganisationen waren im Einsatz. Straßen und Keller mussten von Schlamm gereinigt werden. Einiges Vieh ertrank, aber Menschen kamen nicht zu Schaden. Es entstand ein Gesamtschaden in Höhe von dreißig Millionen DM.

Durch den Dammbruch im Ibratal wurde die Bahntrasse der Knüllwaldbahn bei Kirchheim unterspült und beschädigt. Der Streckenabschnitt zwischen Niederaula und Oberaula wurde danach auf Dauer stillgelegt.

Auch das Feuerwehrhaus der Freiwilligen Feuerwehr Gershausen wurde durch die Flutwelle zerstört; es wurde 1980 durch einen Neubau ersetzt. Der Wiederaufbau des Damms erfolgte im Jahre 1979.[2]

Seepark Kirchheim

Zwei Jahre nach dem Dammbau wurde am nordwestlichen Ufer ein Ferienkomplex mit Hotellerie, Feriendorf und Campingplatz unter dem Namen „Seepark Kirchheim“ eröffnet. Der Badesee verfügt über eine gute Wasserqualität.[6] Als Seepark Kirchheim ist der See als Badegewässer und Freizeitsee bekannt. Auf dem See wird mit Hilfe einer fest installierten Anlage Wasserski betrieben.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Stauseelänge (etwa entlang der Seemittellinie) und -breite gemessen auf „Kartendienste (Memento vom 19. Dezember 2012 im Internet Archive) des BfN
  2. Stausee- und Dammbruchdaten laut Infotafel am Seepark Hotel
  3. Gewässerkartendienst des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (Hinweise)
  4. Stammdatenblatt Messstelle Stehendes Gewässer s30c Ibrastausee, Seemitte,Kirchheim-Reimboldshausen. In: www3.hlug.de. Abgerufen am 8. November 2018.
  5. Dammbruch an Freizeit-See brachte Schrecken und Verwüstung, in: Pforzheimer Zeitung vom 24. August 1977, S. 7
  6. Seepark Kirchheim Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie
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