Präfektur Ibaraki

Die Präfektur Ibaraki (jap. 茨城県, Ibaraki-ken) ist eine der Präfekturen Japans und liegt in der Region Kantō auf der Insel Honshū in Japan. Sitz der Präfekturverwaltung ist Mito.

Ibaraki-ken
茨城県
Lage der Präfektur Ibaraki in Japan
Lage der Präfektur Ibaraki in Japan
Basisdaten
Verwaltungssitz: Mito
Region: Kantō
Hauptinsel: Honshū
Fläche: 6.097,56 km²
Wasseranteil: 4,8 %
Einwohner: 2.849.494
(1. März 2021)
Bevölkerungsdichte: 467 Einw. pro km²
Landkreise: 7
Gemeinden: 44
ISO 3166-2: JP-08
Gouverneur: Kazuhiko Ōigawa
Website: www.pref.ibaraki.jp
Symbole
Präfekturflagge:
Flagge der Präfektur Ibaraki
Flagge der Präfektur Ibaraki
Präfekturbaum: Ume
Präfekturblüte: Rose
Präfekturvogel: Feldlerche
Präfekturfisch: Paralichthys olivaceus
Präfekturlied: Ibaraki-kenmin no uta
(„Lied der Bürger von Ibaraki“)
Gymnastik: Ibaraki-kenmin taisō

Geographie

Die Präfektur grenzt im Süden an die Präfekturen Chiba und Saitama, im Westen an die Präfektur Tochigi und im Norden an die Präfektur Fukushima.

Ibaraki hat eine landschaftliche Vielfalt, die von der Küstenregion im Osten bis hin zu Hügelketten im Westen reicht. Die Küstenregion bietet zahlreiche Strände und Fischerdörfer. Im Süden der Präfektur befindet sich das Kasumigaura-Seegebiet, das als eines der größten Binnen-Seegebiete Japans bekannt ist. Im westlichen Teil von Ibaraki erstrecken sich Hügelketten mit Teeplantagen, die sich durch ihre malerische Landschaft und ihre reiche Natur auszeichnen. Der höchste Gipfel in der Präfektur ist der Berg Tsukuba (Tsukuba-san), der eine Höhe von 877 Metern erreicht und als einer der berühmtesten Berge Japans gilt.

Geschichte

Ibaraki entstand im Zuge der Meiji-Restauration aus den Präfekturen Matsuoka, Mito, Shishido, Kasama, Shimodate, Shimotsuma, Niihari und Chiba. Im Wesentlichen erreichte Ibaraki seine heutigen Grenzen 1875[1] und umfasst seitdem die gesamte antike Provinz Hitachi und einen Teil von Shimousa. Namensgebend war der antike Landkreis Ibaraki von Hitachi, in dem mit Mito die Präfekturhauptstadt von Ibaraki lag (ab 1889 als Mito-shi kreisfrei).

2012 wurde der Asteroid (19713) Ibaraki nach der Präfektur benannt.

Wirtschaft

Die Wirtschaft der Präfektur Ibaraki basiert auf der Energieerzeugung (insbesondere Kernenergie), der chemischen Industrie, Forschungsinstituten und dem Tourismus. Ibarakis weitläufiges, flaches Gelände eignet sich hervorragend für die industrielle Entwicklung. Hinzu kommt die Nähe zum Großraum Tokio, die der Präfektur ein hohes Ansehen als Industriestandort verleiht. Die Präfektur beherbergt auch Tsukuba, Japans größte Forschungs- und Universitätsstadt, und den Geburtsort von Hitachi, Ltd.

Industrielle Zentren

Landwirtschaft

Landwirtschaft, Fischerei und Viehzucht sind ebenfalls wichtige Sektoren in der Präfektur. Mit ausgedehnten flachen Gebieten, reichlich Wasser und einem geeigneten Klima gehört Ibaraki zu den Präfekturen mit der höchsten landwirtschaftlichen Produktion in Japan. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Versorgung des Großraums Tokio mit Lebensmitteln. Zu den wichtigsten Produkten gehören Melonen, Birnen, Paprika, verschiedene Reissorten und Zuckerrohr sowie Blumen und Zierpflanzen. Sie liefert auch andere Nahrungsmittel in den Rest des Landes.

Politik

Fraktionen im Präfekturparlament
(Stand: 31. März 2023; 1 Vakanz)[4]
Insgesamt 61 Sitze
  • KPJ: 1
  • KDP: 2
  • Net Tsukuba: 1
  • Ibaraki mushozoku no kai („Vereinigung der Unabhängigen“): 3
  • Ishin: 1
  • Fraktionslos: 4
  • DVP: 4
  • Kōmeitō: 4
  • LDP: 41

Gouverneur von Ibaraki ist seit 2017 Kazuhiko Ōigawa, ein ehemaliger METI-Beamter und IT-Manager. Er wurde bei der Gouverneurswahl im September 2021 mit Unterstützung von Liberaldemokratischer Partei (LDP), Kōmeitō und DVP gegen den KPJ-gestützten einzigen Herausforderer Shigehiro Tanaka mit rund 80 % der Stimmen für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Wichtige Wahlkampfthemen waren die Maßnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie, die Wirtschaftslage und das AKW Tōkai II. Die Wahlbeteiligung sank auf 35 %.[5][6]

Das Präfekturparlament Ibaraki mit 62 Abgeordneten ist neben Tokio, Okinawa und drei Präfekturen in Tōhoku derzeit eines von sechs in Japan, die nicht bei einheitlichen Regionalwahlen gewählt werden. Bei den letzten Wahlen 2022 fiel die LDP um neun auf 35 Sitze zurück, ihre Fraktion bleibt aber mit beigetretenen Unabhängigen nahezu so dominant wie vor der Wahl. Die Wahlbeteiligung erreichte mit 38,5 % einen historischen Tiefstand.[7]

Im nationalen Parlament ist Ibaraki mit sieben direkt gewählten Abgeordneten im Shūgiin und mit vier im Sangiin vertreten. Die sieben Wahlkreise Ibarakis im Shūgiin gewannen bei der Wahl 2021 sechs Liberaldemokraten und ein DVP-Kandidat; der langjährige Abgeordnete und ehemalige LDP-Wissenschaftsminister Kishirō Nakamura von der KDP verlor sein Mehrheitswahlmandat. Im Sangiin vertreten nach den Wahlen 2019, 2022 und seitherigen Parteiumbildungen (Stand: April 2023) zwei Liberaldemokraten (Ryōsuke Kōzuki bis 2025, Akiyoshi Katō bis 2028), KDP-Mitglied Takumi Onuma (bis ’25) und die mit Mitte-links-Unterstützung gewählte partei- und fraktionslose Makiko Dōgomi (bis ’28) die Präfektur.

Verwaltungsgliederung

Von den 1889 ursprünglich über 350 Gemeinden in Ibaraki existieren seit 2006 noch 44: 32 kreisfreie Städte (-shi), zehn [historisch kreisangehörige] Städte (-machi) und zwei Dörfer (-mura). Zwei Gemeinden haben einen politischen Großstadtstatus: Mito-shi ist seit 2020 „Kernstadt“ und Tsukuba-shi ist eine der verbliebenen „Ausnahmestädte“, die (Stand: 2021) noch nicht in eine Kernstadt umgewandelt wurden.

Liste der Gemeinden in Ibaraki seit 2006
Name
(ohne Suffix, Hepburn-romanisiert)
Suffix/Form Kreis (-gun) Fläche
(1. Januar 2023)[8]
Einwohner­zahl
(1. März 2021)[9]
Schlüssel
(ohne Präf., Prüfziffer)
Mito-shi 217 km²269.103201
Hitachi-shi 226 km²172.709202
Tsuchiura-shi 123 km²137.825203
Koga-shi 124 km²138.237204
Ishioka-shi 216 km²71.851205
Yūki-shi 66 km²50.218207
Ryūgasaki-shi 79 km²76.055208
Shimotsuma-shi 81 km²41.499210
Jōsō-shi 124 km²59.223211
Hitachi-Ōta-shi 372 km²47.586212
Takahagi-shi 194 km²27.251214
Kita-Ibaraki-shi 187 km²41.352215
Kasama-shi 240 km²73.521216
Toride-shi 70 km²103.908217
Ushiku-shi 59 km²84.505219
Tsukuba-shi 284 km²246.647220
Hitachi-Naka-shi 100 km²154.311221
Kashima-shi 106 km²67.001222
Itako-shi 71 km²27.373223
Moriya-shi 36 km²68.992224
Hitachi-Ōmiya-shi 348 km²38.836225
Naka-shi 98 km²53.035226
Chikusei-shi 205 km²99.758227
Bandō-shi 123 km²51.511228
Inashiki-shi 206 km²38.853229
Kasumigaura-shi 157 km²39.993230
Sakuragawa-shi 180 km²38.677231
Kamisu-shi 147 km²95.471232
Namegata-shi 222 km²31.828233
Hokota-shi 208 km²45.910234
Tsukuba-Mirai-shi 79 km²51.134235
Omitama-shi 145 km²48.555236
Ibaraki-machiHigashi-Ibaraki 122 km²31.278302
Ōarai-machi 24 km²15.696309
Shirosato-machi 162 km²17.916310
Tōkai-muraNaka 38 km²37.700341
Daigo-machiKuji 326 km²15.491364
Miho-muraInashiki 67 km²14.355442
Ami-machi 71 km²48.072443
Kawachi-machi 44 km²8225447
Yachiyo-machiYūki 59 km²20.838521
Goka-machiSashima 23 km²8125542
Sakai-machi 47 km²24.035546
Tone-machiKita-Sōma 25 km²15.035564
Ibaraki-ken 6098 km²2.849.494000

Größte Orte

Gemeinde Einwohner
1. Oktober 2000
Einwohner
1. Oktober 2005
Mito 261.562 262.532
Tsukuba 191.814 200.546
Hitachi 206.589 199.203
Hitachinaka 151.673 153.624
Koga 146.452 145.268
Tsuchiura 134.702 135.057
Chikusei 116.120 112.589
Toride 115.993 111.329
Kamisu 87.626 91.875
Ishioka 83.119 81.889
Ryūgasaki 76.923 78.954
Ushiku 73.258 77.220
Commons: Präfektur Ibaraki – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 県政の歩み (mit Zeittafel zur Geschichte). Präfekturverwaltung Ibaraki, 1. April 2020, abgerufen am 21. August 2021 (japanisch).
  2. data | Investment Opportunities in Japan's Regions - Investing in Japan - Japan External Trade Organization. 2022, abgerufen am 1. Juni 2023 (englisch).
  3. About Ibaraki – Portal Site for Foreign Companies Investing in Ibaraki. Abgerufen am 1. Juni 2023.
  4. Präfekturparlament Ibaraki: Abgeordnete nach Wahlkreis, Fraktion und Ausschuss, abgerufen am 21. April 2023.
  5. 茨城県知事選 現職の大井川氏が再選 新人田中氏破る. In: Mainichi Shimbun. 5. September 2021, abgerufen am 5. September 2021 (japanisch).
  6. 茨城県知事選. In: NHK Senkyo Web. 5. September 2021, abgerufen am 5. September 2021 (japanisch).
  7. 茨城県議選. In: NHK Senkyo Web. Dezember 2022, abgerufen am 21. April 2023 (japanisch).
  8. Kokudo Chiriin: 令和5年全国都道府県市区町村別面積調(1月1日時点), S. 21 f.: 08 茨城県 (japanisch), abgerufen am 26. Mai 2023.
  9. 茨城県の人口と世帯(推計)月報/茨城県. 茨城県, 1. März 2021, abgerufen am 25. März 2021 (japanisch).

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